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Das Geheimnis der sieben Palmen

Das Geheimnis der sieben Palmen

Titel: Das Geheimnis der sieben Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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und Phil sahen sich mit dem gleichen Gedanken an.
    »Schon jetzt?« stotterte Sempa.
    »Ruhe!« Phil schaltete auf Empfang und Wechselgespräch. »Hier Hassler«, meldete er sich. »Was ist los, Commander?«
    »Hier ist nicht Don Fernando. Hier ist Fritz Hardtmann«, antwortete eine Stimme in deutscher Sprache. Sempa rollte wild mit den Augen; er sah eine neue Gefahr auf sich zukommen. »Sie erinnern sich noch an mich, Herr Hassler? Dr. Hardtmann vom Forschungs-Institut der Darwin-Gesellschaft. Auf der Insel Santa Cruz. Wie wollen wir's halten? Sprechen wir deutsch weiter, oder gehen wir zum spanisch über?«
    »Mit Ihnen deutsch, Doktor. Natürlich erinnere ich mich an Sie. Als ich weiterfuhr zu den ›Sieben Palmen‹, sagten Sie zum Abschied: ›Daß die Verrückten Ihrer Kategorie nicht aussterben, gibt dem Leben etwas Salz und Pfeffer. Trotzdem: Man sollte Sie festbinden und Ihnen solange Rizinus geben, bis Sie Ihre Idee ausgeschissen haben!‹ – Das war ein herrlicher Satz, Doktor! Haben Sie noch so einen auf Lager?«
    Sempa der kein Wort verstand, gestikulierte viel herum, aber Hassler winkte ab. So leise wie möglich verließ Sempa die Kabine und stieg hinunter in den Salon zu Evelyn.
    »Da braut sich was zusammen!« sagte er. »Plötzlich ruft ein Deutscher hier an! Ich denke, das hier ist die einsamste Gegend der Erde? Aber nein, da rauschen Kanonenboote herum, es wimmelt von spanischen Dons, und nun auch noch ein zweiter Deutscher. Eve, ich habe die Nase voll von den Deutschen. Mir genügt deiner!«
    »Ich werde mich hüten, weiterhin solche Sprüche loszulassen!« lachte Dr. Hardtmann auf Santa Cruz. Seine Stimme klang so klar aus dem Lautsprecher, als sei er an Bord. »Ich hätte mich auch nicht gemeldet, wenn nicht die ›Panther‹ bei uns ankerte und Don Fernando mir nicht vorhin erzählt hätte, welch wonnigen Dauerbesuch Sie auf den ›Sieben Palmen‹ haben …«
    »Schlagen Sie dem Commander vor, er soll das über eine große Presseagentur in aller Welt verbreiten …«
    »Nun fühlen Sie sich doch nicht gleich auf den Schlips getreten, Hassler. Ich wollte Ihnen nur gratulieren.«
    »Danke, Doktor.«
    »Und wollte Ihnen Abbitte leisten.«
    »Wozu?«
    »Sie sind doch ein normaler Mensch geblieben. Ich sehe, das Ende Ihrer Einsiedelei ist nahe.«
    »Ich sehe das nicht!«
    »Nach den Erzählungen von Don Fernando ist Miß Myrta in ihrer überirdischen Schönheit so etwas wie ein vom Himmel gefallener Stern. So etwas können Sie auf ›Sieben Palmen‹ nicht einfach verstecken! Phil, seien Sie mal ehrlich: Lohnt es sich jetzt nicht wieder, in der Zivilisation zu leben?«
    »Absolut ehrlich, Dr. Hardtmann: Ich bin unendlich glücklich, mit Myrta hier ganz allein zu sein. Und Myrta ist es auch.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher. Es ist ihr freiwilliger Entschluß.«
    »Und wenn Kinder kommen?«
    »Es kommen keine.«
    »Hat Myrta so viele Pillen an Bord?«
    »Ihre Sorgen möchte ich haben, Doktor.«
    »Und ich nicht Ihre, Phil!«
    Das stimmt, dachte Hassler sarkastisch. Wer möchte schon mit einem Ari Sempa und seiner Armee aus goldenen Inkagöttern zusammenleben? Dazu Yuma, die goldene Nacktheit, die Sempa jeden Tag mit neuem Schmuck behängt, und mit der er nachts in seiner Höhle Dinge treibt, die Sie, mein lieber Dr. Hardtmann, als Anthropologe sehr interessieren würden. Wer das alles nicht erlebt hat, wer es nicht sieht und hört, wird nie glauben oder begreifen können, daß so etwas möglich ist.
    »Sind Sie noch da?« fragte Dr. Hardtmann.
    »Aber ja!«
    »Ganz ernsthaft, Phil: Mit dieser Frau an Ihrer Seite wird Ihr Inselleben unrealistisch. Verständlich war es ja nie, aber jetzt wird es fast kriminell.«
    »Das ist ein neuer interessanter Aspekt«, sagte Hassler. »Erklären Sie mir das näher, Doktor!«
    »Diese Frau liebt Sie und bleibt in ihrer Liebe zu Ihnen freiwillig bei Ihnen. Aber ahnen Sie überhaupt, was Sie ihr damit antun? Ein Leben wie zur Steinzeit …«
    »Mir war völlig neu, daß die Steinzeitmenschen Funk, Radio, einen Benzingenerator, eine Motorsäge und andere nützliche Dinge besaßen. Wenn Sie das entdeckt haben sollten, Herr Dr. Hardtmann, sollten Sie ein Buch darüber schreiben. Das wird eine wissenschaftliche Sensation!«
    »Ihren Sarkasmus hängen Sie mal an den Nagel, Phil! Ich meine es ehrlich und ernst. Ihr Leben hat jetzt doch wieder einen Sinn bekommen.«
    »Es hat immer einen Sinn gehabt, Doktor, sonst hätte ich einen anderen Ausweg gesucht und

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