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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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als er sah, wie die zwölf Menschen, die sich an Bord der Moskito befanden, verbrennen mußten? Oder handelte es sich etwa um einen schweren Defekt im völlig neukonzipierten Cephalomaten der Achternak? Für seinen Vorgesetzten gibt es nur eine Deutung der Ereignisse, daran ist kein Zweifel möglich. Und eben das beunruhigt Elmer.
    Kaum eine Regung oder Veränderung im Verhalten des Kosmanders ließ darauf schließen, was in ihm vorging, als ihn die Nachricht vom Tode seiner Familie erreichte. Als Quattro das erstemal nach dieser schweren Stunde seine Kabine verließ, entdeckte Elmer feine rote Äderchen in dessen Augen. Es gab nur eine Erklärung: Quattro mußte geweint haben!
    Als Reganta ihm dann befahl, die Verfolgung der Achternak aufzunehmen, sah Elmer, wie sich sein Gesicht haßerfüllt verzerrte.
    Menschenjagd ist nichts für Elmer. Ja, es ist eine Menschenjagd, denn dem Kosmander geht es nicht um die Achternak, das hat Elmer sofort begriffen. Er will Quinto! Eins jedoch bedrückt Elmer noch mehr: Auch Dorean hat sich unheimlich verändert. Gierig fiebert er dem Augenblick entgegen, in dem die schrillen Alarmsirenen die Achternak ankündigen. Doreans Augen hängen an den Lippen des Kosmanders, sein ganzer Körper ist gespannt wie eine Stahlfeder, jeden Augenblick bereit, aufzuspringen und bedingungslos den Befehl zu befolgen. Elmer wendet sich immer mehr vom Freund ab, es ist etwas Fremdes zwischen sie getreten, etwas, das Elmer anwidert und abstößt, Dorean hingegen mit teuflischer Macht anzieht. Doreans rohes Lachen, mit dem er auf die leise Bitte Elmers antwortete, doch endlich zur Vernunft zu kommen – dieses Lachen hat das letzte Band zwischen ihnen zerrissen.
    „Ich habe es noch einmal durchgerechnet, Kosmander: Mit der nächsten Oszillation könnte er kommen“, meldet Stellaster Geonyx. Dann beißt er sich, als hätte er etwas Dummes gesagt, auf die Unterlippe, wobei seine langen vorstehenden oberen Schneidezähne sichtbar werden.
    „Er wird kommen!“ Quattro ist sich sicher. Seine Hände liegen auf der gläsernen Halbkugel des Astrogonium, als wolle er den dort abgebildeten Kosmos beschwören, ihm seine gigantischen Mächte wenigstens für einen winzigen Augenblick dienstbar zu machen. „Er kommt ganz sicher!“ Die Worte klingen aneinander wie Säbelklingen.
    „Oszillation siebenundfünfzig Strich negativ“, Morrik fährt sich mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn. In siebenundfünfzig Sekunden wird also die Achternak wie aus dem Nichts in einigen hunderttausend Kilometern Entfernung vor ihnen auftauchen, denkt Elmer. Was wird Quattro dann tun? Ist sein Haß auf den Bruder so groß, daß er – wohl das erstemal in seinem Leben – die Kontrolle über sich verliert? Wo sind dann die Grenzen des militärischen Gehorsams, den er – Elmer – als Angehöriger der Raumsicherheit seinem Vorgesetzten schuldet?
    Der Vater war seinerzeit Anführer bei einer Meuterei. Da ging es um die Rettung zweier Menschenleben, erinnert sich Elmer. Nicht zufällig sind Dorean und er so eng befreundet: Die beiden Menschen, die Algert Ponape vor Dutzenden von Jahren aus einer gefährlichen Situation errettete, um den Preis der Befehlsverweigerung und der Meuterei, diese beiden waren Doreans Eltern. Glücklicherweise war die Lage an Bord so ungewöhnlich, daß es dem Chefnavigator Marius Askart gelang, Elmers Vater, der noch ein junger Kadett war, zu decken. Wäre er, Elmer, auch in der Lage, so besonnen und tapfer zu handeln wie der Vater einst?
    „Proximer Malden! In den Kampfstand!“
    Elmer zuckt zusammen. Die Osiriswerfer werden immer nur gegen kosmische Materie eingesetzt, mit ihrer Hilfe zerstrahlen die Zerstörer Meteoriten, Kometenkerne und Asteroiden, hin und wieder wohl auch einmal ein durch das All vagabundierendes Raumschiffwrack oder eine längst vergessene Planetensonde, die irgendwo einsam ihre Bahn zieht. Aber noch nie wurden die Antiplasmageschütze eines Schnellen Zerstörers auf ein bemanntes Raumschiff gerichtet.
    Doreans Augen leuchten auf, als er antwortet: „Zu Befehl, Kosmander!“ Mit einem Satz ist er am Visierschirm des Kampfstandes.
    Elmer sieht, wie Galaxor Morrik mißbilligend den Kopf schüttelt. Da faßt er sich ein Herz und fragt leise: „Kosmander, wollen Sie etwa…“
    „Kümmern Sie sich um die Telemetrie, Proximer Ponape, alles andere geht Sie nichts an!“ fällt ihm Quattro ins Wort, daß Elmer keinen Widerspruch wagt.
    „Beim großen Sirius!“ flüstert

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