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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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gegen Quattros strenge Anweisung gewesen, also schnallt sich Elmer auch heute den breiten Gurt mit den Gaspatronen um, wo sie den Stadtteil Rix neun inspizieren sollen, steckt, wenn auch widerwillig, den Züngler durch die Halteschlaufe und verstaut die Maske in seiner Brusttasche.
    „Hoffentlich muß ich den Züngler nicht irgendwann einmal anwenden…“, sagt er mißmutig, als der Kolben der Psychopeitsche im Futteral verschwindet.
    „Ach was, hab dich nicht so“, entgegnet Dorean gleichmütig, „so ein Schlag mit der Psychopeitsche bereitet keine Schmerzen, der Betroffene ist nur für einige Sekunden gelähmt.“
    „Weiß ich ja, aber trotzdem: Waffen gegen Menschen, irgendwie ist das barbarisch.“
    „Na, na! Barbaren sind höchstens diejenigen, die uns zwingen, sie anzuwenden. Du mit deiner ewigen Humanitätsduselei.“ Dorean schüttelt nur mißbilligend den Kopf, als Elmer sich schroff abwendet und murmelt: „Hab ich alles schon von Quattro gehört, spar dir das.“ Waffen bedeuten immer Zwang, und Zwang ist Elmer verhaßt.
    Miranda Martin lauscht ihrem kleinen Streit interessiert und mustert nun Elmer neugierig. Jetzt hält sie mich natürlich für einen Waschlappen! denkt Elmer, und er beißt sich wütend auf die Unterlippe, als er Fünkchen in Mirandas Augen aufblitzen sieht.
    Der Pneumogleiter schwebt durch die breiten Alleen. Elmer dreht sich mehrmals unauffällig nach Miranda um. Sie scheint es nicht zu bemerken. Nachdenklich starrt sie die verlassenen Wohnblocks an und summt eine melancholische Melodie vor sich hin.
    „Hier habe ich einmal gewohnt“, sagt Miranda plötzlich leise, wohl mehr zu sich selbst.
    Dorean befiehlt dem Fahrer, sofort zu stoppen. „Wo genau?“ fragt er.
    „Da!“ Miranda Martin zeigt auf einen der Wohnblocks.
    „Was meint ihr, Jungs, laden wir uns bei Protektor Martin zum Abschiedskaffee ein?“ Dorean grinst sie an.
    Beim großen Sirius, denkt Elmer, Dorean hat soviel Taktgefühl wie ein Nilpferd. Dem Mädchen stehen fast die Tränen in den Augen, und er faselt was vom Kaffeetrinken.
    Miranda Martin lächelt nur müde. „Das ist doch schon Jahre her, damals hatte ich noch Zöpfe…“
    „Klar, auf jeder Seite einen und eine große Schmetterlingsschleife.“ Dorean grinst.
    „Irrtum, Proximer, acht.“ Miranda sieht wieder gleichgültig durch die Plastkanzel des Pneumogleiters.
    „Was acht?“
    „Zöpfe natürlich, und Schleifen“, antwortet Miranda gelassen. Dorean schüttelt ungläubig seinen Kopf und gibt dem Fahrer einen Wink weiterzufahren.
    Unwillkürlich muß Elmer kichern. Er hat sich gerade die erwachsene Miranda Martin mit geflochtenen Haarsträhnen vorgestellt. Seine Heiterkeit wird jedoch mißverstanden. Dorean wirft ihm einen finsteren Blick zu, und auch Miranda runzelt die Stirn.
    Ein überraschter Ausruf eines ihrer Begleiter lenkt seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes.
    „Dahinein ist sie gerannt, ich hab es ganz deutlich gesehen. Ein kleines Mädchen, höchstens zehn Jahre alt!“
    Ein Protektor weist aufgeregt auf einen der Wohnblocks. „Wie ein kleiner Teufel ist sie geflitzt, als sie uns gesehen hat…“
    „Quatsch, Roman, du träumst“, antwortet Dorean spöttisch, „du solltest deine Freizeit nicht nur im Cafe Exodus verbringen, sondern auch mal was für die Gesundheit tun.“
    „Freizeit ist gut“, murmelt Roman, „die paar Stunden. Aber da war was…, und das sah aus wie ein kleines Mädchen, verdammt noch mal.“
    „Rix neun ist vollständig geräumt, hier ging auch alles glatt. Keine Toten oder Verletzten, keine Vermißten“, sagt Elmer laut. „Und die Kinder wurden zuerst ausgeflogen. Vielleicht hast du dich doch getäuscht, Roman – hat von euch einer was gesehen?“ Die anderen schütteln die Köpfe.
    „Aber wenn es stimmt: Ein Kind! Sollten wir nicht…“, wirft Miranda ein.
    „Halt an!“ Dorean legt dem Fahrer die Hand auf den Unterarm und starrt auf den Eingang des Wohnblocks. Dort regt sich nichts.
    „Bitte sehr, Protektor Martin, sehen Sie nach. Sonst können Sie heute nacht nicht schlafen.“ Dorean zuckt mit den Schultern und grinst.
    „Ihnen würde das wohl gar nichts ausmachen, Proximer, oder?“ fragt Miranda.
    „Wenn ich nachts nicht schlafe, hat das andere Gründe.“
    Die anderen Protektoren lachen rauh. Elmer verzieht mißbilligend den Mund. Sekunden später läuft Miranda auf das Gebäude zu und verschwindet im Schatten des Eingangs. Aber auch als die Dunkelheit sie bereits verschlungen hat,

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