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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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hört er auch das Raunen und Tuscheln. Hilfsbereite Hände strecken sich ihm entgegen und ziehen ihn an Bord.
    „Sie sind Kosmander Mariel Elldes, genannt Quattro der Jäger!“ spricht ihn ein grauhaariger Mann an. Er ist Mitte Fünfzig und hat kluge Augen.
    „Seit siebenunddreißig Jahren“, antwortet Quattro lakonisch. Einige kichern. „Ein Meister des Yumabogens ebenso wie der scharfen Zunge, bravo!“ Der Mann lächelt etwas gekünstelt. Der Kerl geht mir auf die Nerven, merkt er das nicht? Schlafen, nur schlafen will ich jetzt, alles andere hat Zeit, denkt Quattro.
    „Entschuldigen Sie, Kosmander, ich habe mich nicht vorgestellt: Mein Name ist Wilmer Wondermark…, vielleicht kennen Sie mich sogar“, sagt der andere in begütigendem Ton, als hätte er Quattros Gedanken erraten.
    Quattro hatte sich gerade in eine der auf dem Deck stehenden Sitzschalen fallen lassen, sofort erhebt er sich wieder. Unwillkürlich nimmt er Haltung an und wundert sich eine Sekunde lang über das Feixen der umstehenden RS-Leute.
    Natürlich! Wie lächerlich muß es aussehen, wie er, splitternackt, nur mit dem Molchlederumhang über den Schultern, Männchen macht!
    Wilmer Wondermark, Hoher Kommissar des Solaren Internen Regulativs! Er hat einen der führenden Köpfe der Solaren Föderation vor sich – in Unterhemd und Shorts allerdings…Trotzdem! Es ist keine Schande, der in Fleisch und Blut übergegangenen strengen Disziplin der Raumsicherheit zu gehorchen und vor diesem Manne strammzustehen!
    „Schon gut, Kosmander, setzen Sie sich, hier ist es anders. Ich muß Ihnen Ehre erweisen. Es war ein Prachtschuß!“
    Der Ihnen womöglich das Leben gerettet hat! will Quattro einwerfen, aber er verkneift es sich. Es ist nicht seine Art, sich Leute auf diese Weise zu verpflichten. Wenn Wondermark nicht weiß, wie gefährlich die Situation für ihn und seine Leute war, dann soll er es sich von anderen erklären lassen.
    „Es hätte wohl übel für uns ausgehen können…, wenn ich mir diese Keule da ansehe, die über unseren Köpfen schwang, na, ich weiß nicht!“ fährt der Hohe Kommissar fort und nimmt Quattro mit einem um Erlaubnis bittenden Blick die Trophäe aus der Hand. Während er mit dem Zeigefinger über die scharfe Schneidkante streicht, denkt Quattro: Er hat es also doch gemerkt, das kann auch nicht schaden.
    „Es ist in der Tat eine tödliche Waffe“, antwortet er gelassen. „Aber eine, die dem Verstand des Menschen unterlegen ist, wie Sie bewiesen haben, Kosmander Elldes!“ sagt Wondermark ernst. „Leider gibt es Waffen, denen wir nicht gewachsen sind, noch nicht… Es ist kein Zufall, daß wir uns hier treffen, Kosmander. Das Interne Regulativ hat mich beauftragt, alle Aktivitäten, die irgend etwas mit dem Kampf gegen die Ergophagen zu tun haben, zu koordinieren. Sie als Kommissarischer Leiter der Ergophagenabwehr sind dabei einer der wichtigsten Männer für mich!“
    „Also teilte Admirander Reganta Ihnen mit, warum er mich hierhergeschickt hat?“ fragt Quattro schnell, dem sofort der Sonnenstein einfällt. Die ganze Zeit über ist er stumpf und dunkel geblieben. Auf Tronnt gibt es keine Ergophagen, das ist sicher, der Stein hätte sie signalisiert.
    „Ungewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Ich billige die Entscheidung des Admiranders vollauf. Wie man Ihnen ansieht, gibt ihm der Erfolg recht. Sie wirken gekräftigt und erholt, Kosmander“, sagt Wilmer Wondermark lächelnd.
    Also doch nicht wegen der Ergophagen? denkt Quattro. Dabei wäre es naheliegend, einen Zusammenhang zwischen der elektrischen Flora des Tronnt und den zerstörerischen Energiefressern zu vermuten.
    „Auf Tronnt gibt es keine Ergophagen“, sagt Quattro. Wondermarks Reaktion überrascht ihn.
    „Das ist uns bekannt, Kosmander. Wegen Ihrer berühmten Nase für diese Bestien hat Reganta Sie auch nicht hergeschickt. Sie sollten neue Kraft sammeln, und weiter nichts!“
    Wieso ist ihm das bekannt? überlegt Quattro. Nur ich kann es wissen, kein anderer Mensch! Er kann es sich nicht verkneifen, die Frage zu stellen.
    Für Augenblicke stutzt Wondermark. Ein prüfender Blick trifft Quattro, er registriert es genau.
    „Nun, das liegt auf der Hand“, antwortet Wondermark gedehnt, „die Entfernung von der Erde, keine Kernkraftquellen, auf die es die Ergophagen besonders abgesehen haben, wie es scheint…“
    Quattro spürt deutlich, daß er ihm nicht die volle Wahrheit sagt, daß der Hohe Kommissar etwas vor ihm

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