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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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bewies Nervenstärke und einen kühlen Kopf. Als Dorean plötzlich wuchtig gegen sie anrannte, verteidigte sie sich lediglich mit einer winzigen, aus dem Handgelenk kommenden Bewegung, seine Waffe traf auf das Holz ihres Bambusschwertes, und der Schlag ging ins Leere – doch in diesem Augenblick zielte die Spitze ihres Schwertes genau auf die Rippen seiner Gesichtsmaske! Sie hätte den Arm nur zu strecken brauchen, und der Kampf wäre entschieden gewesen. Sie tat es nicht. Selbst der unerfahrenste Anfänger würde sich diese Chance nicht entgehen lassen!
    Je hitziger Dorean dreinschlug, um so präziser beantwortete Miranda seine Angriffe. Selbst beschränkte sie sich darauf, nach raffinierten Täuschungsmanövern mit eleganten, geschmeidig vorgetragenen Attacken Doreans Deckung zu nehmen.
    Schließlich ließen ihre Kräfte nach – das jedenfalls glaubten Elmer und Dorean. Sie öffnete ihre Verteidigung so auffällig, daß Doreans Hieb nicht danebengehen konnte.
    Jetzt sieht es Elmer etwas anders. Was schwand, war nicht ihre Kondition, es war einfach die Lust. Als Dorean nichts Neues bot, sondern begann, sich zu wiederholen, da machte es ihr keinen Spaß mehr.
    Das muß wohl auch Dorean inzwischen begriffen haben, der ihr nach Ende des Kampfes den väterlichen Rat gab, doch noch etwas zu üben.
    Miranda verlangsamt die Fahrt und biegt nach links ab. Dreihundert Meter nachdem sie die Parkzyklinale verlassen haben, erreichen sie das Gelände des Koordinativen Zentrums des Solaren Internen Regulativs. Hier befindet sich das Zentralarchiv.
    „Wäre die Sache mit Tolder nicht passiert, hätte ich nie mitgemacht“, sagt Dorean verdrießlich. Elmer weiß, daß Dorean die Sache zu gefährlich ist.
    „Einen überzeugenderen Beweis konnten sie uns wirklich nicht liefern“, sagt Elmer bedächtig. „Hätte ich Protektor Martin nicht ins Vertrauen gezogen, würden wir vielleicht noch an unserem Recht, auf eigene Faust zu ermitteln, zweifeln. Aber jetzt betrachte ich es schon als unsere Pflicht…“ Er sieht, wie Miranda energisch nickt.
    Ist sie tatsächlich davon überzeugt? fragt er sich, oder will sie nur mitkommen, um in Doreans Nähe zu sein? Obwohl sie für Dorean nur Spott und spitze Bemerkungen übrig hat, glaubt Elmer fest, daß sie dieses Verhalten nur vortäuscht und hinter diesem Schutzschild ganz andere Gefühle verbirgt.
    Eigentlich erzählte er Miranda damals im Kasino die ganze Geschichte nur, um Eindruck zu machen.
    Um so erschütterter war er, als sie ihn am Schluß seines Berichts böse fragte: „Wer hat Sie beauftragt, mich auszuhorchen, Proximer Ponape?“
    Elmer stotterte irgend etwas Zusammenhangloses und sah sie verständnislos an.
    „Sie wissen also nicht, warum ich auf die Skorpion strafversetzt wurde?“ fragte sie vorsichtig. Elmer antwortete entrüstet: „Auf die Skorpion wird man nicht strafversetzt! Es gibt Tausende Protektoren, die wer weiß was anstellen würden, um in Kosmander Elldes’ Mannschaft aufgenommen zu werden!“ Sie lächelte nur wehmütig und entgegnet: „Na ja, das war wohl das Trostpflästerchen…“
    Als hätte sie einen plötzlichen Entschluß von gewaltiger Tragweite gefaßt, fügte sie hinzu: „Also gut, Proximer, ich werde Ihnen helfen.“
    „Wobei wollen Sie uns helfen, Miranda?“ fragte Elmer verwundert.
    Sie sah ihn prüfend an. Der Blick ihrer braunen Augen nahm ihm fast den Verstand.
    „Ich verschaffe Ihnen Zugang zum Datenbunker“, sagte sie schlicht. Elmer lachte kurz auf.
    Noch jetzt könnte er sich für das dumme Gelächter und die noch dümmere Antwort ohrfeigen. Aber woher sollte er wissen, was sie meinte?
    „Danke, Miranda, damit werden wir schon allein fertig. Wir haben schon ganz andere Probleme gelöst. Wie wollen Sie uns dabei helfen?“ Die Vorstellung, daß ein einfacher Protektor den beiden Proximern Ponape und Malden in irgendeiner Weise behilflich sein könnte, war für ihn komisch.
    „Schön“, sagte sie nachdenklich. „Sie wissen also wirklich nichts… Dann glaube ich Ihnen, daß Sie es ehrlich meinen.“ Und nun lachte sie. Es war ein herzliches, befreiendes Lachen. Sie schüttelte dabei den Kopf, als wollte sie sagen: Wie konnte ich nur so etwas denken! Und dann erzählte Protektor Miranda Martin eine Geschichte, der er mit offenem Mund und erstaunt aufgerissenen Augen lauschte.
    „Er sprach mich mitten auf der Straße an. Zuerst wußte ich überhaupt nicht, was ich davon halten sollte, und sah ihn mir genau an. Groß und

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