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Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Titel: Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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Und irgendjemand wollte mit brutaler Gewalt verhindern, dass er dahinterkam.
    Es war gegen sechs Uhr morgens, als Robert Darling sich mit einem Ruck aus seinem Bett erhob.
    Mazzetti, Origines, Maria, Manuskripte, verschlüsselte Botschaften – alles schwirrte in seinem Kopf herum.
    Und dann, plötzlich, kam die Wut. Irgendjemand mischte sich in sein Leben ein, zerstörte die Sicherheit seines Hauses und stahl etwas, das ihm zugedacht war.
    Robert war erzogen worden, die Dinge des Lebens in Ruhe zu betrachten, abzuwägen und einzuordnen. Doch auf einmal überkam ihn diese Wut. Ein Gefühl, das er bislang nicht kannte.
    Er war jetzt hellwach und wunderte sich über sich selbst.
    Er stand neben seinem Bett, und er spürte den kalten Schweiß auf seiner Stirn. Plötzlich musste er an Carlo denken. Was hätte der jetzt gesagt? Obwohl er sich dagegen wehrte, hörte er Carlos Stimme.
    Bist du ein Mann? Mach es, oder mach es nicht. Aber wenn du es machst, dann mach es mit aller Kraft. Nur du allein kannst wissen, warum du es tust.
    Und dann fiel Robert ein, wie sie damals Carlos Hand in den Schraubstock eingespannt hatten, wie Carlo sich geschworen hatte, »die Schweine zur Strecke zu bringen« und wie der kleine Mann mit dem eisernen Willen seine Worte wahr gemacht hatte.
    Plötzlich wurde Robert schwindlig. Er setzte sich aufs Bett. Hatte er vorhin nicht gerade noch überlegt, was er mit der Geschichte zu tun hatte?
    Roberto, sagte er laut, du hast nicht nur etwas mit der Geschichte zu tun. Das ist deine Geschichte. Und zwischen Verwirrung und Wut fasste er einen Plan.
*
    Catarina schaute Robert entgeistert an.
    »Schon wieder? Sie müssen noch einmal verreisen, Signore?«
    Sie wischte sich ihre Hände mit einer fahrigen Bewegung an der Schürze ab. Vor siebzehn Jahren war sie einmal weit in der Fremde gewesen. Obwohl sie die Kirche des Heiligen Vaters gesehen hatte, war ihr Rom nicht geheuer gewesen. Eine weite Reise reichte für ihr Leben.
    »Aber Sie sind doch gerade erst zurückgekommen.«
    Robert lächelte sie an, zuckte mit den Schultern und zog die Mundwinkel nach unten.
    »Manchmal kann man sich das nicht aussuchen. Aber seien Sie doch froh! Wenn ich nicht da bin, können Sie doch wirtschaften, wie Sie wollen. Keiner sagt Ihnen, was Sie tun sollen.«
    Catarina schüttelte unwirsch den Kopf.
    »Signore Darling, ich sorge doch gern für Sie. Außerdem fühle ich mich sicherer, wenn Sie da sind.«
    Robert schaute sie fragend an.
    »Sicherer? Gibt es denn irgendeinen Grund, sich in Mezzomonte unsicher zu fühlen?«
    Catarina faltete die Hände und zog die Augenbrauen zusammen.
    »Ach, Signore Darling, Sie wissen doch, die Sache damals mit der Amerikanerin, Signora Susan, als sie entführt wurde. Seitdem ... seitdem bin ich etwas ängstlicher geworden. Und als ich gestern Abend die beiden Männer auf dem Weg zum Haus gesehen habe ... da habe ich mich schon sehr erschrocken.«
    Robert horchte auf.
    »Die beiden Männer? Was für Männer?«
    Catarina seufzte und machte eine beschwichtigende Handbewegung.
    »Ach, gleich darauf war ich ja schon wieder beruhigt, als ich gesehen habe, dass es anständige Menschen sind.«
    »Anständige Menschen? Und woran konnten Sie das erkennen?«
    »Weil sie sich höflich verbeugt haben und dann weitergegangen sind.«
    Robert schaute sie verwundert an.
    »Und daraus haben Sie geschlossen, dass es harmlose Kerle waren?«
    Catarina lachte auf.
    »Nein, weil sie Kutten trugen. Es waren Mönche.«
*
    »Mille grazie, Signore Avvocato!«
    Lorenzo Tardi machte eine tiefe Verbeugung. Der Anwalt Pancrazzi sah ihn prüfend an.
    »Nun, ich habe es mir reiflich überlegt. Ich denke, wenn Sie die Papiere hier durchsehen, kann das nur im Sinne des Verstorbenen sein. Haben Sie aber bitte Verständnis dafür, dass ich einige Sicherheitsvorkehrungen treffen muss.«
    Er ging ein paar Schritte zurück und setzte sich an seinen fast leeren Schreibtisch, auf dem lediglich eine schwarze, lederne Mappe lag.
    Er räusperte sich und deutete mit der Hand auf den Besucherstuhl.
    Tardi beeilte sich, Platz zu nehmen. Der Anwalt klappte die Mappe auf und entnahm ihr mehrere beschriebene Blätter.
    »Also, zusammengefasst – ich erteile Ihnen die Erlaubnis, die Aufzeichnungen des verstorbenen Paolo Mazzetti hier in meiner Kanzlei durchzusehen. Sie dürfen nichts entfernen, kopieren und auch keine handschriftlichen Aufzeichnungen machen. Sollten Sie Letzteres zum besseren Verständnis machen müssen, verbleiben auch

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