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Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Titel: Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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schon mal ›in der Geschichte herumwühlen‹, wie du es nennst.«
    Er schaute auf seine Armbanduhr.
    »Nehmt es mir nicht übel, aber ich muss jetzt los. Elena, ich melde mich, sobald ich mehr weiß.«
*
    Der Duft aus Honig, Olivenöl und geräuchertem Schinken, der aus der geöffneten Ladentür der Drogheria Pegna an der Via della Studio strömte, erinnerte Robert schmerzhaft daran, dass er heute kaum etwas Richtiges gegessen hatte. Jetzt nur noch das Gespräch mit diesem Anwalt, und dann kümmerst du dich um dich selbst, Roberto.
    Er drückte auf den Klingelknopf neben dem Messingschild der Kanzlei Pancrazzi. Der elektrische Öffner surrte, und Robert drückte die Tür auf. Es war angenehm kühl in dem großen, überwiegend mit Marmor ausgekleideten Treppenhaus. Große Kristallspiegel und ein schwerer Lüster vervollständigten den Eindruck, dass man sich in einem Haus befand, dessen Bewohner nicht über ein zu geringes Einkommen klagen konnten.
    Von oben war das Geräusch eines einrastenden Schlosses zu hören. Dann das Klacken von Absätzen, wie es nur hochhackige Pumps erzeugen können. Während er die Treppen emporstieg, schaute Robert nach oben und blieb verblüfft stehen.
    »Maria, was tust du hier?«
    Maria Furini schaute Robert nicht minder verblüfft an, zwang sich jedoch zu einem kühlen Lächeln.
    »Hatte ich dir das nicht erzählt? Ich mache hin und wieder Übersetzungen aus dem Französischen für den Avvocato Pancrazzi. Willst du auch zu ihm?«
    Robert nickte.
    »Ja, ich brauche von ihm noch einige Informationen über den Nachlass des Professore, darum habe ich mir einen Termin geben lassen.«
    Während er sprach, stieg Maria die letzten Stufen herab.
    »Roberto, wir haben so lange nicht mehr ausführlich miteinander gesprochen. Lass uns doch etwas essen gehen, wenn du Zeit hast!«
    Robert verzog das Gesicht zu einem schmerzhaften Lächeln.
    »Erinnere mich bloß nicht an Essen, das hatte ich schon lange nicht mehr. Aber das ist eine gute Idee. Sowie ich das Gespräch hinter mir habe, rufe ich dich an.«
*
    Der Anwalt Pancrazzi saß mit gefalteten Händen hinter seinem leeren Schreibtisch und schüttelte den Kopf.
    »Nein, Signore Darling, nochmals nein!«
    Robert saß aufrecht auf dem Besucherstuhl.
    »Aber Signore Avvocato, das kann doch nur in Ihrem Sinne sein. Ich will herausfinden, warum Professore Mazzetti sterben musste. Und das kann ich nur, wenn ich seinen Nachlass studieren darf.«
    Der Anwalt schüttelte abermals den Kopf.
    »An diese Papiere kommt kein Mensch mehr heran. Zwei Tote sind genug. Offenbar steht auch der Tod Tardis in diesem Zusammenhang.«
    »Woraus schließen Sie das?«
    »Kurz nachdem Tardis gewaltsamer Tod bekannt wurde, bekam ich einen seltsamen Anruf. Jemand wollte den Nachlass Mazzettis kaufen. Zuerst war er höflich, dann hat er gedroht. Ich habe daraufhin die Papiere an einen sicheren Ort bringen lassen.«
    Robert horchte auf.
    »Sprach der Anrufer Englisch?«
    Pancrazzi schaute Robert mit seinem durchbohrenden Blick an.
    »Nein, er sprach Italienisch. Allerdings mit einem starken Akzent, vermutlich arabisch.«
*
    »Dass dein neues Spiel ›Chaos‹ heißt, passt gut zu deinem Leben momentan«, lachte Carlo und nahm einen gedrechselten Prototyp aus der Spannvorrichtung der Drehbank. »Gefällt sie dir?«
    Robert nahm die Spielfigur und hielt sie ins Licht, das durch das kleine Fenster in die Werkstatt fiel.
    »Ja, das gefällt mir sehr gut. Wenn sie dann noch schwarz lackiert wird, ist sie perfekt!«
    Carlo schaute Robert prüfend an.
    »Aber so richtig bei der Sache bist du nicht. Was beschäftigt dich denn gerade?«
    »Ach, ich ärgere mich darüber, dass dieser Anwalt Pancrazzi den Nachlass von Mazzetti unter Verschluss hält. Wenn ich Zugriff darauf hätte, wären wir sicher ein ganzes Stück weiter.«
    Carlo stutzte.
    »Pancrazzi? Sagtest du Pancrazzi?«
    Robert nickte.
    »Ja, kennst du ihn?«
    Carlo grinste.
    »Wenn das der Pancrazzi ist, den ich meine, dann kann ich mir denken, wo die Kisten mit den Papieren jetzt sind.«
    »Wieso kannst du dir das denken?«
    Carlo tippte an seine Stirn.
    »Du kennst doch Caruso, meinen Nachbarn. Eigentlich heißt er ja Giacomo, aber alle nennen ihn Caruso, weil er so schön singen kann. Also, Caruso hat doch eine kleine Spedition, und der hat mir erzählt, dass er vorgestern sechs Kisten von diesem Anwalt abgeholt hat.«
    Robert stand auf.
    »Nun spann mich nicht auf die Folter! Wohin hat er sie gebracht?«
    Carlo strich

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