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Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Titel: Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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Leinentasche.
    »Warum schreist du, und was suchst du da?«, grollte Carlo gereizt.
    Elena hielt triumphierend eine Visitenkarte in die Höhe.
    »Das ist der Typ vom amerikanischen Geheimdienst. Siehst du, Charles Dowell, DIA. Überall auf der Welt über diese Nummer zu erreichen. Der hat einiges bei mir gutzumachen.«
    »Und warum sollte er dir helfen?«
    »Weil die an Robert fast ebenso stark interessiert sind wie wir. Nur in einer anderen Beziehung.«
    Sie starrte auf ihr Handy.
    »Halt an, Carlo, wir haben hier gerade ein ziemlich stabiles Netz!« Carlo fuhr den Wagen an den Straßenrand. Elena zog ihr Handy aus der Tasche und wollte gerade die Nummer von Dowells Satellitenhandy eintippen, als Carlo etwas im Gras aufblitzen sah.
    »Moment mal, das ist doch ...«
    Er stieg aus und bückte sich.
    »Was hast du da?«, fragte Elena.
    Carlo war kreidebleich geworden.
    »Das ist Robertos Taschenmesser. Sein silbernes Messer, das er immer bei sich trägt. Hier stehen seine Initialen ›RD‹. Es muss ihm aus der Tasche gefallen sein.« Er überlegte.
    »Aber einem aufrecht stehenden Mann kann nichts aus der Tasche fallen. Das bedeutet, sie haben gekämpft. Madonna. Man hat ihn entführt.«
    Elena schaute Carlo sekundenlang an, dann tippte sie die Nummer ein. Schon nach dem dritten Rufzeichen war die Verbindung zu Dowell hergestellt.
    »Hier ist Elena Karakos. Sie haben in Alexandria gesagt, wenn ich Ihre Hilfe brauche, soll ich Sie sofort anrufen. Mister Dowell, ich brauche Ihre Hilfe. Und zwar ganz dringend.
    Wo ich bin? Hier zwischen Florenz und Volterra und ... wie bitte? Sie sind auch in Florenz? Also, passen Sie auf. Robert Darling ist offenbar entführt worden. Lassen Sie mich bitte ausreden ...«
    Während sie auf Dowell einredete, entfernte sie sich immer weiter von Carlo, aber er konnte sie ohnehin nicht verstehen, weil sie Englisch sprach.
    Allerdings konnte er an ihrer Gestikulation erkennen, dass sie schwere Überzeugungsarbeit leistete. Dann kam sie mit schnellen Schritten zurück.
    »Er will wissen, was für ein Auto Robert fährt.«
    Carlo umfasste sein Kinn.
    »Einen dunkelblauen Range Rover Sport. Nagelneu. Davon gibt es nicht viele in dieser Gegend. Ich glaube, er hat sogar ein Ortungssystem. Wie man es anstellt, ihn damit zu finden, weiß ich nicht. Aber ich weiß, wo Roberto den Wagen gekauft hat. Den Mann kenne ich gut, er wird uns weiterhelfen.«
*
    Der Stromstoß war so stark, dass Robert sich aufbäumte, nur noch einen erstickten Schrei von sich geben konnte und das Gefühl hatte, ohnmächtig zu werden. Die Stimme hinter den Scheinwerfern klang verärgert.
    »So kommen wir nicht weiter, Mister Darling. Sie reden um den heißen Brei herum. Sie wissen sehr viel mehr, als Sie hier zugeben. Aber wenn Sie tatsächlich nichts wissen, dann nutzen Sie uns nichts, und ich werde der erste Mensch sein, der den Tod eines anderen Menschen korrekt voraussagen kann. Nämlich Ihren. Also noch einmal: Handelt es sich um eine mathematische Formel, eine Maschine, oder worum genau geht es hier?«
    Roberts Atem ging stoßweise.
    »Und ich sage Ihnen, dass ich es noch nicht weiß. Ich betone, noch nicht . Ich weiß nur, dass es mit den Fähigkeiten der alten Ägypter und der Etrusker zusammenhängen muss. Auf diesem Gebiet wollte ich weiterrecherchieren. Wenn Sie mich lassen würden ...«
    Für ein paar Sekunden war Stille im Raum.
    Der Tonfall der Stimme hatte sich gesenkt.
    »Nun gut, Mister Darling, mal angenommen, ich nehme Ihnen das ab. Was folgt daraus? Sie werden ab sofort mit uns zusammenarbeiten und müssen auch bei uns bleiben. Wir weichen Ihnen nicht mehr von der Seite. Ich überdenke das alles noch einmal, Sie hören morgen von mir.«
    Mit dem letzten Satz kam der Bärtige mit der Sonnenbrille wieder auf Robert zu und schnallte die Lederbänder von Armen und Beinen ab. Im selben Augenblick gingen auch die Scheinwerfer wieder aus.
    »Moment mal«, rief Robert. »Sie können mich doch nicht so angekettet hier liegen lassen.«
    »Wir können noch ganz andere Dinge, Mister Darling, aber Sie dürfen auf dem Stuhl sitzen bleiben. Das ist doch wirklich sehr komfortabel«, sagte die Stimme und verfiel wieder in ein gehässiges Lachen. Dann krachte die Tür ins Schloss.
*
    Robert fror. Obwohl draußen Hochsommer war, brachten ihn die Angst, die Anspannung und die Feuchtigkeit zum Zittern. Er merkte, wie etwas Lebendiges über seinen angeketteten Fuß kroch. Es fühlte sich an wie eine Ratte. Dann eine zweite. Er

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