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Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Titel: Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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nummerierte sie.
    Dadebilos. Das »D« ist der vierte Buchstabe im Alphabet, also nehmen wir das vierte Wort im ersten Satz. Das ist »Toten«.
    So fuhr er fort, und in gut zwanzig Minuten hatte er es geschafft. Nur ergab der Satz, den er mit dieser Methode herausgefiltert hatte, überhaupt keinen Sinn.
    » Toten der Stadt dreizehnten der in ruhet Welten«?
    Er lehnte sich zurück und seufzte.
    Du musst methodisch völlig anders herangehen, Roberto.
    Nun ist das menschliche Gehirn so konstruiert, dass es auch unbewusst weiterarbeitet, während sein Besitzer bereits über anderen Dingen brütet. So fällt einem ein Name, den man vergeblich gesucht hat, zu einem Zeitpunkt ein, an dem man mit etwas ganz anderem beschäftigt ist. Denn das Gehirn ist starrsinnig und hat in der Zwischenzeit weiter nach dem Namen geforscht. Ob sein Besitzer das will oder nicht.
    So erging es auch Robert, als er über weitere Methoden des klassischen Altertums nachdachte.
    »Das Alphabet!«, rief er plötzlich laut und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. »Du hast ein modernes Alphabet benutzt!«
    Das machte natürlich keinen Sinn, denn zu der Zeit, als dieser Text geschrieben wurde, galt mit Sicherheit noch das archaische lateinische Alphabet, und das hatte nur einundzwanzig Buchstaben. Das änderte die Reihenfolge.
    Er dachte nach. Im Lateinunterricht im schweizerischen Lugano hatte er es noch gelernt, es musste also noch in seinem Kopf vorhanden sein.
    Er konzentrierte sich, nahm einen Zettel und schrieb:
    A-B-C-D-E-F-Z-H-I-K-L-M-N-O-P-Q-R-S-T-V-K
    Robert grinste. Genau – das ist es. Also, beginnen wir noch einmal von vorn.
    Das »D« ist der vierte Buchstabe im Alphabet, also nehmen wir das vierte Wort im ersten Satz ...
    Weitere zwanzig Minuten später war er fertig.
    »Toten-der-Stadt-dreizehnten-der-in-ruhet-Stein-der« stand nun auf seinem Zettel.
    Wieder stutzte er. Dann musste er abermals grinsen.
    Roberto, du Anfänger. Du hast den Satz von oben nach unten zusammengesetzt, der Verfasser aber umgekehrt.
    » Der Stein ruhet in der dreizehnten Stadt der Toten«, las er laut.
    Wie war das zu verstehen? Eine etwas dürftige Information oder ein weiteres Rätsel? Oder keins von beiden? Zumindest war es ein Anhaltspunkt. Die Suche konnte beginnen. Wieder einmal kamen ihm Zweifel.
    Warum tust du das alles, Roberto?
    Und plötzlich hörte er Carlos Stimme.
    Ich kenne dich. Es ist wie bei deinen Spielen. Du kannst es einfach nicht ertragen, dass es etwas gibt, von dem du nicht weißt, welchen Sinn es hat.
    » Richtig«, sagte er laut zu sich selbst, »das ist der Beginn eines ziemlich spannenden Spiels. Und das will ich nicht versäumen!«
    Er ahnte nicht, dass er mit dieser Entscheidung sein Leben als Einsatz ins Spiel brachte.
*
    Er suchte den Zettel, auf dem er Elenas Handynummer notiert hatte, als er das Knirschen von Schritten auf dem Kiesweg hörte. Langsam ging er zum Fenster. Ein Mann kam den Weg herunter und ging direkt auf das Haus zu. Er trug Jeans und ein blaues Jackett, wirkte kräftig und hatte einen entschlossenen Gesichtsausdruck.
    Einen Augenblick später schrillte die Türglocke. Robert öffnete. Der Mann grinste.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Mister Darling. Mein Name ist Bruce Parker von der DIA. Was das ist, muss ich Ihnen wohl nicht erklären. Wir sind ja sozusagen Kollegen.«
    Robert entschloss sich zu einem neutralen Gesichtsausdruck und ging nicht weiter auf die Sätze ein.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    Parker grinste wieder.
    »Das kann ich Ihnen nicht an der Tür erklären. Darf ich für einen Augenblick hereinkommen?«
    Robert runzelte die Stirn.
    »Ich bin gerade im Aufbruch. Ich habe einen Termin in Florenz.«
    Parker schüttelte den Kopf.
    »Kein Termin kann so wichtig sein wie das, was ich Ihnen zu sagen habe. Also?«
    Ich weiß genau, was du willst , dachte Robert und öffnete die Tür ein Stück weiter.
    »Okay, dann kommen Sie. Aber fassen Sie sich bitte kurz.«
    Sie gingen ein paar Schritte in die Eingangshalle, dann deutete Robert auf einen der Ledersessel.
    »Nehmen Sie Platz.«
    Parker setzte sich und betrachtete den großen Raum mit den dunklen alten Eichenbalken und dem rötlich-braunen Terrakotta-Fußboden.
    »Nett haben Sie’s hier.«
    Robert war genervt.
    »Kommen Sie bitte zur Sache.«
    Parker streckte die Beine aus.
    »Okay, ich glaube, ich muss nicht weiter erklären, worum es geht. Wir sind beide hinter der gleichen Sache her.«
    Robert zuckte mit den

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