Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
hinter Ihnen herschickt?«
    »Logisch ist das vielleicht nicht gerade«, sagte er schulterzuckend. »Und es wird nicht viel bringen. Aber sie glauben, dass ich Lindsay umgebracht habe. Für sie kommt kein anderer infrage.«
    »Das ist engstirnig und kurzsichtig. Sie waren schließlich nicht der einzige Mann in ihrem Leben und zum Zeitpunkt ihres Todes nicht mal ihre primäre Bezugsperson. Sie hatte einen Liebhaber, einen Halbtagsjob, Freunde und Verwandte. Und sie saß in verschiedenen Ausschüssen.«
    Sie merkte, dass er sie stirnrunzelnd ansah, und ver stummte. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich den Fall verfolgt habe. Außerdem habe ich Hester gut zugehört. Es fiel ihr leichter, mit mir zu sprechen als mit Ihnen oder jeman dem aus Ihrer Familie. Ich bin ihr wichtig, war aber nicht direkt betroffen. Deshalb konnte sie mir ihr Herz aus schütten.«
    Er schwieg einen Moment und nickte dann. »Das hat ihr bestimmt gutgetan.«
    »Ja. Außerdem weiß ich, dass Hester Lindsay nicht mochte, sie konnte sie nicht ausstehen. Aber sie hat sich bemüht, versucht, sie willkommen zu heißen.«
    »Ich weiß.«
    »Hester mochte sie nicht und war damit bestimmt nicht die Einzige. Wie die meisten von uns wird auch Lindsay Feinde gehabt haben. Es gab sicherlich Leute, denen sie unsympathisch war, die einen Groll gegen sie hegten.«
    »Aber die waren nicht mit ihr verheiratet, haben sich nicht an ihrem Todestag in aller Öffentlichkeit mit ihr gestritten und haben auch nicht ihre Leiche gefunden.«
    »So, wie Sie daherreden, kann man nur hoffen, dass Sie niemals vorhatten, sich selbst zu verteidigen.«
    Er lächelte dünn. »Dann hätte ich einen ziemlich dummen Mandanten. Nein, das nicht, aber so sind nun mal die Fakten. Wenn man sich in die Angehörigen hineinversetzt … Ich habe meine Bedürfnisse, meine Ambitionen über ihre Interessen gestellt und sie unglücklich gemacht. Deshalb hat sie sich anderweitig umgeschaut. Sie hat ihnen erzählt, dass ich sie vernachlässige, dass ich mich beschwere, wenn sie ausnahmsweise ihren eigenen Dingen nachgeht. Dass ich bestimmt Affären habe, kühl sei und sie verbal misshandle.«
    »Obwohl es nicht den kleinsten Beweis dafür gab, nicht einmal nach der gründlichen polizeilichen Ermittlung. Sie hatten keine Affäre, Lindsay aber sehr wohl. Haben Sie sie misshandelt?«
    »Ich habe sie ziemlich heruntergeputzt, als wir das letzte Mal miteinander geredet haben.«
    »Aber das hat sie auch getan, soweit ich weiß. Gut, ich kann verstehen, dass ihre Familie zu ihr hält und verzweifelt nach jedem Strohhalm greift. Aber Ihnen einen Privatdetektiv auf den Hals hetzen? Hier? Hier ist doch nichts los. Sie sind seit Jahren nicht mehr da gewesen, was will der finden?«
    Ja, er konnte sehen, dass es seiner Großmutter gutgetan hatte, Abra ihr Herz auszuschütten. Obwohl er keine Lust hatte, das Thema zu vertiefen, merkte er, dass es auch ihm half. »Es geht nicht nur darum, mich wissen zu lassen, dass ich nicht so leicht davonkomme. Ihre Eltern wollen mich wegen fahrlässiger Tötung drankriegen.«
    »Oh Eli.«
    »Damit wollen sie mir zeigen, dass sie nichts unversucht lassen werden.«
    »Warum machen Sie dann nicht auch Jagd auf ihren Liebhaber oder auf andere Leute, mit denen sie zu tun hatte?«
    »Er hatte ein wasserdichtes Alibi. Ich nicht.«
    »Was ist daran so wasserdicht?«
    »Er war zu Hause bei seiner Frau.«
    »Na ja, das habe ich auch gelesen. Seine Frau könnte lügen.«
    »Warum sollte sie? Seine Frau war natürlich entsetzt und sehr, sehr wütend, als sie von der Polizei erfuhr, dass er eine Affäre hatte. Zu allem Überfluss mit jemandem, den sie beide kannten. Sie hat äußerst widerwillig ausgesagt, dass er an besagtem Abend vor sechs Uhr nach Hause gekommen ist. Die Aussagen der beiden über die Uhrzeit und die ent scheiden den Stunden stimmten vollkommen überein. Justin Suskind hat Lindsay nicht umgebracht.«
    »Sie aber auch nicht.«
    »Nein, aber was die Gelegenheit betrifft: Ich hatte sie, er nicht.«
    »Auf wessen Seite stehen Sie eigentlich?«
    Er musste grinsen. »Oh, auf meiner. Ich weiß, dass ich Lindsay nicht umgebracht habe, aber ich weiß auch, dass mich die vorliegenden Informationen verdächtig machen.«
    »Dann brauchen Sie eben mehr Informationen. Und wie kommt man da dran?«
    »Wir haben schon alles versucht.«
    »Die haben einen Privatdetektiv beauftragt. Beauftragen Sie auch einen.«
    »Das habe ich bereits, aber der hat nichts Brauchbares

Weitere Kostenlose Bücher