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Das Geheimnis der Wunderkinder

Das Geheimnis der Wunderkinder

Titel: Das Geheimnis der Wunderkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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behaupte ich das«, erklärte James, »aber ich muß ebenso darauf hinweisen, daß ich durch diese Erziehungsmethode auch eine Menge Mischmasch mitbekommen habe. Ich bin immer noch dabei, die Methode zu perfektionieren.«
    »Nun, James«, fuhr Waterman fort, »hast du jemals daran gedacht, die Einzelheiten deiner Methode nicht bekanntzugeben?«
    »Gelegentlich«, gab James zu.
    »Warum?«
    »Bis wir alles darüber wissen, können wir nicht sicher sein, daß die Endwirkung wirklich vorteilhaft ist.«
    »Sie sehen also«, wandte sich Waterman an Manison, »daß seine Absichten vernünftig sind. Im übrigen müssen wir darauf hinweisen, daß dieses System tatsächlich eine Erfindung der Eltern von James Holden und daher durch das Erbrecht sein rechtmäßiges Eigentum ist und er damit tun kann, was er für richtig hält.«
    »Sie müssen aber zugeben, daß alles, was eine umfangreiche Bildung in frühem Alter ermöglicht, für die Sicherheit des Landes ungeheuer wichtig ist.«
    »Wir sind uns dieser Verantwortung bewußt, Sir«, sagte Waterman ruhig. »Wir sind uns aber ebenfalls bewußt, daß dieses System in den Händen skrupelloser Männer mißbraucht werden könnte. Wir kennen die Gefahren und versuchen sie zu vermeiden, bevor wir an die Veröffentlichung denken. Wir sind uns weiterhin der wichtigen, wenn auch unglückseligen Tatsache bewußt, daß James Holden als Minderjähriger seiner Rechte beraubt werden kann. Erwachsene könnten ihn leicht daran hindern, seine eigene Methode zu benutzen und ihn dadurch der ihm von Rechts wegen zustehenden Privilegien berauben. Dies könnte sehr wohl unter dem Vorwand von Protektion geschehen – und das Ergebnis wäre die Super-Edukation der Beschützer, deren zunehmende intellektuelle Fähigkeiten es ihnen nur ermöglichen würden, noch bessere Gründe zu finden, um den jungen Mann seiner Rechte zu berauben. James Holden besitzt ein Geheimnis und das Recht, sein Geheimnis für sich zu behalten. Sein einziger Schutz ist, es zu wahren. Es war der Entschluß seiner Eltern, das Verfahren nicht der Welt zu übergeben, bevor die Ergebnisse nicht eindeutig waren. James ist ein lebendes Beispiel ihrer Bemühungen, denn er wurde eigens zu dem Zweck gezeugt, ihnen die Möglichkeit zu geben, die Methoden an einem unbelasteten jungen Gehirn auszuprobieren, ohne daß eine Einmischung von außerhalb die Ergebnisse beeinflussen konnte. Wenn Sie daraus einen Fall konstruieren wollen – illegales Experimentieren oder Grausamkeit zu Kindern, so war das schließlich eine Handlung seiner Eltern und kann nicht James zur Last gelegt werden. Ist das klar?«
    »Es ist klar«, erwiderte Manison. »Aber ich bin nicht hier, um einen Fall zu konstruieren, sondern um Erkundigungen einzuziehen.«
    »Nun, Sie haben Ihre Auskünfte erhalten.«
    »Ich bin noch nicht ganz fertig«, sagte Manison und wandte sich an James. »Du hast ziemlich deutlich zum Ausdruck gebracht, daß du vorziehst, hier zu leben, anstatt bei deinem gesetzlichen Vormund.«
    »Ja.«
    »Nun, junger Mann, ich schlage vor, daß wir diese Angelegenheit gerichtlich regeln. Du lebst nicht unter der Aufsicht deines Vormunds, sondern unter dem Schutz von Leuten, die das Gesetz nicht als für dich verantwortlich anerkennt.«
    »Bis jetzt hat es noch keinen Grund zur Klage gegeben.«
    »Nein«, lächelte Manison. »Ich möchte dir nur einen Vorführungsbefehl übergeben, der dich anweist, Gründe anzugeben, warum du nicht wieder der Obhut deines Vormundes unterstellt werden willst.«
    »Und wozu soll das gut sein?«
    »Wenn du überzeugende Gründe vorweisen kannst, wird das Gericht dann Mr. und Mrs. Fisher zum gesetzlichen Vormund für dich ernennen – wenn das dein Wunsch ist.«
    »Kann man das denn?« fragte Mrs. Fisher.
    »Ja, das ist schon öfter vorgekommen«, erklärte Manison. »Der Staat ist in erster Linie am Wohlergehen des Kindes interessiert. Der Wille der Verstorbenen wird selbstverständlich respektiert, aber das Gesetz erkennt an, daß man vor allem an den Lebenden denken muß, daß Irrtümer unterlaufen können und solche Irrtümer dann im Namen des öffentlichen Wohls berichtigt werden müssen.«
    »Ich …«, begann James, aber Anwalt Waterman fiel ihm sogleich ins Wort:
    »Wir nehmen Ihren Vorführungsbefehl an, Mr. Manison.«
    Und nach dem Manison sich verabschiedet hatte, gab Waterman James noch einen guten Rat: »Laß die Opposition niemals auch nur ahnen, was du vorhast – und behandle stets jeden, der nicht auf deiner

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