Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)
etwas vor«, murmelte Sorrento.
»Lass mich eines ganz deutlich zum Ausdruck bringen«, meinte Newman kühl. » Ich bin hier der Boss, und ich sage, die beiden wissen nichts. Ist das klar?« Er warf Sorrento und Miller einen warnenden Blick zu.
»Wie kommen wir hier raus, Boss?«, fragte Miller unschlüssig. »Wie stecken vollkommen fest.«
»Das ist dein Problem«, meinte Newman teilnahmslos. »Lass dir etwas einfallen. Storm Hawk hatte nur den alten Straßenkreuzer, und er hat es auch geschafft.«
»Das war reines Glück, Boss«, murmelte Miller und starrte auf das Wasser, unentschlossen, was er als Nächstes unternehmen sollte. Er war es gewohnt, auf geteerten Großstadtstraßen zu fahren. Mit überfluteten, verschlammten Wegen kannte er sich nicht aus.
»Verdammt noch mal!« Newman schlug mit der Faust auf das Armaturenbrett. »Wie konnte das passieren? Alles, was ihr tun solltet, war, die beiden zu beobachten und ihnen auf den Fersen zu bleiben, sobald sie mobil werden. Und jetzt, jetzt sind sie uns durch die Lappen gegangen. Wir wurden abgehängt – von einem uralten Buick Regal. Ich fasse es nicht!«
Miller duckte sich und hielt sich die Ohren zu. Sorrento verzog keine Miene.
»Wir könnten Storm Hawks Mutter und die alte Großmutter mal ein bisschen aushorchen«, schlug Sorrento vor. »Die beiden wissen bestimmt, wohin Eckehard und Storm Hawk unterwegs sind.«
Er zog ein langes Messer unter seiner Jacke hervor und säuberte sich mit der Spitze der Klinge die Fingernägel.
Newman drehte sich zu ihm um. Ein kaltes Lächeln lag auf seinem Gesicht.
»Und du glaubst, die beiden sitzen einfach in ihrem alten Holzhäuschen und warten, bis wir an ihre Tür klopfen? Miller und du, ihr habt es vermasselt. Ihr wurdet gesehen. Die beiden Vögel haben das Nest längst verlassen.«
Miller versuchte unterdessen, das Vor- und Rückwärtsmanöver nachzuahmen, mit dem Shane den Buick freibekommen hatte. Vergeblich. Das Wasser spritzte in hohem Bogen, aber die Reifen trafen nicht auf festen Grund.
»Ich kriege den Wagen nicht frei, Boss«, meldete er kleinlaut.
»Dann mach Ketten an die Reifen oder schieb die Kiste an oder pump das Wasser ab, es ist mir gleich«, erwiderte Newman wütend. »Wir müssen von hier verschwinden, und zwar schnell. Und wir können keinen Abschleppdienst rufen.«
Sorrentos Miene hellte sich plötzlich auf. Er klappte seinen Laptop auf und begann zu tippen.
»Was machst du?«, fragte Newman mürrisch.
»Wir haben unsere Verbindung zu Storm Hawk und der Eckehard verloren, weil wir am Wagen der alten Großmutter keinen Sender angebracht haben.«
»Das ist mir klar«, murmelte Newman ungehalten.
»Aber mit ein bisschen Glück«, fuhr Sorrento unbeirrt fort, »können wir die beiden trotzdem finden.«
Newman horchte auf. »Woran denkst du?«
»Wenn einer der beiden ein Handy dabeihat, das auf ihren Namen eingetragen ist, dann …«
»Gute Idee, Sorrento. In deinem Kopf ist ja doch was drin«, meinte Newman. »Los, mach schon. Sieh, was du herausfinden kannst.«
Sorrento war einen Augenblick beschäftigt, dann blickte er triumphierend auf: »Volltreffer, Boss. Eckehard hat ihr Handy dabei. Die beiden fahren in südlicher Richtung. Ich nehme an, sie wollen zum Highway 3. In der Richtung gibt es keine andere größere Straße.«
Newman rieb sich erfreut die Hände.
»Rück rüber, Miller«, forderte er ihn auf. »Ich werde dir jetzt mal zeigen, wie man so eine Kiste fährt.«
»Kommt nicht in Frage«, sagte Serena energisch. »Ich höre mir die CD nicht noch einmal an.«
»Du bist wohl kein großer Johnny Cash-Fan«, beschwerte Shane sich.
»Nicht wenn gerade auf mich geschossen wurde«, sagte Serena ungehalten.
»Hey, das war nicht meine Schuld!«
Sie hatten Gleichen verlassen und fuhren auf einer schmalen Nebenstraße Richtung Süden. Tiger schlief zwischen ihnen, erschöpft von der frühmorgendlichen Aufregung.
»Wir müssen nachdenken, Shane. Wir müssen einen Plan ausarbeiten, irgendetwas, für den Fall, dass sich die Typen in ihrem blöden Hummer wieder an unsere Stoßstange hängen. Und mit dieser Art Musik kann ich mich nicht konzentrieren. Tut mir leid.«
»Ich kann mich immer viel besser konzentrieren, wenn ich Johnny Cash höre.«
»Wie alt sind wir?«, fragte Serena spöttisch. »Soll ich dir auch noch deine Lieblings-Nachos besorgen und dich füttern? Würde dir dann noch mehr einfallen?«
»Nachos brauche ich nicht mehr«, bemerkte Shane.
»Seit
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