Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)
wann?«
»Seit heute morgen.«
Serena sah ihn abschätzend an. Er machte sich doch wohl nicht über sie lustig, jetzt, wo sie in einer so ernsten Situation steckten?
»Ehrlich«, meinte Shane lächelnd, »seit wir heute Morgen in der Schwitzhütte gewesen sind, habe ich keinerlei Hunger mehr.«
Er sah an ihrem Blick, dass sie ihm nicht glaubte.
»Freu dich doch. Du redest schließlich schon seit Tagen auf mich ein, wie ungesund solche Snacks sind.«
»Ich freue mich«, sagte Serena betont höflich. »Aber nun lass uns an unserem Plan arbeiten.«
»Ich bin ganz Ohr.«
»Also, wir sind uns ziemlich sicher, dass uns die Typen in dem schwarzen Hummer deshalb verfolgen, weil sie hoffen, durch uns auf Fabian zu stoßen.«
»Das stimmt.«
»Wir sind uns ebenfalls recht sicher, dass sie an meinem Mietwagen einen Sender oder Ähnliches angebracht haben müssen, mit dem sie uns leicht folgen konnten.«
»Genau.«
»Aber dein Wagen stand am Flughafen in Calgary. Er konnte eigentlich keinen Sender haben. Trotzdem haben uns die Typen bei dir zu Hause aufgespürt.«
»Ich möchte dich nicht enttäuschen, Reena«, warf Shane ein, »aber das lässt sich sehr einfach erklären. Sie haben unser Haus vielleicht ganz einfach unter Beobachtung gestellt. Ich meine, es war naheliegend, dass wir dort früher oder später auftauchen würden. Schließlich sind wir ganz in der Nähe, in Calgary, gelandet. Der Beobachter wartet, bis wir auftauchen, und sagt den Typen im Hummer Bescheid. Fertig. Oder aber sie haben jemanden beauftragt, einen Sender an meinem Wagen anzubringen. Die Marke und das Kennzeichen meines Wagens herauszubekommen ist für solche Leute ein Kinderspiel.«
Serena schwieg eine Weile.
»Meinst du, dieser Wagen hat auch einen Sender?«
»Schwer zu sagen. Das kommt darauf an, wie lange das Haus schon unter Beobachtung stand.«
»Vielleicht sollten wir nachschauen«, schlug Serena vor. »Für alle Fälle.«
»Außer Schlamm kann ich absolut nichts finden«, rief Shane eine Weile später. Er war an den Straßenrand gefahren und mit einer Taschenlampe bewaffnet unter das Auto gekrochen. Dort befand er sich noch immer.
Serena war ebenfalls ausgestiegen. Sie hielt Tiger im Arm. Bedächtig schritt sie um den Wagen herum und hielt nach allem Ausschau, was irgendwie verdächtig aussah.
»Gut, dass die Straße hier schon wieder trocken ist«, meinte sie. »Sonst hättest du es dort unten nicht so gemütlich.« Sie bückte sich und spähte unter den Wagen, um zu sehen, was Shane dort so lange machte.
»Was heißt hier gemütlich?«, fragte Shane mürrisch und kroch unter dem Wagen hervor. Seine Kleidung war schlammverschmiert. »Außerdem hat es hier nicht geregnet, Reena. Deshalb ist die Straße trocken. Sieh dir doch bloß den Staub an, der darauf liegt.«
»Aber in Gleichen hat es doch wie aus Eimern geschüttet, und wir sind noch nicht sehr weit gekommen«, meinte Serena verwundert.
»Die Geistwesen sind uns wohlgesinnt«, sagte Shane nur und stieg wieder ein.
»Wie meinst du das?«, fragte Serena, während sie ebenfalls in den Wagen stieg.
»Durch das Unwetter war es uns möglich, die Typen im Hummer fürs Erste abzuhängen«, meinte Shane. »Das wäre uns unter normalen Umständen nicht so einfach gelungen.«
Sie fuhren eine Weile schweigend weiter.
Serena legte die Straßenkarte zur Seite und kramte in ihrer Tasche nach einem Lippenpflegestift. Stattdessen fand sie ihr Handy.
»Sollen wir versuchen, Helen und Catherine anzurufen, um ihnen zu sagen, dass es uns gutgeht?«
Shane schüttelte den Kopf und meinte, ohne den Blick von der Straße zu nehmen: »Das dürfen wir unter keinen Umständen. Die Typen würden sofort herausfinden, von wo aus wir anrufen, und wir würden unseren Vorsprung verlieren. Aber mach dir keine Gedanken, die beiden werden spüren, wie es um uns bestellt ist. Besonders Grandma.«
»Aber sie würden sich bestimmt über einen kurzen Anruf freuen. Und wir bräuchten nirgendwo anzuhalten, ich habe mein Handy dabei.« Serena hielt das Telefon hoch.
»Du hast ein Handy dabei?«
»Sicher«, erwiderte Serena. »Du etwa nicht? Ich meine, man kann schließlich nie wissen, wann man es gebrauchen kann.«
»Mit dem Ding an Bord können sie sich den Sender sparen«, brummte Shane. »Ich habe meins mit Absicht zu Hause gelassen. Weißt du nicht, dass man dich überall finden kann, solange du dein Handy bei dir trägst?«
»Nein«, meinte Serena erstaunt und betrachtete das Gerät
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