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Das Geheimnis Des Frühlings

Das Geheimnis Des Frühlings

Titel: Das Geheimnis Des Frühlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Fiorato
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viel Zeit.« Er trank seinen Wein aus.
    Ich nickte. »Das Ende ist nah«, bemerkte ich trocken.
    »Naht.«
    »Bitte?«
    »Naht. Das Ende naht.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du mich immer noch verbesserst, obwohl wir in solchen Schwierigkeiten stecken!«
    »Es könnte meine letzte Chance dazu sein.«
    Ich sagte nichts mehr, denn in mir keimten plötzlich böse Vorahnungen auf. Um sie wegzuspülen, leerte ich meinen Becher in einem Zug.
    Wir bezahlten den Schmied aus meinem Geldgürtel und machten uns auf den Weg zu der Stadt in der Ferne. Als ich mich noch einmal umdrehte, meinte ich, meine Augen würden mir einen Streich spielen, denn ich glaubte, mitten auf dem Marktplatz eine hoch gewachsene Gestalt in den Gewändern eines Aussätzigen zu sehen, die uns mit Augen wie zwei Silbermünzen hinterherstarrte.
    »Schneller«, drängte ich.
     
    Dieser letzte Teil der Reise schien am längsten zu dauern. Durch irgendeine optische Täuschung schien sich die Stadt immer weiter von uns zu entfernen, je näher wir ihr kamen. Doch endlich erreichten wir die Tore und schlossen uns dem Strom von Besuchern und Händlern an, die darauf warteten, sie passieren zu dürfen. Bruder Guido drehte sich im Sattel um. »Die Leute hier sind Pisanern und Venezianern nicht gerade freundlich gesinnt, daher müssen wir unsere Herkunft geheim halten«, flüsterte er. »Aber zwischen Genua und Mailand besteht ein Vertrag, daher werde ich noch einmal das Sforza-Siegel benutzen, um uns Einlass zu verschaffen. Ich bin ein mailändischer Soldat und du meine Mätresse; ich habe einen wichtigen Brief für den Dogen.«

    »Für den Dogen?« Ich schrak zusammen. Wie konnte mein Vater vor uns hierhergelangt sein?
    »Beruhige dich. Der Herrscher von Genua wird auch Doge genannt. Genua und Venedig weisen viele Gemeinsamkeiten auf - für beide Städte ist das Meer das Lebensblut, beide Städte kämpfen um die Vorherrschaft über die ostwestlichen Seehandelswege. Beide haben einen Schutzheiligen, den sie verehren - ihr den heiligen Markus, sie hier Johannes den Täufer. Es heißt, er sei hier begraben, und man kann die Platte besichtigen, auf der sein abgeschlagener Kopf gelegen hat. Wie du siehst, beruht Bivalität oft auf Gemeinsamkeiten.«
    Die Tore von Genua lagen zwischen hohen, von Zinnen gekrönten Zwillingstürmen. Zwei schmuddelige Wächter, die aussahen, als schliefen sie noch halb, warfen nur einen flüchtigen Blick auf das Sforza-Siegel, bevor sie uns durchwinkten. Wenn sie Beispiele für die Militärmacht Genuas waren, würde der Staat zu dem Bündnis der Sieben nicht viel beitragen können - verglichen mit dem hoch gewachsenen, gut gebauten Bruder Guido, dessen Rüstung auch nach einer Woche auf der Straße noch glänzte, schnitten diese beiden Burschen denkbar schlecht ab.
    »Wie sieht unser Plan aus?«, fragte ich, sowie das Torhaus hinter uns lag. »Konfrontieren wir den Dogen dieser Stadt mit unserem Wissen?«
    Bruder Guido lachte bellend auf. »Nein, das würde Kerkerhaft oder noch Schlimmeres nach sich ziehen. Wir müssen die Grenze überqueren und Monaco warnen, und das möglichst schnell.«
    Die Vorstellung, noch länger reiten zu müssen, behagte mir gar nicht, und ich bedauerte das treue schwarze Pferd, das uns schon so weit getragen hatte. »Was tun wir denn dann hier?«, erkundigte ich mich.
    »Erst einmal müssen wir unsere Geschichte untermauern. Wir müssen uns vergewissern, dass der Stern auf der Karte
wirklich Monaco ist, sonst bleibt unsere Theorie eine bloße Vermutung.«
    »Und wie sollen wir das anstellen?«
    »Dies ist eine Seefahrerstadt. Hier muss es viele fähige Kartenzeichner und Kartenleser geben. Wir müssen einen davon um Hilfe bitten.«
    Mir kam plötzlich eine Idee. »Ein Kartenladen!«
    »Das wäre schon einmal ein Anfang...«
    Ich hob beide Hände, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Signore Cristoforo!« Die Worte meiner Mutter kamen mir wieder in den Sinn: Dein Lehrer ist nach Genua zurückgekehrt, wir haben ihm nichts zuleide getan.
    »Von Venedig her kenne ich einen Mann, einen Freund, der hier am alten Hafen von Genua zusammen mit seinem Bruder einen Kartenladen betreibt. Er selbst ist wahrscheinlich nicht dort, er wollte Geld für eine Reiseexpedition auftreiben und ist möglicherweise schon losgesegelt, aber es kann sein, dass wir seinen Bruder dort antreffen.«
    Mein Begleiter verlor keine Zeit. »Dann sollten wir uns auf die Suche nach ihm machen.«
    Wir gelangten in ein Labyrinth von Straßen, die

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