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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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hinauskam und die ihr die meiste Furcht einflößte.
    „Redet nicht über Dinge, von denen Ihr nichts wisst.“ Sein Atem strich glühend heiß über ihre Wangen. „Und sprecht niemals ihren Namen aus, weder mir noch einem anderen gegenüber“, zischte er sie an und drückte seine Hände gegen ihr Gesicht, um keinen Zweifel an seinem Zorn zu lassen. „Erwähnt sie niemals.“
    Als er sie dann losließ, taumelte sie, da ihre Beine sie nicht länger tragen wollten und ihre Knie weich wurden. Sie fiel vor ihm zu Boden und wartete nun darauf, dass er sie schlug. Ihr gingen die Geschichten durch den Kopf, die seit dem Tod von Kenna MacLerie bei allen Clans in den Highlands kursierten. Geschichten von ihrem schrecklichen Tod hier in der Festung … oder vom Mord an ihr, wie die meisten sagten. Gerüchte von heftigen Streitigkeiten, die dazu führten, dass sie zerschmettert unten an der Treppe gelandet war. Und alles nur, weil er einen Sohn haben wollte.
    Jocelyn hatte die Bestie herausgefordert, und das würde nun ihr Ende sein. Ihre Familie würde wegen ihres Versagens in Ungnade fallen, die Abmachung widerrufen werden. Sie ließ den Kopf sinken und versuchte, ihn ohne Worte zu beschwichtigen. Vielleicht deutete er ihr Schweigen ja als Entschuldigung. Keinen Ton wagte sie herauszubringen, aber sein Zorn nahm kein Ende. Jocelyn wusste, sie machte alles nur noch schlimmer. Ihr Haar fiel ihr ins Gesicht, Tränen liefen ihr über die Wangen.
    Alles, was sie erlitten hatte, war vergebens gewesen. Ihr Bruder und ihr ganzer Clan mussten nun unter ihrer Halsstarrigkeit, ihrem albernen Benehmen und ihren kindischen Wünschen leiden. Sie wagte nicht einmal zu atmen.
    Connor konnte ihre Kühnheit kaum fassen. Jede ihrer Begegnungen schien im Bösen zu enden, so wie es auch jetzt der Fall war. Ihm war bewusst, dass sie ihm Fragen über ihren Bruder stellen würde, aber sie sollte einsehen, dass diese Sache erledigt war – Athdar befand sich auf dem Heimweg, und sie war nun hier. Nach den Worten ihres Bruders zu urteilen, verbanden die beiden keine rührseligen Gefühle, daher diente diese ständige Sorge von ihrer Seite keinem ihm ersichtlichen Zweck. Allerdings wusste er, Frauen hatten diesen Zug an sich, auf eine Art und Weise über die Dinge nachzudenken, für die Männer keine Zeit erübrigen konnten. Und sie neigten dazu, Nichtigkeiten zu weltbewegenden Ereignissen aufzublasen. Offenbar traf das auch auf seine Frau zu.
    Er ging einen Schritt zurück und sah, wie sie vor ihm auf dem Boden kauerte. Sie zitterte am ganzen Leib, während er nur den Kopf darüber schütteln konnte, wie schnell diese Situation aus dem Ruder gelaufen war. Und dabei hatte er gedacht, sie würde seine Offenheit schätzen, als er über den Ehevertrag sprach. Ganz zu schweigen davon, was diese Heirat ihn und seinen Clan an Arbeitskraft, Waren und Schutzmaßnahmen kostete.
    So weit hätte es nicht kommen sollen. Angst und Abscheu fand er dutzendfach in den Reihen seines eigenen Clans und auch außerhalb. Ein Teil von ihm kochte vor Wut bei dem Gedanken daran, dass sie anscheinend geglaubt hatte, was seine Feinde über ihn verbreiteten. Aber ein anderer Teil von ihm war darüber keineswegs überrascht. Und doch bedeutete die Enttäuschung, die ihn innerlich fast zerriss, für ihn eine Offenbarung.
    Er beugte sich vor und fasste sie an den Schultern, um sie hochzuziehen. Danach hielt er sie fest, bis er merkte, dass ihre Beine nicht wieder ihren Dienst verweigern würden. Sie wich nicht vor ihm zurück, doch da sie den Kopf weiter gesenkt hielt, wusste er nicht, ob sie weinte.
    „So etwas habe ich nicht gewollt, Mylady. Ihr habt mich um eine ehrliche Antwort gebeten, und die habe ich Euch gegeben. Womöglich war das mehr, als Ihr Euch ausgemalt hattet.“ Er hielt inne und wartete, ob sie ihn anschaute. Als nichts geschah, redete er weiter: „Ihr dürft aber nicht vergessen, dass die Bedingungen unseres Ehevertrags sich nicht von anderen unterscheiden, die für Angehörige unseres Standes üblich sind. Akzeptiert sie so, wie sie sind, und wir werden gut miteinander auskommen.“
    Schließlich sah sie ihn an, zunächst nur flüchtig, dann jedoch schaute sie ihm tief in die Augen, ohne nur einmal zu blinzeln. Wie erwartet, liefen ihr Tränen über die Wangen, doch es sah nicht so aus, als würde sie weiterhin weinen. Connor ließ sie los und beobachtete sie dabei, wie sie sich mit einer Ecke des Lakens, das sie wie ein Schild festhielt, die Augen

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