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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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entziehen konnte.
    Er benötigte einen Sohn.
    Seine Bemerkung, sie zu ihrer Familie zurückkehren zu lassen, wenn er seinen Erben hatte, waren nicht gehässig gemeint. Wenn sie dann hier noch immer unglücklich war, würde er ihr erlauben, zu den MacCallums zurückzukehren oder sogar in ein Kloster einzutreten. Er hielt es für besser, ihr diese Wahl zu ermöglichen, anstatt sie zu zwingen, gegen ihren Wunsch hierzubleiben. Connor würde es ihr erklären, sobald sie sich erst einmal hier eingelebt hatte.

7. KAPITEL
    Ailsa weckte Jocelyn am nächsten Morgen kurz nach Tagesanbruch, die daraufhin entschied, ihr Frühstück zusammen mit den anderen im großen Saal einzunehmen, anstatt in ihren Gemächern zu bleiben. Sie kleidete sich rasch an und folgte der Alten nach unten in den Saal, wo MacLeries Soldaten bereits aßen. Über ihre Köpfe hinweg konnte sie sehen, dass der Laird und sein Cousin auch schon an der erhöhten Tafel Platz genommen hatten.
    Während sie an der Wand entlangging, machte sie den Dienern Platz, die Tabletts zu den Tischen trugen. Nachdem sie das Podest betreten hatte, setzte sie sich neben den Laird. Möglicherweise bedachte er sie mit einer Begrüßung, aber zu hören war nur ein Murmeln mit vollem Mund. Ein Bediensteter stellte ihr eine Schale Porridge hin und schob ihr die Behältnisse mit Honig und Rahm zu. Kaum hatte sie von beidem genommen, stand ihr Ehemann auf.
    „Ich werde heute Abend zurückkehren“, sagte er, verbeugte sich leicht und wandte sich zum Gehen.
    Seine überraschende Reaktion und der Lärm, als Dutzende Krieger gleichfalls aufstanden, um ihm zu folgen, hinderten Jocelyn daran, irgendetwas zu erwidern. Sie hielt den Löffel Porridge in der Hand, ohne ihn zu ihrem Mund bewegen zu können. Dabei beobachtete sie die Prozession, die an ihr vorbei zügig den Saal verließ. Sie konnte nur noch zusehen, wie sich der Raum leerte und allein eine Handvoll Diener und der Verwalter zurückblieben.
    Einzig Ailsa befand sich in ihrer Nähe. Da Jocelyn sich nicht vorstellen konnte, dass die alte Frau bereits gefrühstückt hatte, forderte sie sie auf, Platz zu nehmen.
    „Danke, Mylady, aber ich habe bereits gegessen.“
    „Wann willst du das gemacht haben?“
    „Bei meiner Tochter im Cottage. Im Dorf.“
    „Du hast eine Tochter? Warum isst du nicht hier, wo du auch lebst?“ Sie schüttelte den Kopf. Das ergab doch keinen Sinn, dass diese Frau erst den Weg ins Dorf zurücklegte, um dort zu essen, und dann wieder herkam, damit sie ihre Arbeit erledigen konnte.
    „Ich lebe nicht in der Burg, Mylady. Schon seit … seit einer Weile nicht mehr.“
    Aha, dachte Jocelyn. Also nicht mehr seit dem Tod der letzten Lady MacLerie. Sie leerte ihre Porridgeschüssel, trank einen Schluck Ale und nickte dem hinter ihr wartenden Diener zu, dass er abräumen könnte. Danach wandte sie sich erneut an Ailsa. „Da kommst du nun jeden Morgen her und gehst am Abend wieder zurück ins Dorf.“
    „Ich habe erst seit Eurer Ankunft hier wieder Aufgaben zu erledigen, Mylady. Der Laird bat mich, Euch zu dienen, bis eine passende Magd gefunden ist.“
    Angesichts der Ereignisse der letzten Tage war Jocelyn froh darüber, dass noch keine passende Frau aufgetaucht war, denn Ailsa hatte ihr mit ihrem Wissen und ihrer Gelassenheit mehr geholfen, als es jede junge Frau hätte leisten können. Auch wenn die Frau eines MacLerie daran gewöhnt sein sollte, zu jeder Zeit ein Dienstmädchen an ihrer Seite zu haben, galt das nicht für die Tochter eines armen Lairds.
    Jocelyn hatte zahlreiche Aufgaben im Haushalt ihres Vaters übernehmen müssen, und die waren noch umfangreicher geworden, als sich der Gesundheitszustand ihrer Mutter verschlechterte. Mit dem schwindenden Vermögen waren nur noch so wenige Bedienstete geblieben, dass sie zusammen mit ein paar anderen Frauen die meiste Kleidung für ihre Familie genäht hatte. Tätigkeiten, die viele Stunden des Tages in Anspruch nahmen, waren ihr nicht fremd, und tatsächlich bereitete es ihr viel mehr Schwierigkeiten, dass sie jetzt nichts zu tun hatte und offenbar von niemandem gebraucht wurde.
    „Das wusste ich nicht, Ailsa. Hat deine Tochter Kinder?“, fragte sie.
    „Aye, Mylady, insgesamt fünf. Das Jüngste wurde erst vor zwei Wochen geboren.“
    Jocelyn musste einen Moment lang über diese Worte nachdenken. Ailsa lebte bei ihrer Tochter, die fünf Kinder versorgte. Die Alte hätte ihrer Tochter helfen sollen, bis die sich allein um ihren Nachwuchs kümmern

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