Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
Vom Netzwerk:
großes Vergnügen bereitete.
    In der ersten Nacht zeigte er ihr, wie die Vorfreude hinausgezögert werden konnte, bis ihr Körper sich so sehr nach seiner Berührung verzehrte, dass ihr der Atem stockte.
    In der zweiten lernte sie, welche Macht sie mit ihren eigenen Berührungen auszuüben vermochte und welche Wirkungen das für sie beide hatte.
    In der dritten Nacht demonstrierte er ihr die Bedeutung der Reitkunst für das Liebesspiel und zeigte, wie man die Lust mit dem richtigen Tempo und der richtigen Gangart kontrollieren konnte.
    In der vierten Nacht unterwies er sie darin, ihren Mund nicht nur zum Essen und Trinken zu benutzen. Sie wusste, nie wieder würde sie eine Fruchtsoße mit jener Arglosigkeit betrachten können, die sie zum Zeitpunkt des Abendmahls noch besessen hatte.
    Aber der fünfte Tag brachte eine Lektion mit sich, die sie niemals vergessen durfte.
    So liebevoll er sich in ihren Gemächern zeigte und so leidenschaftlich ihre gemeinsamen Nächte auch waren, kam bei Anbruch des neuen Tages stets die Wahrheit über ihre Ehe ans Licht. Jeglicher liebevolle Umgang zwischen ihnen verflüchtigte sich, sobald die Sonne aufging. Tagsüber trennten sich ihre Wege, und obwohl sie hin und wieder bei den Mahlzeiten zusammensaßen oder sich irgendwo begegneten, kamen sie sich nur in ihrem Schlafgemach näher.
    Sie verstand nicht, warum er so sehr auf Abstand zu ihr blieb. Einmal versuchte sie, ihn darauf anzusprechen, doch er brachte sie mit gezielten Küssen zum Verstummen, die sofort ihr Verlangen weckten. Immer hoffte sie auf eine Veränderung, wobei sie alle Anzeichen ignorierte, dass sie außer der Leidenschaft nichts miteinander verband.
    Bis zu jenem fünften Tag, als ein Bote eintraf und dieser die Nachricht vom Tod von Jocelyns Mutter überbrachte.
    „Duncan, hier bin ich“, rief sie ihm zu, als sie den Saal betrat. Einer der Bediensteten war ins Dorf geschickt worden, um ihr mitzuteilen, Connors Cousin müsse sie in der Festung sprechen.
    Duncan stand nun mit einem anderen Mann in der Nähe der Eingangstür. Beim Näherkommen erkannte sie den Fremden als einen Bediensteten der MacCallums. Er hieß William, und als sie nahe genug bei ihnen war, verbeugte er sich vor ihr. Beide Männer machten ein Gesicht, als hätten sie etwas Verdorbenes gegessen, und keiner von ihnen wollte ihr in die Augen sehen.
    „Jocelyn, der Laird ist nicht hier, aber ich habe einen Reiter losgeschickt, der ihn herbringen soll.“
    „Was ist denn los, Duncan? William, welche Nachricht überbringst du von zu Hause … von meinen Eltern?“ Sie hoffte, dass Duncan ihren Versprecher nicht mitbekommen hatte oder dass er zumindest keinen Anstoß daran nehmen würde.
    „Ich sollte warten, bis MacLerie eintrifft, Mylady.“ William verschränkte die Arme vor der breiten Brust und nahm eine Haltung ein, die zeigen sollte, dass er bis zum Eintreffen ihres Mannes kein weiteres Wort zu sagen gedachte.
    „Hat man William etwas zu essen und zu trinken angeboten?“, fragte sie Duncan.
    „Ihm wurde beides unterbreitet, er aber hat beides abgelehnt.“
    Jocelyn konnte sich nicht vorstellen, welche Neuigkeit es war, dass der Laird sie als Erster hören musste. Also sagte sie achselzuckend: „Dann werden wir uns wohl bis zur Ankunft des Lairds gedulden müssen.“
    Einige Zeit verstrich, in der kein Wort gesprochen wurde und sich auch sonst niemand rührte. Zwar fühlte sie sich versucht, sich hinzusetzen und sich ihrer Stickerei zu widmen, doch sie vermutete, Duncan und William könnten beleidigt reagieren. Also verschränkte sie ebenso die Arme vor der Brust, seufzte und sah hinauf zum Dach der Festung.
    Geduld hatte sie noch nie als ihre Stärke empfunden, und so fing sie an, mit dem Fuß zu wippen. Duncan räusperte sich und ließ sie mit finsterer Miene wissen, sie solle damit aufhören. Endlich hörte sie Geräusche, die erahnen ließen, dass ihr Ehemann zurückgekehrt war und sie nun endlich den Inhalt der Nachricht erfahren würde. Die Tür ging auf, und Rurik kam hereingestürmt.
    „Der Laird verspätet sich, Duncan. Er sagt, du sollst dich um MacCallums Boten kümmern.“
    „Wodurch wird er aufgehalten, Rurik?“, wollte Jocelyn wissen.
    „Einer seiner Männer wurde verletzt. Bei einem Übungskampf.“
    Duncan entließ ihn, aber Rurik ging nicht fort, sondern entfernte sich lediglich ein paar Schritte. Er machte keinen Hehl aus seiner Neugier.
    „Also, William. Duncan wird die Nachricht für den MacLerie entgegennehmen.

Weitere Kostenlose Bücher