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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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Himmel hin und wieder grell erhellte, kam sie zu ihm. Weder Regengüsse noch ohrenbetäubender Donner konnten sie aufhalten, wenn sie glaubte, auf dem rechten Pfad zu sein. Und das galt offenbar für alles, was seine Frau betraf.
    „Es ist noch früh, Ailsa. Lass sie ruhen.“ Ihm entging nicht ihr gemurmelter Fluch, der wohl absichtlich laut genug ausgefallen war, damit er ihn hörte.
    „Habt Ihr schon mit ihr gesprochen, Mylord?“ Sie hörte sich anklagend an, aber auch wenn ihm die Frage nicht gefiel, so war sie doch berechtigt.
    „Ich möchte sie nicht stören.“ Wieder ein Fluch, diesmal lauter ausgesprochen, als es ihr lieb war.
    „Sie leidet, Mylord.“ Ailsa versuchte erneut, ihm die Lage seiner Frau zu erklären.
    „An dem Schmerz, den sie empfindet, kann ich nichts ändern, Ailsa. Den kann nur die Zeit heilen.“ Es hörte sich vernünftig an.
    Jetzt starrte sie ihn nur ungläubig an, das Kinn trotzig vorgeschoben, die Arme vor der Brust verschränkt. Der Regen ging auf sie nieder, keiner von ihnen sprach ein Wort. Das war auch nicht nötig, denn in Augenblicken wie diesem war Ailsas Miene vorwurfsvoller als alles, was sie ihm an den Kopf hätte werfen können.
    Er hatte anfangs nach Jocelyn gesehen, und von Rurik wusste er, dass Ailsa in die Feste gerufen worden war, um sich um seine Frau zu kümmern. Also gab es für ihn keinen Grund, sich wieder zu ihr zu begeben, als wäre er so in sie vernarrt, dass er unbedingt an ihrer Seite sein musste. Sie brauchte nur etwas Zeit, um diese tragische Nachricht zu verarbeiten, zudem wollte er keinen Schritt unternehmen, den er später nicht rückgängig machen konnte.
    Sie aufzusuchen und zu trösten, sie in den Armen zu halten und ihr gut zuzureden, all diese Dinge, die ein fürsorglicher Ehemann für seine Frau tat – das war nichts, was seine Pläne vorsahen. Nein, so nahe würde er ihr nicht kommen.
    „Ihr könntet ihr mehr geben“, sagte die Alte. „Wenn Ihr ihr nicht geben könnt, was sie braucht, dann kann das vielleicht ein anderer.“
    Bislang hatte er es vermieden, ihr in die Augen zu sehen, aber jetzt blickte er sie an. „Wie soll ich das verstehen? Sie ist meine Ehefrau.“
    „Dann behandelt sie auch so, und zwar nicht nur im Schlafgemach. Wenn das hier ihr Heim sein soll, dann sorgt dafür, dass sie sich hier wie zu Hause fühlt.“
    „Wie kann eine Frau, die niemals eine Ehefrau war, so viel wissen?“
    Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, wurde ihm bewusst, er war einen Schritt zu weit gegangen.
    „Ihr schürt nur Eure eigene Wut, ja, Ihr genießt sogar Eure eigene Wut. Und solange Ihr sie in Euch aufstaut, werdet Ihr keine Ruhe finden, Mylord.“
    „Ailsa, fang nicht damit an …“ Er hob eine Hand, damit sie nicht weiterredete. Was erlaubte sie sich, ihm etwas über die Vergangenheit vorzuhalten?
    „Die Lady trägt nicht Schuld daran, was Kenna zugestoßen ist. Ihr solltet sie nicht zur Zielscheibe Eures Zorns machen.“ Sie kam einen Schritt näher, Regentropfen liefen ihr übers Gesicht. „Was zwischen Euch und Kenna geschehen ist oder auch nicht geschehen ist, das ist jetzt nicht mehr wichtig, Connor. Jocelyn ist ein Geschenk für Euch, denn sie kann Euch dabei helfen, alles zu vergessen …“
    „Ich werde Kenna nicht vergessen.“
    „Dann könnt Ihr vielleicht ihr und Euch selbst verzeihen. Lasst Eure Wut los, Mylord, bevor Ihr damit eine unschuldige Frau zerstört.“
    „Geht jetzt!“, brüllte er sie an. Wie konnte sie es wagen, über die Vergangenheit zu reden, als hätte sie das Recht dazu. Niemand hatte das Recht. Niemand.
    „Wie Ihr wünscht, Mylord.“
    Ailsa verbeugte sich und zog sich zurück, aber ihr Ziel hatte sie dennoch erreicht. Er spürte jeden Treffer, als hätte sie mit einem Knüppel auf ihn eingeschlagen. Connor wartete, bis sie gegangen war, erst dann drehte er sich dem Wind entgegen und ließ den Regen in sein Gesicht peitschen. War es wirklich möglich loszulassen? So viele Fragen, so viel Wut. Konnte er da einfach seine Vergangenheit hinter sich zurücklassen und einen Neuanfang unternehmen?
    Nach einer Weile hörte er hinter sich Schritte, dem Klang nach waren sie von einem Mann. Er drehte sich nicht um, sondern starrte in den Regen, der tief unter ihm auf dem Burghof wahre Seen entstehen ließ.
    „Connor, ich muss mit dir reden.“ Es war Duncan, der ihn als Nächster aufgespürt hatte.
    „Das glaube ich nicht“, erwiderte er, da er nach wie vor nicht zum Reden aufgelegt war. Doch seine

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