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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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unangenehmes Gefühl beschlich ihn, als er über ihre Ehe nachdachte. Wahrscheinlich hatte sie diese Heirat noch weniger gewollt als er.
    Hatte es einen anderen Mann gegeben? Er glaubte, sich an eine Bemerkung von Duncan erinnern zu können, sie sei womöglich anderweitig verlobt. Damals hatten sie über sie gesprochen, bevor ihrem Vater sein Angebot unterbreitet wurde. Doch das alles war jetzt nicht mehr von Bedeutung. Sie war nun seine Ehefrau, nicht die eines anderen.
    „Sie werden nicht als Besucher bei uns sein, Jocelyn. Sie gehören zur Familie und werden eine Weile bei uns bleiben.“ Er suchte nach einem Funken von Interesse ihrerseits, doch von einem kurzen Flackern in ihren Augen abgesehen, kam keine Reaktion.
    „Wenn du das wünschst, Laird.“
    Diese Neuigkeit hatte nicht den gewünschten Effekt erzielt, und angesichts ihres Zustands fragte er sich, wie lange sie wohl brauchen würde, um sich von diesem Verlust zu erholen. Seine eigene Mutter war gestorben, da war er noch ein Kind gewesen. Erst hatte ihn Ailsa durch seine Kindheit begleitet, später, in seiner Jugend, war er von Lehrern unterrichtet worden. Und als sein Vater verstarb, befand er sich nicht auf Broch Dubh, sodass er nicht wusste, was er Jocelyn raten sollte.
    Als er nun aber diese leere Hülle jener Frau sah, die ihm in jüngster Zeit so viel Anlass zum Lachen gegeben, ihm so viele angenehme Gefühle geschenkt hatte, da wünschte er, ihm würde etwas einfallen. Er kämpfte gegen den Wunsch an, sie in die Arme zu nehmen und sie so lange zu halten, wie es nötig war. In dem Moment, als Connor einen Schritt auf sie zumachte, trat Ailsa in die Gemächer ein.
    „Mylady, einige Frauen aus dem Dorf möchten zu Euch“, verkündete sie. „Sie warten unten.“
    „Ailsa, Jocelyn ist …“, begann er, dann aber sah er die Miene der alten Frau.
    „Margaret hat ihre Kleine mitgebracht, und Siusan muss Euch etwas zur Stickerei fragen.“
    Die Alte kam näher, zog Jocelyn die Decke weg und faltete sie derart geschickt, dass sie sie ihr als Schultertuch wieder umlegen konnte. Als er erstaunt feststellte, dass seine Frau unter der Decke ein Gewand trug, wurde ihm klar: Ailsa hatte sehr wahrscheinlich den Besuch der Frauen aus dem Dorf arrangiert. Damit sie mit ihrem Plan Erfolg hatte, ging er zur Tür und ließ Cora wissen, sie solle eine Nachricht an Murdoch überbringen.
    Danach wandte er sich an seine Frau: „Kommt schon, Jocelyn. Ihr könnt sicher ein wenig von Eurer Zeit erübrigen, nachdem die Dorfbewohnerinnen den langen Weg hierher durch den Regen zurückgelegt haben.“
    Er sah, wie sie zum Fenster schaute, und bemerkte Ailsas flüchtiges Lächeln. Er war nicht der Einzige, der wusste, wie man mit den Schuldgefühlen anderer seine Ziele erreichte.
    „Ich bin noch nicht bereit …“ Ihr Protest war so schwach wie sie selbst, und Connor gelangte zu der Ansicht, dass sie nicht die Kraft aufbringen konnte, um allein die Treppe hinunter bis in den großen Saal zu gehen.
    „Ich werde dich tragen“, erklärte er und ließ ihr keine Zeit für weitere Einwände. „Du musst ja nicht lange bei ihnen bleiben, und anschließend werde ich dich wieder in dein Gemach bringen.“
    Ailsa half ihm nun, Jocelyn hochzunehmen. Sie fühlte sich schwach und zerbrechlich an, und sie wirkte verkrampft, als er sie zur Tür trug. Auf der Treppe hielt sich niemand auf, und auch der weitere Weg zum Saal war frei. So wie er es befohlen hatte.
    Sie fühlte sich nicht wohl, was er daran erkannte, wie sie sich kleidete und wie sie sich verhielt. Wenn es ihr wieder besser ging, würde sie vor Scham im Boden versinken wollen, sobald ihr klar wurde, dass andere sie in diesem Zustand gesehen hatten.
    Er betrat den Saal und begab sich zu einem Vorraum, von wo aus man in die Gemächer gelangte, die einst Kenna bewohnt hatte. Das dort gelagerte Mobiliar hatte man in aller Eile weggebracht, doch im Vorraum selbst hing noch ein leicht muffiger Geruch, da er seit Langem nicht mehr benutzt worden war. Murdoch hatte eben erst im Kamin ein Feuer angezündet. Ailsa brachte einige Kissen mit und legte sie auf den Stuhl mit der hohen Rückenlehne, der vor der ausladenden Feuerstelle stand. Als die alte Frau mit dem Arrangement zufrieden war, nickte sie Connor zu, damit er Jocelyn auf den Stuhl setzte. Danach ging sie zur Tür und rief die Gruppe herein.
    Margaret trat als Erste ein, die Kleine an ihre Schulter gedrückt. Es folgten Siusan und die anderen in den Raum, wobei Siusan die

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