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Das Geheimnis des Spiegelmachers (German Edition)

Das Geheimnis des Spiegelmachers (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Spiegelmachers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette Lühmann
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Ellie.
    »Nein.«
    »Scherben«, stellte sie leise fest.
    Nik blieb vor dem Lagerhaus stehen. Ellie drückte mit ihrem Messer den Riegel hoch, um das Tor zu öffnen. Langsam schleppte Nik Benthe die Stufen bis zum Dachboden hinauf. Ellie schob oben zwei Säcke zusammen und Nik legte Benthe darauf ab.
    Dann klemmte er einen leeren Sack im Fenster ein, während Ellie das Licht einer Laterne mit dem Zündholz entfachte.
    Ein Zittern fuhr durch Benthes Körper. Nik griff nach ihrer Hand. Sie fühlte sich kalt an.
    »Ich muss ihr eine Decke besorgen«, sagte er leise. »Kannst du hierbleiben? Falls sie aufwacht, weiß sie nicht, wo sie ist und wie sie hierhergekommen ist.«
    Ellie berührte ihn an der Schulter. »Ja, geh.«
    Sie holte einen weiteren Sack und warf ihn neben die schlafende Benthe. Es raschelte und der Geruch von scharfem Pfeffer stieg Nik in die Nase.
    »Kannst du etwas zu essen mitbringen?«
    Nik öffnete den Geldbeutel, der an seinem Gürtel hing, und holte den Schlüssel zur Hintertür seines Elternhauses heraus, den Amilia ihm zugesteckt hatte.
    »Ich gehe nach Hause und hole Decken, Brot und Wasser«, sagte er und schwenkte den Schlüssel wie eine Fahne über dem Kopf.
    Ellie hatte die Augen geschlossen, doch sie nickte.
    Nik lief durch Amsterdam. Er blieb nur stehen, um an den Häuserecken in dunkle Gassen zu spähen und auf Schritte zu lauschen, die in der Ferne erklangen.
    Jedes Mal, wenn er Geräusche hörte, hoffte etwas in ihm, er würde Luuk begegnen. Er wollte ihm die unzähligen Sticheleien und die Prügel heimzahlen, die er in den letzten Jahren eingesteckt hatte. Vor Luuk und seinen Freunden würde er sich nie wieder verstecken. Während er die Straßen entlanglief, fragte er sich, warum der Spiegelmacher nach ihm suchte. Er hatte in dem Keller nur von Gustavs Verdacht und einem möglichen Geheimnis der Gilde gehört, aber er hatte noch immer keinen Beweis dafür, welche besondere Wirkung die Kunstwerke auf die Menschen hatten und welchen Schaden sie anrichten konnten. Im nächsten Augenblick ertönte Ellies warnende Stimme in seinem Kopf. Die Brüder der Gilde waren äußerst vorsichtig und bewahrten ihre Geheimnisse zur Not mit Gewalt. Schließlich hatten sie Ellies Meister erstochen, das Gildehaus angezündet und Nik in die Themse geworfen.
    Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken an Benthe und Ellie, die allein in dem Lagerhaus warteten, und er lief schneller. Nik stolperte in den Innenhof, lehnte sich gegen die Hauswand und wartete, bis sein atemloses Keuchen nicht mehr laut in seinen Ohren dröhnte.
    Im Haus war es dunkel. Nik öffnete die Hintertür und entzündete eine Kerze. Er schlich in die Küche und holte aus dem Schrank ein Stück geräucherten Schinken. Mit Amilias Messer, das an der Wand neben der Feuerstelle hing, schnitt er einige Scheiben von dem Fleisch ab. Der würzige Duft machte ihm schmerzlich bewusst, wann er das letzte Mal Schinken gegessen hatte. Es musste vor vielen Wochen gewesen sein.
    Nik legte die Scheiben auf ein Stück Tuch und warf ein faustgroßes Stück Käse und einen kleinen Laib Brot dazu. Er wickelte das Essen ein und nahm zwei Flaschen aus dem Regal, um im Hof noch etwas Wasser aus dem Brunnen abzufüllen.
    Dann schlich er in die Diele, um ein Paar Schuhe für Benthe und wollene Decken aus der alten Truhe zu holen. Als er sich gerade wieder aufrichtete und den Deckel langsam senkte, hörte er Schritte auf der Treppe. Nik blies die Kerze aus und drückte sich gegen die dunkle Wand.
    Kleider raschelten und jemand hustete leise. Dann kam Niks Vater mit einer Tranlampe die Treppe hinunter.
    »Nik? Bist du es?«, flüsterte er. Langsam näherte er sich der Truhe, bis das Licht das Gesicht des Jungen beleuchtete.
    »Nik!«, rief sein Vater und schloss seinen Sohn fest in die Arme. Die Lampe schaukelte gefährlich nah an seinem Ohr, und Nik zog den Kopf ein, um nicht gegen die heiße Flamme zu stoßen. Doch er freute sich unbändig über die stürmische Begrüßung.
    »Hat Amilia dir …?«
    Jan van Leeuwenhoek unterbrach ihn mit einer herrischen Geste. »Komm, Nik! Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Jan nahm die Hand seines Sohnes und zog ihn in sein Arbeitszimmer. Nik ließ es gerne geschehen. Sein Vater hatte ihn angesehen und mit seinem Namen angesprochen. Das letzte Jahr hatte ihm offensichtlich gutgetan, denn er schien nicht mehr von seiner Traurigkeit gelähmt zu sein. Nik lächelte. Sein Vater wirkte endlich wieder lebendig.
    Im Arbeitszimmer zündete er

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