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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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sich Gero an Hugo d’Empures.
    „Du bist also unser neuer Kommandeur-Leutnant?“ Gero erschien es rätselhaft, warum man Hugo nach der Vollstreckung des schmachvollen Urteils so rasch eine neue Kommandeursstelle übertragen hatte. Schließlich hatte es allenthalben geheißen, er würde, was seine Karriere betraf, keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen.
    „Da staunst du, was?“ Hugo lachte ihn an. „Das ist der Vorteil des Ordens. Wenn du Vergebung erlangst, dann wenigstens gründlich.“
    „Heißt das, wir kämpfen unter deiner Führung?“, fragte Fabius, der für Hugo schon immer etwas mehr übriggehabt hatte als für Odo de Saint-Jacques.
    „Was dagegen?“ Hugo zog grinsend sein Schwert und forderte es spielerisch heraus.
    „Nein, nein“, winkte Fabius hastig ab, „ganz im Gegenteil. Ich könnte mir keinen besseren Anführer vorstellen als dich, wenn wir gegen die Heiden kämpfen.“
    „Weiß Saint-Jacques von deinem Aufstieg?“ Gero schaute seinen alten und zugleich neuen Vorgesetzten fragend an. Es war anzunehmen, dass Bruder Odo nichts von dem unvermittelten Wiederaufstieg seines abtrünnigen Kameraden wusste, sonst wäre er wahrscheinlich vor Neid geplatzt. An der Spitze einer kämpfenden Truppe würde Hugo um einiges schneller im Ansehen des Ordens steigen als in Gestalt eines Lehrmeisters.
    „Weißt du“, begann Hugo und blinzelte in die Sonne, als ob er dort oben am Himmel etwas entdeckt hätte. „Es ist mir ziemlich gleichgültig, was Odo de Saint-Jacques über mich denkt.“ Unvermittelt schaute er Gero in die Augen. „Ich bin mir sicher, er war es, der die Taverne der Engel an die Schergen des Königs verraten hat.“
    „Denkst du wirklich, Saint-Jacques hatte bei der Razzia seine Finger im Spiel?“
    Gero war nicht sicher, aber er erinnerte sich an das seltsame Fragenspiel, mit dem sein damaliger Lehrmeister ihn über Hugo und die Sache mit den Huren hatte ausquetschen wollen.
    „Reden wir nicht mehr darüber“, lenkte Hugo mit einem süffisanten Lächeln ein und fasste Gero bei der Schulter. „Kommt, ich will mit euch einen Rundgang durch die Festung machen, damit ihr euch möglichst rasch zurechtfindet.“
    Einen Moment lang überlegte Gero, was geschehen würde, wenn Hugo auf Warda traf, die von ihm unbemerkt mit den anderen Neuankömmlingen in Richtung der Frauenunterkünfte gegangen war. Auf Dauer war nicht damit zu rechnen, dass sie Hugo d’Empures aus Weg gehen konnte. Aber ihn im Vorhinein darauf anzusprechen hielt Gero nicht für klug. Auch weil er nicht wusste, wie Hugo darauf reagieren würde. Zumal nun die anderen Brüder hinzukamen, weil Hugo sie aufgefordert hatte, ihnen bei dem angekündigten Rundgang zu folgen.
    Schnell fanden sie sich in den riesigen Stallungen zurecht, die an Größe und Umfang angeblich den salomonischen Katakomben auf dem Tempelberg in nichts nachstanden. Daran anschließend hatte der Orden ein beeindruckendes Futterlager bauen lassen, in dem Heu und Stroh für ein ganzes Jahr vorgehalten wurde. Nebenan befand sich die Kornkammer mit Bergen von Hafer, Weizen, Gerste und Roggen, in der jeder Scheffel abgezählt und von den Brüdern der Verwaltung notiert wurde.
    In deren unmittelbarer Nachbarschaft streunten zahllose fette Katzen umher, die jeder noch so kleinen Maus hinterherjagten, wie Hugo beinahe stolz hinzufügte. „Jedoch an erster Stelle haben sie es auf Ratten abgesehen, die es mit den Frachtschiffen vom Festland her leider immer wieder bis auf die Insel schaffen. Diese Katzenviecher sind wie wir“, verkündete Hugo zwinkernd und nahm eins von den zutraulichen Tieren auf den Arm, um es zu streicheln. „Normalerweise fällt in der Küche ausreichend Fisch für sie ab. Sie jagen also nicht nur, um zu fressen, sie jagen um des Jagens willen.“
    Dass auch den Templern auf Antarados der Fisch nicht genügte, hatte der Ordensmarschall bereits auf Zypern erklärt. Und so dauerte es noch nicht einmal eine Woche, bis sich die frischgebackenen Tempelritter auf ihren ersten Raubzug an Land vorbereiten durften.
    Am Morgen nach der Frühmesse hatte Bartholomäus de Chinsi alle Brüder, die an der Mission teilnehmen sollten, zu einer Lagebesprechung in den Kapitelsaal gerufen. Dreißig Ordensritter und die gleiche Anzahl syrischer Bogenschützen drängten sich in der Festungskapelle, die auch als Versammlungsraum diente. Noch in der Nacht waren zwei Späher von der Küste zurückgekehrt und hatten freien Zugang zum Festland vermeldet. Was

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