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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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weiterhin mit syrischen Turkopolen besetzt. Sie würden versuchen, sich der Übermacht heidnischer Angreifer mit dem Langbogen zu erwehren. Doch in Wahrheit hatten die Mameluken eine viel gefährlichere Waffe. Sie mussten nur warten, bis die Lebensmittelvorräte und das Wasser knapp wurden. Und plötzlich war Gero klar, welchen Inhalt die Depeschen von Hugo d’Empures gehabt haben mussten. Eine genaue Auflistung der Proviantstände ihrer Festung. Dazu gehörte auch, dass kaum noch Wasser vorhanden war. Bei den misslungenen Überfällen der letzten Wochen hatten sie keine Zeit zur ausreichenden Aufnahme von Wasser gefunden.
    „Sie hatte recht“, sagte Gero mehr zu sich selbst. „Er hat uns und die gesamte Insel verraten.“
    „Von wem sprichst du?“ Arnaud sah ihn verständnislos an.
    „Von Hugo d’Empures“, überging Gero die eigentliche Frage und kam gleich zum Keim des Übels. „Er war es, der uns an die Mameluken verraten hat. Und wenn wir lange genug leben, werdet ihr noch sehen, wie er uns alle mit Mann und Maus an die Heiden verkauft.“
    „Mal den Teufel nicht an die Wand!“ Arnaud, der eine ähnlich olivfarbene Haut besaß wie ihre Feinde, war mit einem Mal ganz bleich geworden.
    „Das muss ich gar nicht“, versicherte ihm Gero tonlos. „Er steht dort oben auf der Festung und schaut zu, wie wir alle vor die Hunde gehen.“
    „Bist du dir sicher?“ Arnaud sah ihn begriffsstutzig an.
    „Kommt“, befahl Gero mit Blick auf die leergefegten Gassen des Dorfes. „Ich weiß, wo wir uns verstecken können.“
    Gefolgt von seinen vier verbliebenen Kameraden, rannte er auf das Gewirr von Häusern zu. Er hatte ein bestimmtes Haus im Sinn und wollte mit den Männern darin verschwinden, bevor sie ins Visier der anrückenden Heiden gerieten.
    „Wo willst du denn hin?“, schnaubte Arnaud. „Die Häuser werden die Mameluken auf der Suche nach potentiellen Sklaven als Erstes durchkämmen. Oder warum sonst, denkst du, wollten die Bewohner alle auf die Festung fliehen?“
    „Die Häuser, ja“ entgegnete ihm Gero. „Aber nicht deren Katakomben. Sie sind so verzweigt, dass man getrost eine Weile Katz und Maus darin spielen kann.“
    „Katakomben?“ Arnaud sah ihn ungläubig an.
    „Vermutlich sind es Gräber aus längst vergangenen Zeiten“, gab Gero ihm zur Antwort und öffnete zielsicher die Tür von Mutter Anouars Haus, nur um festzustellen, dass sie und ihr Sohn ebenfalls die Flucht ergriffen hatten. Souverän dirigierte er seine Kameraden zu einem Verschlag, in dessen Boden sich unter einer Zederntür besagtes Kellerloch verbarg.
    „Was soll das?“, fragte Arnaud ungeduldig, als sie sich zu fünft in dem viel zu kleinen Raum drängten. „Hier sitzen wir wie Mäuse in der Falle. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die Mameluken die Tür zum Vorratskeller nicht bemerken, wenn sie die Häuser durchsuchen?“
    Gero grinste müde und entzündete mit einem Feuerschläger, wie ihn alle Templer gewöhnlich bei sich trugen, einen Besenstiel, den er zuvor mit Lumpen umwickelt und mit dem Öl einer Lampe getränkt hatte. Ohne ein Wort drückte er Struan die selbstgemachte Fackel in die Hand und schob die beiden Quadersteine zur Seite.
    „Heilige Muttergottes“, entfuhr es Arnaud. „Ab sofort halte ich meine Klappe.“
    „Ist wahrscheinlich auch besser so“, murmelte Struan und leuchtete den Männern den Weg in den nachfolgenden Gang. Als Gero die beiden Quader gewissenhaft hinter sich verschloss, fiel ihm erst auf, dass sämtliche Vorräte aus dem Kellerloch verschwunden waren, die noch ein paar Tage zuvor die Regale gefüllt hatten. Also waren Anouar und ihr Sohn gar nicht auf der Festung, sondern vielmehr hier unten. Blieb zu hoffen, dass sie Warda nicht einfach vor die Tür gesetzt hatten.

Kapitel VII

    W o geht’s lang?“, fragte Struan und schaute sich um. „Immer geradeaus“, empfahl ihm Gero. „Irgendwann nach ein paar hundert Fuß kommt eine gleichgeartete Tür, die in ein ähnliches Kellerloch führt.“
    Plötzlich hörten sie von irgendwoher Stimmen, und der spärliche Schein eines Öllichtes fesselte ihre gesamte Aufmerksamkeit. Beinahe lautlos zogen sie ihre Schwerter und bewegten sich auf leisen Sohlen weiter, bis die Stimmen lauter wurden, obwohl die Personen, zu denen sie gehörten, betont verhalten sprachen.
    Nachdem sie eine Weile gehorcht hatten, erkannten sie franzische Töne, und es befanden sich eindeutig Frauen darunter.
    Langsam schlichen sie voran und landeten

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