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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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schließlich in einem Nebenarm, der in einer kleinen Halle mündete, aus der es nur einen Ausweg gab. Dort hatten sich etwa dreißig Männer, Frauen und Kinder versammelt.
    Eine der Frauen tat einen Schrei, als sie sich unvermittelt fünf schwerbewaffneten Templern gegenübersah, und ein Säugling fing sogleich an zu weinen.
    „Keine Angst“, sagte Gero und hob zum Beweis beide Hände. „Wir tun euch nichts.“
    Zu seiner großen Erleichterung hatte er sofort bemerkt, dass Warda unter den Frauen weilte. Man hatte sie auf ein Strohlager gebettet. Sie sah immer noch bleich und abgekämpft aus. Aber als sich ihre Blicke trafen, blühte sie regelrecht auf. Gero schüttelte kaum merklich den Kopf mit einem Seitenblick auf seine Kameraden. Was bedeutete, dass sie vor den Männern verschweigen sollte, welche Verbindung sie zueinander hatten.
    Osman und einige andere Fischer waren unterdessen mit ein paar alten Säbeln in der Hand aufgesprungen und nahmen eine kämpferische Haltung ein.
    „Ruhig bleiben“, riet ihm Arnaud leicht gereizt. „Mein Kamerad sagte doch bereits, dass wir euch nichts tun. Also wäre es nett, wenn dieses Angebot auf Gegenseitigkeit beruhen würde.“
    Anouar, die sich als Erste wieder gefasst hatte, war aufgestanden und bot ihnen einen Platz in ihrem bescheidenen Lager an.
    Gero bedankte sich mit einem Nicken und sah sich ein wenig um. In einer Nische hatten die Fischer in sichtlicher Eile Kisten mit Brotfladen, getrockneten Feigen und Datteln gestapelt. Dazu zwei Fässer, wie zu vermuten mit Wasser und Wein gefüllt. Den tauschten die Bewohner der Insel in der Regel bei den Templern gegen fangfrischen Fisch ein, doch allzu viel war auch da in letzter Zeit nicht mehr zu holen gewesen. Allen musste klar sein, dass diese Vorräte höchstens ein paar Tage reichen würden. Dann war man gezwungen, an die Oberfläche zu kommen und sich den Tatsachen zu stellen. Entweder waren die Eroberer bis dahin besiegt oder verschwunden. Ansonsten würde es ihnen übel ergehen. Gero schenkte beiden Varianten kein allzu großes Vertrauen.
    „Warum seid ihr nicht auf die Festung geflohen?“, fragte ihn Anouar, die offensichtlich bestens im Bilde war, was oberhalb dieses Hades vonstattenging.
    „Sie haben uns die Tür vor der Nase zugeschlagen“, erklärte Gero ehrlich, wenn auch ein wenig verbittert.
    „Wer hat den Befehl dazu gegeben?“, wollte Warda wissen und zog damit die Aufmerksamkeit aller auf sich. Gero sah, wie Struan eine Braue hochzog. Er hatte sie erkannt, war er doch dabeigewesen, als Gero sie vor Hugo d’Empures unbotmäßigen Annäherungsversuchen geschützt hatte.
    „Darf ich vorstellen?“, kam Gero den fragenden Gesichtern seiner übrigen Kameraden zuvor. „Das ist Maria, sie hat für den Orden gewaschen, bis sie vor ein paar Tagen krank wurde und mich um Hilfe bat, weil sie dringend Medizin aus dem Hospital benötigte. Hinzu kommt, dass unsere Gastgeberin eine kräuterkundige Frau ist, die so freundlich war, sie in ihrem Haus aufzunehmen.“ Er sagte kein Wort davon, was sich in Wahrheit hinter der Geschichte verbarg.
    „Hey?“, rief Arnaud und grinste ungläubig zu Warda hin. „Bist du nicht die Kleine, die in der Taverne in Famagusta getanzt hat? Jedenfalls siehst du dieser Frau verdammt ähnlich, die sich so ungeniert auf den Schoß unseres deutschen Bruders gesetzt hat.“ Er grinste anzüglich und schaute Gero fragend an.
    Gero rollte mit den Augen. Es hatte ihm gerade noch gefehlt, dass Arnaud alte Geschichten aufwärmte. Aber jetzt war auch schon alles egal.
    „Und du bist die Schwatznase, der bei jeder hübschen Magd die Augen aus dem Kopf fallen“, erwiderte Warda und schaute Arnaud frech ins Gesicht.
    Die anderen lachten verhalten, obwohl man ihr drohendes Schicksal weiß Gott nicht amüsant nennen konnte.
    Arnaud wollte etwas erwidern, doch Gero kam ihm zuvor.
    „Jeder verdient eine zweite Chance, Arnaud“, lenkte er augenzwinkernd ein. „Auch du, der noch vor wenigen Augenblicken geschworen hat, zukünftig das Maul zu halten.“
    „Schon gut, schon gut“, brummte Arnaud und hob entwaffnend die Hände. „Ich sage nichts mehr, ich versprech’s.“
    Brian und Roderic ersparten ihm weitere Nachfragen, und Struan war an Klatschgeschichten ohnehin nicht interessiert.
    „Was habt ihr vor?“, fragte Warda, die wohl hoffte, dass mit dem Erscheinen der Templer eine Lösung des Problems in Sicht gekommen war.
    Gero zuckte die Achseln, die Hand immer noch griffbereit am

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