Das Geheimnis des Viscounts
„Würdest du mich wohl küssen?"
„Mein Gott, ja", stöhnte er.
Fest zog er sie an sich, umfing sie mit seinen starken Armen. Fast hätte sie angefangen zu kichern, so herrlich war es, so wunderbar, endlich in dieser Weise von ihm gehalten zu werden. Doch als sein Mund den ihren fand, verging ihr das Lachen. Er küsste sie mit der Gier eines Hungernden, als wäre sie sein erster Bissen Brot seit Langem. Verlangend bewegte sein Mund sich auf ihrem, rang keuchend nach Atem, knabberte an ihren Lippen. Seine Hände gruben sich so fest in ihren Rücken, in ihre Schultern, dass sie sich fragte, ob sie die Male seiner Berührungen auch noch am nächsten Morgen an sich tragen würde.
Sie hob sich ein wenig von ihm, brachte sich näher an seinen Schaft. Er erstarrte, seinen Mund noch immer auf dem ihren, wartete ab und ließ sie gewähren. Sie rutschte so weit vor, bis seine Männlichkeit fest zwischen ihrer beider Leiber gefangen war. Dann begann sie sich langsam zu bewegen. Die runde Spitze schob sich zwischen ihre Schenkel, und sie rieb ihre Perle daran. So köstlich war es, dass ihre Lider sich flatternd senkten.
Er riss sich von ihrem Mund los und versuchte, zwischen sie zu fassen.
„Nein." Im Nu hatte sie die Augen wieder geöffnet und bedachte ihn mit strengem Blick. Dann rieb sie sich abermals an ihm.
Seine Wangen waren erhitzt, seine Lippen feucht. Die tiefen Falten um seinen Mund traten deutlich hervor, gaben seinem Gesicht etwas Finsteres, Unerbittliches.
Sie schürte ihre Lust, bis sie feucht und bereit war, hielt seinen Blick gebannt und verwahrte sich dagegen, dass er ihr Einhalt gebieten könnte.
Doch das tat er nicht. Stattdessen hob er seine Hände und umfing ihre Brüste. „Tu es, Melisande. Jetzt."
Sie hockte sich auf die Knie und drängte sich an ihn. Ihr Atem flog. Er beobachtete sie, schloss Daumen und Zeigefinger um ihre Brustspitzen und kniff zu. Mit einem lauten Keuchen bäumte sie sich auf. In wilder Verzückung packte sie seinen Schaft und hielt ihn fest, rieb sich an ihm, berührte auch sich selbst, ihren Schoß, heiß und geschwollen unter ihren fiebrigen Fingern. Sie stellte sich vor, wie ihr intimster Punkt scharlachrot an ihm erblühte, rieb ihre Perle kreisend an seiner prallen runden Spitze. Sie biss sich auf die Lippen, keuchte, kämpfte sich ihrem Ziel entgegen.
Dann beugte er sich vor, umschloss ihre Brustspitze mit seinem warmen feuchten Mund, und da war es um sie geschehen. Rasend vor Lust barst sie entzwei. Ihre Chemise klebte nass auf ihrer Haut, wo seine Zunge ihre Brust leckte, wo seine Lippen sich um die Spitze schlossen und daran saugten. Sie beobachtete ihn aus schmalen Augen, erschauerte heftig und warf den Kopf zurück, erbebte an ihm, schwebte noch immer zwischen Himmel und Erde, längst nicht bereit zurückzukehren.
Seine Hände, eben noch so hart, strichen nun besänftigend über ihren Rücken. Sie erschauerte in seinen Armen, spürte indes, wie ihr Atem sich beruhigte, wenngleich das Verlangen, ihn in sich zu spüren, ungebrochen war, sogar dringlicher wurde. Er rutschte ein wenig nach vorn, fasste sie um die Taille und hob sie scheinbar mühelos hoch. Sie sah auf und begegnete seinem Blick, der unergründlich auf ihr ruhte. Dann drängte er sich an sie, in sie, schob sich immer weiter vor und ließ sie abermals vor Wonne erschauern. Sie neigte ihr Becken und senkte sich auf ihn, bis sie auf ihm saß und er sie ganz erfüllte. Mann und Frau, Gatte und Gemahlin.
Noch immer sahen sie einander in die Augen, hielten einander mit Blicken gebannt, und sie fragte sich, was er wohl dachte: ob er überrascht war, erfreut — oder alles andere als erfreut. Schockiert. Vielleicht dachte er aber auch gar nichts, war keines klaren Gedankens mehr fähig. Sein Mund war vor Anstrengung verzogen, fast verzerrt, seine Augen schmal. Ein Schweißtropfen rann ihm die Wange hinab. Vielleicht brauchte er nicht mehr zu denken. Vielleicht fühlte er nur noch.
Und das wollte sie auch. Sie beugte sich vor, leckte den Schweißtropfen ab, schmeckte Salz und Mann — ihren Mann. Mit den Händen umfing sie sein Gesicht, biss zärtlich seine Unterlippe. Er stöhnte, packte sie fester um die Taille und hob sie hoch, bis er fast aus ihr herausglitt, und ließ sie wieder auf sich sinken.
Das Herz sang ihr in der Brust. Sie wollte lachen und ihr Glück hinausschreien. Schwerelos flog sie dahin, frei — endlich frei — und vereint mit dem Mann, den sie liebte. Als er sie das nächste Mal
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