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Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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sie.
    »Auf dem Landsitz der Rothmores in Nottingham. Graeme wird sicher einmal mit dir hinfahren. Im Sommer ist es dort sehr schön«, sagte Moira.
    Aber Vanessa hörte nicht mehr alles, was Moira sagte, weil sie nur noch an den Traum denken konnte, den sie auf dem Stein der Vorsehung gehabt hatte.
    Der Rabe saß in dem düsteren Pub und wartete auf seinen jungen Schützling. Das Warten dauerte allerdings nicht lange, denn das tat es nie. Sie hatten sich schon des Öfteren in diesem Pub am Rand des Dorfs getroffen, seit er Dougal an jenem Tag zum Tee eingeladen hatte.
    Der Junge betrat den Raum und kam sofort zum Tisch hinüber. Der Rabe zog genüsslich an seiner Zigarre und blies dem Jungen den Rauch ins Gesicht, als der sich setzte. Dann lehnte er sich zurück, schlug die Beine übereinander und betrachtete den Jungen kritisch. Schmutzig, ungekämmtes Haar – aus dem Bengel würde niemals etwas werden.
    »Wie geht es dir heute, Dougal?«, fragte er mit vorgetäuschtem Interesse.
    Dougal stieß den Atem aus. »Mein Bruder hat mir gesagt, wer Sie sind. Er sagte, Sie seien gefährlich und man dürfe Ihnen nicht trauen.«
    »Hat er das gesagt? Und er hat dich sicher auch ermahnt, dich von mir fernzuhalten, nicht?«, entgegnete der Rabe. Er war überrascht, dass Graeme nicht selbst gekommen war und auch nicht die Polizei gerufen hatte, um ihn festzunehmen. »Ich hatte dir doch gesagt, du solltest deinem Bruder nicht zu viel erzählen.«
    Dougal wurde ein bisschen blass. »Ich habe ihm nichts von Ihnen erzählt. Nur, dass wir uns begegnet sind.«
    »Aha.« Graeme wusste natürlich sehr genau, wozu der Rabe fähig war. Er hatte mit eigenen Augen gesehen, was der Rabe mit Leuten machte, die ihn verrieten oder die ihm einfach nicht mehr nützlich waren. Wie der arme dumme Sam.
    Der Rabe nahm wieder einen tiefen Zug aus seiner Zigarre und stieß den Rauch zwischen seinen Zähnen aus. »Ich kann nur ehrlich sagen, mein Junge, dass ich deinen Bruder so gut wie gar nicht kenne. Also irrt er sich, was immer er auch über mich zu wissen glaubt. Ich bin ein Gentleman. Das ist mehr, als ich für diese Abtrünnigen sagen kann, mit denen dein Bruder in diesem Club verkehrt.«
    Dougal machte große Augen. »Bei Solomon’s? Aber diese Männer stehen Ihrer Majestät sehr nahe.«
    Der Rabe stieß ein Lachen aus, ein echtes, herzhaftes Lachen, das er nicht mal vorzutäuschen brauchte. »Hat er das gesagt?«
    Diesmal erwiderte der Junge nichts, sondern nickte so eifrig, dass seine zotteligen Haare auf und nieder wippten.
    Der Rabe beugte sich vor und senkte seine Stimme. »Das ist eine Lüge, Dougal. Lass mich dir etwas über Solomon’s erzählen. Mein Bruder war auch ein Mitglied dieses Clubs, und sie haben ihn umgebracht. Er hinterließ einen kleinen Sohn und eine Tochter. Sehr tragisch.« Er schüttelte den Kopf und seufzte.
    Dann wartete er einen Moment, bevor er fortfuhr. »Es ist wahr, dass sie der Krone ab und zu geholfen haben, aber sie stehen Ihrer Majestät nicht nahe. Im Gegenteil. Sie arbeiten nur für ihre eigenen Interessen und ihre eigenen Ziele.« Er unterbrach sich, weil ihn das Thema Solomon’s wie immer sehr verstimmte.
    »Einige seiner Freunde von Solomon’s sind gerade hier. Wir haben gestern Abend mit ihnen gegessen«, sagte Dougal. »Dabei hörte ich sie miteinander reden und weiß daher, dass Fielding gekommen ist, um Sie zu schnappen.« Der Junge besaß die Frechheit, auch noch ein süffisantes Lächeln aufzusetzen. Er dachte wohl, der Rabe würde sich durch Fieldings Erwähnung bedroht fühlen.
    Soso, dann hatte Graeme also Fielding kommen lassen. Dachte er etwa, nur weil Fielding und der Rabe verwandt waren, würde es leichter sein, ihn loszuwerden? Wenn ja, dann hatte er sich geirrt. Aber der Rabe wusste, dass er früher oder später ohnehin verschwinden musste. Fielding würde ihn finden und vor nichts haltmachen, um ihn dingfest zu machen. Verflucht noch mal, aber er brauchte Niall, um diesen verdammten Stein zu finden!
    Der Rabe sah den Blick des Jungen und zog die Brauen hoch.
    Ein Jammer, dass Fielding den ganzen weiten Weg gekommen war, als der Rabe schon drauf und dran war, dieses unzivilisierte Land zu verlassen. Er hätte einen weiteren Zusammenstoß mit Fielding sehr genossen.
    Nichts, was sich im Besitz von Solomon’s befand, konnte je zurückgewonnen werden. Ihre Sicherheitsvorkehrungen waren die besten, die der Rabe kannte. Natürlich hatte er seine Mittel und Wege, wie beispielsweise die

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