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Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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sehen. Deshalb drückte sich Vanessa an die Höhlenwand, deren Kälte ihren warmen Umhang und ihr Kleid durchdrang, während sie darauf wartete, dass Graeme noch tiefer in die Höhle eindrang.
    Er hielt seine Laterne hoch, betrat einen der Tunnel und verschwand im Dunkel. Vanessa begann zu zählen; bei zehn würde sie ihm folgen. Bevor sie jedoch bei sieben war, erschütterte eine Explosion die Höhle, und es regnete kleine Felsbrocken um sie herum. Zum Glück wurde sie von keinem getroffen, aber ihr Herz begann verrücktzuspielen.
    Graeme!
    Voller Angst vor dem, was sie erblicken würde, presste sie sich an die Wand und war außerstande, etwas anderes zu tun. Für zwei, drei Atemzüge war sie wie gelähmt. Aber dann rannte sie los, die Arme über ihrem Kopf, um sich vor dem noch immer herabfallenden Gestein zu schützen.
    »Graeme!«, schrie sie.
    Sie rannte in den Tunnel, in dem er verschwunden war. Irgendwann stieß sie gegen etwas Hartes, Warmes – es war der Körper ihres Ehemannes. Ein Seufzer und ein Fluch entfuhren ihr. »Du hast mich zu Tode erschreckt!«, fuhr sie ihn an.
    »Vanessa! Herrgott noch mal, Frau, musst du mir immer hinterherlaufen?« Dann hob er eine Hand. »Bemüh dich gar nicht erst, das zu beantworten.«
    »Musst du immer ohne mich davonschleichen?«, versetzte sie.
    »Die Sache zu verdrehen, nützt dir gar nichts«, erwiderte er mit unverhohlener Belustigung.
    »Wo war die Explosion?«, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    »Dort drüben. Genau dort, wo ich hinwollte«, sagte er.
    »Mit meinen Aufzeichnungen.«
    Graeme grinste. »Du hast mich erwischt.«
    »Du warst ja auch nicht sehr leise«, sagte sie. »Was willst du mit ihnen?«
    »Mir meinen Traum erfüllen.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist lächerlich, das weiß ich, aber ich habe von dieser Zeichnung geträumt, von dem Schatz, der zwischen diesen Knochen lag. Ich dachte, heute würde ich ihn finden.«
    Er hatte also keineswegs von ihr geträumt. Vanessas Magen verkrampfte sich. »Nun, dann lass uns gehen und sehen, was wir finden«, sagte sie. Aber Graeme packte sie am Ellbogen und hielt sie zurück. »Was?«, fragte sie.
    »Du bist ein starrköpfiges Frauenzimmer, weißt du das?« Doch statt eine Antwort abzuwarten, senkte er seinen Mund auf ihren und küsste sie. »Und da ich dich bestimmt nicht überreden kann, zu deiner eigenen Sicherheit nach Hause zurückzukehren, lass mich wenigstens vorangehen. Und pass auf, wohin du trittst, Herzogin.«
    Sie nickte. »Kann sein, dass ich das eine oder andere Mal in meinem Leben als stur bezeichnet wurde, aber ich glaube nicht, dass ich die Einzige mit dieser Eigenschaft bin, Herzog .«
    Graeme lachte und nahm Vanessas Hand. Ihre Schritte und Atemzüge waren das einzige Geräusch, als sie schweigend ein paar Minuten weitergingen. Ihre Laternen erhellten den Weg durch den schmalen Höhlentunnel, bis er sich erweiterte und sie sehen konnten, wo die Explosion stattgefunden hatte. Zur Rechten befand sich eine eingebrochene Wand, deren Trümmer vom Boden bis zur Decke reichten. Dichter Staub hing noch immer in der Luft.
    Graeme bewegte sich vorsichtig auf den Explosionsbereich zu, und Vanessa sah, dass er seine Hand an seinen Hosenbund legte, in dem seine Pistole steckte. »Niall, bist du da drin?«
    »Graeme?«, drang Nialls Stimme aus den Trümmern. »Bist du das?«
    »Ja. Wir holen dich da raus.« Graeme machte sich sogleich daran, Schutt und Geröll wegzuräumen, aber egal, wie viel er davon entfernte, Vanessa konnte immer nur noch mehr Steine dahinter sehen.
    »Nein, das schaffst du nicht«, erwiderte Niall mit leiser, angestrengter Stimme. »Es ist zu spät. Ich bin verletzt und ich blute.«
    »Sprich weiter«, sagte Graeme. »Ich werde dich da rausholen.«
    »Hörst du nicht, Graeme? Ich bin ein toter Mann.«
    Aber Graeme schüttelte den Kopf und räumte verbissen weiter Schutt und Steine weg. Doch egal, wie viele er bewegte, er machte keine Fortschritte. Es war, als läge ein nicht endender Wall aus Steinen vor ihm. Sobald er einen entfernte, fielen drei weitere an dessen Platz. Die kleine Öffnung links begann zu schrumpfen.
    »Graeme.« Vanessa legte ihre Hand auf seinen Arm. »Hör auf ihn. Er ist verletzt. Das kannst du an seiner Stimme hören.«
    »Er hat meine Familie«, sagte Niall mit wachsender Verzweiflung in der Stimme. »Penny und Jonathan.«
    »Wer hat sie?«, fragte Graeme, aber bevor Niall antworten konnte, wusste er es schon. »Der Rabe. Deswegen hast du mit ihm

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