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Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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seine Mutter ungeduldig.
    »Wir werden die Ehe annullieren lassen«, erklärte er. »Und dann werde ich sie umgehend nach London zurückschicken. Aber sie braucht ein Dach über dem Kopf, bis die rechtlichen Angelegenheiten erledigt sind.«
    »Das dürfte nicht allzu lange dauern«, sagte Moira.
    »Das hoffe ich.«
    Später an jenem Abend erinnerte sich Vanessa an die Worte, die sie durch die Tür gehört hatte. Sie fuhr so jäh in die Höhe, dass die Bettdecke an ihr hinunterrutschte. Graeme hatte seiner Mutter gesagt, dass sie die Ehe annullieren lassen würden. Er hatte die Entscheidung also schon getroffen, ohne sie. Nicht, dass ihr das etwas ausmachte oder sie anderer Meinung war, weil sie schließlich genauso wenig wie er an einer Ehe interessiert war.
    Was sie jedoch störte, war, was er danach gesagt hatte – dass er sie umgehend nach London zurückschicken würde. Und da sie nicht die Absicht hatte, schon jetzt nach London zurückzukehren, konnte sie ihm nicht erlauben, diese Ehe auflösen zu lassen, oder zumindest vorläufig noch nicht.
    Der Annullierung zuzustimmen, würde bedeuten, nach London zurückzukehren, ohne ihre Ziele erreicht zu haben. Und wer wusste schon, was sie daheim erwartete? Hatte Jeremy inzwischen statt ihrer Violet geheiratet? Waren sie jetzt alle erleichtert, dass das einzige Familienmitglied, das nie richtig dazugehört hatte, einfach so verschwunden war? Natürlich hatte sie ihnen eine Nachricht hinterlassen, keine sehr ausführliche, aber immerhin ein paar Worte, um ihnen mitzuteilen, dass sie fortgegangen war.
    Sie musste lange genug mit Graeme verheiratet bleiben, um in die Höhlen zu gelangen und die Fossilien zu finden, die sie brauchte, um ihre Theorien unter Beweis zu stellen.
    Aber wie konnte sie sicherstellen, dass Graeme nicht die Annullierung beantragte? Vielleicht, indem sie ihn einfach bat, es vorläufig noch nicht zu tun. Sie war normalerweise sehr direkt und offen. Aber hatte ihre Mutter ihr nicht immer gesagt, es gebe bessere Wege, mit Männern umzugehen? Sie müsse schlau sein. Raffiniert. Und hatte sie mit ihrer Offenheit bei Graeme nicht nur erreicht, dass er ihr auswich? Dieser Mann war ihr noch eine ausführliche Antwort schuldig.
    »Ein Mann wird dir alles geben, wenn du auf den rechten Moment wartest, um ihn darum zu bitten.« Das war es, was ihre Mutter stets gesagt hatte.
    Wähle den richtigen Moment .
    Aber was könnten einen Mann dazu veranlassen, bei einer Frau bleiben zu wollen?
    Sie schloss die Augen, um ihre Erinnerung nach Ideen zu durchforsten. Das Bild von Jeremy und Violet kam ihr in den Sinn. Sie hatten sich wie die Tiere auf dem Boden des Arbeitszimmers herumgewälzt, beide splitterfasernackt und glänzend vor Schweiß. Beide hatten mehrere Minuten gebraucht, um auch nur zu bemerken, dass sie den Raum betreten hatte.
    Wie eine verdammte Närrin hatte sie dort gestanden und zugesehen, wie sie sich begatteten, und ihr Gesicht war flammend heiß vor Demütigung gewesen. Selbst jetzt konnte sie spüren, wie ihr die Hitze in die Wangen schoss. Jeremy hatte behauptet, er glaubte nicht an Liebe. Er hatte gesagt, er stimme ihr zu, dass Liebe auf nicht mehr als einer körperlichen Reaktion beruhte und mehr Lust als irgendetwas anderes sei.
    Sie selbst hatte nie auch nur einen Anflug von Lust verspürt, nicht einmal, wenn sie und Jeremy sich küssten. Es war mehr ein wissenschaftliches Experiment gewesen. Dass sie beide völlig unbewegt geblieben waren, war der Beweis dafür, dass ihr gemeinsames Leben nie so ablenkend sein würde, dass sie ihre Arbeit vergessen würden. Es war perfekt gewesen. Aber Violet – die schöne, leidenschaftliche Violet – hatte alles ruiniert.
    Das war es. Leidenschaft .
    Männer waren wehrlos gegen Leidenschaft. Und würde Vanessa dafür sorgen, dass ihre Ehe vollzogen wurde, könnte Graeme sie nicht mehr fortschicken. Um die langfristigen Auswirkungen würde sie sich später sorgen. Im Moment hatte sie ein Problem, und dies war die perfekte Lösung. Sie musste ihren Ehemann verführen, um verheiratet zu bleiben. Dann konnte sie hierbleiben und ihre Forschungen vollenden. Außerdem ertrüge sie es nicht, heimzukehren und Jeremy und Violet gegenüberzutreten, ohne zumindest etwas Lohnendes mit ihren Studien erreicht zu haben.
    Es schien eine sehr einfache Lösung zu sein, nur hatte sie leider nicht die leiseste Ahnung, wie man einen Mann verführte. Sie sprang aus dem Bett und lief durch ihr Zimmer, um etwas – irgendwas –

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