Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)
passenden Antwort, erinnerte sich dann aber, dass Violet und Jeremy nicht gesprochen hatten. Sie hatten sich nur berührt, geküsst und gestöhnt. Und sie neigte dazu, sich mit ihrem Gerede in Schwierigkeiten zu bringen, besonders, wenn sie mit Männern sprach. Deswegen ging sie nur schweigend zu ihm hinüber und schmiegte sich an seinen Körper.
»Vanessa«, sagte er, »Sie spielen mit dem Feuer.«
Wieder sagte sie nichts, sondern blieb, wo sie war, ihre Brüste pressten sich an seine Brust und ihre Beine an seine Oberschenkel. Er sog scharf den Atem ein, als sie ihre Brustspitzen an seinem Oberkörper rieb. Nichts von alldem war, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie hatte sich gedacht, dass sein Körper sich fest anfühlen würde, aber nicht, dass er so warm sein würde. Neugierig ließ sie eine Hand an seinem Arm hinaufwandern. Er war stark, stärker noch, als ihr bewusst gewesen war, und sein Arm war hart wie der der Marmorstatue im Garten ihrer Mutter. Ihr Herz schlug wild, ihre Nerven brachten ihre Haut zum Kribbeln. Falls es ihr nicht gelang, ihn zu verführen, hatte sie ein Problem. Aber dann erinnerte sie sich, was sie ihre Schwester hatte tun sehen, und so schloss sie die Augen, legte den Kopf zurück und stöhnte leise.
»Himmelherrgott, Frau«, sagte Graeme, als er ihre Arme ergriff und sie an sich zog, um hungrig seinen Mund auf ihren zu pressen. Der plötzliche Kuss alarmierte sie. Das war nicht die Art von Kuss, den sie mit Jeremy ausgetauscht hatte. Er hatte seine Lippen nur ganz leicht auf ihre gelegt, während Graemes Mund den ihren förmlich zu verschlingen schien. Seine Lippen waren heiß und hart, und als seine Zunge zwischen ihre Lippen glitt, schnappte Vanessa verblüfft nach Luft. Es war gar nicht unangenehm; im Gegenteil sogar.
Sein Kuss war hungrig und fordernd, und ihr Körper schien wie von selbst darauf zu reagieren. Irgendetwas passierte auf jeden Fall mit ihr – es war fast so, als hätte ihr ganzes Sein plötzlich tief Luft geholt.
Vielleicht war sie ja doch fähig, Lust zu empfinden?
Das war der letzte zusammenhängende Gedanke, den Vanessa fassen konnte, als Graeme die Verführung übernahm. Nur vage war ihr bewusst, dass er ihr die Brille abnahm und sie auf ein Beistelltischchen legte. Aber dann küsste er sie wieder, sein harter Körper schien mit ihrem zu verschmelzen, und darüber vergaß sie alles andere. Ihr war nicht mehr kalt, die Gänsehaut war längst verschwunden, und Hitze und Feuer züngelten stattdessen über ihre Haut.
Als Graeme die Hände von ihren Armen nahm, um über ihren Rücken und ihren Bauch zu streichen, schien jede seiner Berührungen Flammen auf ihrer Haut zu hinterlassen. Und als er mit einer Hand ihre Brust umfasste, schrie Vanessa unwillkürlich auf.
Lust . Was sie empfand, war Lust. Ihr ganzer Körper fühlte sich unglaublich lebendig an, war voller Energie und wohliger Empfindungen. Könnte sie dies alles doch nur gleichzeitig erfahren und beobachten, damit sie ihre eigene Mimik sehen und jede ihrer Reaktionen registrieren konnte wie bei einem wissenschaftlichen Experiment.
Graeme zog sie an sich und küsste sie wieder, diesmal langsamer und mit mehr Zärtlichkeit. Er hob sie auf und drückte sie an sich, als er sie zum Bett trug, wo er sie behutsam ablegte. Es dauerte keine Minute, bis er sich seiner Kleidung entledigt hatte und sich auf sie legte. Das Gewicht seines kräftigen Körpers war ungewohnt, aber nicht unangenehm. Die Härchen an seinen Beinen und seinem Oberkörper kitzelten sie, wenn er sich bewegte.
Seine Küsse nahmen kein Ende, und die Leidenschaft, die sie erfasste, wuchs und wuchs. So neu waren die Erfahrungen, dass Vanessa jede einzelne genoss und jede Berührung, jeder Atemzug, jeder Kuss sie vor Entzücken erschauern ließen.
Graeme schob seine Hand zwischen ihre Körper und ließ seine Finger über die Innenseite ihres Schenkels und zu dem weichen Haar zwischen ihren Beinen wandern. Wie elektrisiert von seinen Liebkosungen, begann Vanessas Haut zu kribbeln, und die lustvollsten Empfindungen durchströmten sie. Im ersten Moment ließ seine Berührung sie zusammenzucken, aber er setzte seine sinnliche Erkundung fort, bis er mit einem Finger in sie eindrang und sie erneut aufschrie. Ihr Körper war bereit für ihn, das wusste sie ganz instinktiv. Und sie wusste auch, was als Nächstes kommen würde. Ihre Mutter hatte ihr den Liebesakt erklärt und gesagt, er könne unangenehm, ja womöglich sogar schmerzhaft sein, wenn
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