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Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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Hügel, vielleicht, weil er überrascht war, dass der Rabe Braden gesehen hatte.
    »Es kann unser kleines Geheimnis bleiben«, schlug der Rabe vor. Dann lachte er über seinen eigenen Scherz, zückte den Dolch und drehte ihn in der Hand, sodass die silberne Klinge vor dem Hintergrund des Schnees aufblitzte.
    »Glauben Sie ernsthaft, ich würde Braden an Sie verraten? Eher würde ich Sie umbringen«, sagte der Mann, während er schon auf den Raben zustürzte.
    Seine Faust traf den Raben so hart im Magen, dass der Schlag ihn beinahe von den Füßen riss. Aber eben nur beinahe – und zu spät für den Angreifer, um zu verhindern, dass der Rabe ihm seinen Dolch in die Seite stieß.
    »Ist er hinter dem Königsmacher her?«, fragte er und wich aus, als die Faust des jüngeren Mannes wieder vorschoss, aber diesmal nichts als die Luft zwischen ihnen traf.
    »Königsmacher? Ich weiß nicht, wovon zum Teufel Sie da reden«, versetzte der Mann, bevor er geduckt auf den Raben zurannte und ihm den Kopf in den Unterleib rammte.
    »Sie können ihn nicht beschützen«, sagte der Rabe, als er sich von dem Hieb erholt hatte und vorsprang, um dem Mann einen weiteren Dolchstoß zu versetzen. Blut sickerte aus dem Bein des Mannes und tropfte auf den Schnee. Das makellose Weiß färbte sich rot, als das Blut den glitzernden Frost befleckte.
    Die Augen des Mannes weiteten sich vor Überraschung, und er griff nach seinem Schenkel, um das daraus hervorschießende Blut zurückzuhalten.
    Der Rabe nutzte die Gelegenheit zu einem neuerlichen Angriff. Diesmal schlitzte er dem Mann den Oberkörper auf, nicht tief genug, um allzu großen Schaden anzurichten, aber doch genug, um starke Schmerzen zu verursachen.
    Der Mann fluchte und stürmte wieder auf den Raben zu, aber diesmal zielte er nicht richtig und verfehlte ihn.
    »Sie brauchen mir nur zu sagen, wonach Braden hier sucht. Dann lasse ich Sie in Ruhe«, versprach der Rabe.
    »Ich bin doch kein Narr«, entgegnete der Mann.
    Der Rabe lächelte ihn an. »Nun ja, das war vielleicht ein kleiner Schwindel. Trotzdem. Je eher Sie es mir sagen, desto eher höre ich auf, mit Ihnen herumzuspielen.«
    »Scheren Sie sich zum Teufel!«, fuhr der Mann ihn an.
    »Bewundernswert. Was hat Braden getan, um solch außerordentliche Loyalität von Ihnen zu verdienen?« Der Rabe tänzelte um den anderen herum und duckte sich, um einem weiteren Faustschlag zu entgehen.
    Der Mann sagte nichts, knurrte nur und griff den Raben wieder an. Diesmal bekam der Rabe ihn zu fassen, packte ihn am Arm und drückte ihm die Spitze seines Dolches in die Seite. »Sagen Sie mir, was ich wissen will«, raunte der Rabe dicht am Ohr des Mannes.
    »Fahren Sie zur Hölle!«
    »Nach Ihnen«, sagte der Rabe und schnitt dem Mann mit einer blitzschnellen Bewegung seines Dolchs die Kehle durch. Blut spritzte aus der langen, tiefen Wunde, besprühte das Gesicht des Raben und traf eines seiner Augen.
    Er ließ den Mann los, der zusammenbrach und dessen Blut sich auf dem Schnee verteilte. Der Rabe wich zurück, um kein Blut auf seine Schuhe zu bekommen.
    Dann zog er eine Visitenkarte aus seinem Rock und warf sie auf den Toten. Braden sollte ruhig mit eigenen Augen sehen, welches Schicksal ihn erwartete.
    Geschützt von ihrem wärmsten Umhang, Hut und Handschuhen, ging Vanessa neben Graeme durch den Schnee. Er fing schon an zu schmelzen, aber die Kälte hing noch immer scharf und schneidend in der Luft. »Ich kann es kaum erwarten, deine Freunde kennenzulernen«, sagte sie. »Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber ich vermisse London, und es wird schön sein, ein paar Leute von dort zu sehen.«
    Es war nicht überraschend, dass sie des wilden Hochlands langsam überdrüssig wurde. Auch in London war es kalt, aber Schnee war dort nichts Alltägliches, und auch der Wind war nicht so eisig. Sie waren auf dem Rückweg von den Höhlen, wo sie einen enttäuschenden Morgen verbracht hatten, weil sie nichts Neues entdeckt hatten. Irgendetwas vor ihnen erregte jetzt Graemes Aufmerksamkeit, und er blieb stehen und streckte einen Arm aus, um Vanessa aufzuhalten.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Warte hier«, sagte er und ging vorsichtig ein paar Schritte weiter. Ein Mensch lag im Schnee, aber erst als er dicht davor stand, konnte er sehen, dass es ein Toter war. Es war Fitch, der zusammengesackt in dem schmelzenden Schnee lag, mit durchschnittener Kehle und in seinem eigenen Blut.
    »O Gott«, flüsterte Vanessa neben

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