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Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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markerschütternder Kuss, bei dem einem der Atem stockte, das Herz stehen blieb. Und mir machte er eine Riesenangst, weil er Gefühle an die Oberfläche holte, die ich nie zuvor gekannt hatte und denen ich hilflos ausgeliefert war.
    »Ich will nicht darüber reden! Jetzt geh runter von mir.« Ich dränge meine Arme zwischen uns und stemme sie gegen seine Brust.
    Seufzend rollt er sich von mir. »Na gut, reden wir nicht. Aber das heißt nicht, dass du mir noch mal weglaufen kannst. Diesmal kriege ich dich«, droht er mir augenzwinkernd, während er aus dem Bett steigt. Die Kette an seinem Nietengürtel klimpert. »Zieh dich an und triff mich draußen an der Einfahrt. Du musst heute Grady besuchen.«
    »Nein danke«, lehne ich ab und ziehe mir die Decke über den Kopf. »Ich sagte dir gestern schon, dass ich heute Sachen zu erledigen habe. Und hast du etwa keinen Kater? Du warst gestern Abend ziemlich hinüber.«
    »Tu das nicht«, sagt er gereizt. »Tu nicht so, als würdest du mich noch in- und auswendig kennen. Du warst acht Monate fort, und es hat sich vieles geändert.«
    Ich bin sprachlos. »Micha, ich …«
    »Los jetzt, raus aus dem Bett. Du besuchst Grady, ob es dir passt oder nicht.« Er reißt mir die Decke weg und schleudert sie auf den Boden. Jetzt liege ich nur in meinen karierten Shorts und dem hautengen Trägertop da, ohne BH darunter. Micha mustert mich einmal von oben bis unten, wobei ein dunkles, lüsternes Blitzen in seine Augen tritt, und ich bekomme eine Gänsehaut.
    Rasch bedecke ich mich mit meinen Armen. »Ich gehe nicht zu Grady. Ich bin gerade erst angekommen und habe einiges zu tun.«
    »Er hat Krebs, Ella.« Beim Sprechen geht er rückwärts zur Tür und steckt die Hände in die Taschen seiner ausgeblichenen Jeans. »Also schwing deine gespaltene Persönlichkeit mit dem knackigen Arsch aus dem Bett und geh ihn besuchen, solange du noch kannst.«
    Als ich mich aufsetze, fallen meine Arme seitlich herunter. »Wieso hat mir das keiner gesagt?«
    »Du hast keinem verraten, wo du steckst. Wie sollten wir?«, fragt er. »Allerdings bin ich ziemlich sicher, dass dein Vater gewusst hat, wo du bist, und es bloß keinem sagen wollte.«
    Ich widerspreche ihm nicht.
    »Außerdem habe ich es gestern auf deine Mailbox gesprochen«, sagt er und sieht zu meinem Handy auf dem Schreibtisch. »Doch ich schätze mal, dass du die Nachricht nicht abgehört hast.«
    Ich schüttele den Kopf. »Nein, ich war zu schockiert, deine Nummer auf dem Display zu sehen.«
    Er beißt auf sein Lippenpiercing, wie er es immer tut, wenn er nervös ist. »Ja, du solltest die Nachricht wohl einfach löschen. Ich glaube nicht, dass du dazu schon bereit bist.«
    Ich schaue ebenfalls zu meinem Handy. Was zur Hölle ist auf der Mailbox? Ich steige aus dem Bett und strecke den Rücken wie eine Katze. »Wie schlecht geht es Grady?«
    Micha schluckt angestrengt. »Er stirbt. Deshalb musst du dich jetzt anziehen und mit mir zu ihm fahren.«
    Ich will ablehnen, da wird mir klar, wie bescheuert es ist. Grady ist der eine Teil meiner Vergangenheit, vor dem ich niemals weglaufen wollte. Eine Zeit lang war er wie ein Vater für Micha und mich. Ich habe ihn sogar mal aus Vegas angerufen, auch wenn ich ihm nicht erzählt habe, wo ich war.
    Also nicke ich. »Gib mir einen Moment, mich anzuziehen. Ich komme gleich raus.«
    »Dann bis gleich.« Er zwinkert mir zu und verschwindet auf den Flur. Meine Zimmertür lässt er weit offen.
    Lila springt blitzschnell von ihrem Gästebett auf, die Decke an ihre Brust gepresst. »O Mann, was war das denn? Ich meine, der steigt mitten in der Nacht durchs Fenster ein und einfach zu dir ins Bett?«
    »So ist er eben.« Ich öffne das Fenster, sodass eine sanfte Brise hineinweht. Haarsträhnen wehen mir ums Gesicht. »O nein!«
    Lila streckt die Arme über den Kopf. »Was ist?«
    Unglücklich drehe ich mich zu ihr um. »Ich fürchte, jemand hat deinen Wagen mit einer Leinwand verwechselt.«
    Sie stürzt ans Fenster und schiebt mich beiseite, um den Schaden an ihrem fast brandneuen Mercedes zu sehen. »Mein armes Baby!«
    Ich hole einen Rock und ein pinkes Trägerhemd aus meiner Reisetasche. »Zieh dich an, dann schauen wir es uns genauer an.«
    Sie schmollt und sieht aus, als würde sie gleich losheulen. »So kann ich damit nicht nach Hause kommen. Meine Eltern bringen mich um.«
    »Ich kenne hier reichlich Leute, die das wieder hinkriegen«, sage ich und gehe zur offenen Tür. »Oder kannte, aber daran wird

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