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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Priester.
    Da Matt die Totenmesse diskret und mit eiliger Entschlossenheit geplant hatte, waren nur wenige Leute anwesend, aber natürlich waren alle Bewohner von Melody House gekommen. Sam, Clara, Penny, Carter, Clint, Matt, Adam und sie selbst. Auch Delilah Dey war als Vertreterin der Stadt erschienen und Jason Johnstone – den Matt persönlich eingeladen hatte. Max Aubry hatte es natürlich doch geschafft, irgendwie von der Sache Wind zu bekommen, und ließ sich die Zeremonie nicht nehmen. Mae, die sich gefreut hatte, dass man sie dazugebeten hatte, war ebenfalls anwesend, und sogar Mrs. O’Hara war gekommen. Dazu kamen noch ein paar Leute, die Darcy nicht kannte, aber alles in allem hatte Matt es geschafft, die Angelegenheit weit gehend unter Verschluss zu halten.
    “Amen”, sagte der Priester. “Möge ihre Seelen in Frieden ruhen. Gottes Segen sei mit dir und den Deinen.”
    Damit war der offizielle Teil beendet. Der Priester hatte kaum die letzten Worte gesprochen, da wandte sich der Journalist an Darcy.
    “Miss Tremayne?”
    “Ja?”
    “Ich bin Max Aubry von der Lokalzeitung. Zuallererst möchte ich Sie in Stoneyville ganz herzlich willkommen heißen. Wir freuen uns wirklich sehr, dass Sie hier sind. Ich habe gehört, dass Sie den Schädel gefunden haben. Sagen Sie, würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Ihnen ein paar Fragen stelle?” fragte er.
    Noch ehe Darcy antworten konnte, tauchte plötzlich Clint mit blitzenden Augen hinter ihr auf. “Und ob es ihr etwas ausmacht, Aubry.”
    “Sind wir hier im Stone-Königreich oder was?” fragte Aubry spöttisch. “Ich dachte eigentlich, ich lebe in Amerika. Und da gibt es meines Wissens noch so etwas wie Presse- und Redefreiheit. Lassen Sie die Lady selbst antworten.”
    “Schon gut, Clint, es macht mir nichts aus, kurz mit ihm zu sprechen”, versuchte Darcy die Wogen zu glätten.
    Clint schaute Darcy an, als wollte er sie warnen, aber dann machte er eine resignierte Handbewegung und wandte sich ab.
    “Vielleicht gehen wir dort zu der alten Eiche. Da sind wir etwas ungestörter”, schlug Aubry vor.
    Darcy lächelte, zuversichtlich, dass sie mit ihm zurechtkommen würde.
    Die Eiche stand ganz in der Nähe des offenen Grabes. Darcy überlegte, wer da wohl gestorben sein mochte.
    “Mrs. Morrison”, sagte Aubry, als ob er ihre Gedanken gelesen hätte.
    “Wie bitte?”
    “Das Grab ist für die alte Mrs. Morrison. Sie ist einhunderteins geworden. Starb vor ein paar Tagen im Schlaf, im Kreis ihrer Familie. Einen schöneren Tod kann man sich nicht wünschen”, sagte Aubry.
    “Das stimmt.”
    “Nun, Ms. Tremayne”, sagte er, als sie bei dem Baum angekommen waren. “Dann haben Sie also übersinnliche Fähigkeiten. Hatten Sie eine Vision, die Ihnen den Weg zu dem Schädel gezeigt hat? Wie haben Sie es gemacht? Woher wussten Sie, wo er liegt? Solche Phänomene faszinieren die Leute, wissen Sie.”
    “Eigentlich habe ich den Schädel nur gefunden, weil ich in der Bibliothek auf Quellen gestoßen bin, die relativ präzise über die Vorfälle damals berichteten. Darauf habe ich eigentlich nur noch eins und eins zusammengezählt, und so ist es dann passiert.”
    “Sie sind also nicht mit Geistern in Verbindung getreten?” fragte Aubry sichtlich enttäuscht.
    Darcy rollte innerlich mit den Augen. Was glaubte dieser Provinzschreiber wohl, was sie ihm auf die Nase binden würde? “Das menschliche Gehirn ist ein ganz erstaunliches Ding, Mr. Aubry. Und es ist eine bekannte Tatsache, dass wir nur den kleinsten Teil davon nutzen. Harrison Investigations hat sich auf die Untersuchung rational nicht erklärbarer Phänomene spezialisiert. Aus unsrer Erfahrung können wir sagen, dass es nicht auf alles eine rationale Antwort gibt, zumindest nicht mit unserem derzeitigen Wissensstand. Deshalb sollten Sie schreiben, dass mich meine Nachforschungen in der Bibliothek zu dem Schädel geführt haben, falls Sie überhaupt etwas schreiben wollen.”
    “Und dort in der Bibliothek gab es doch diesen rätselhaften Unfall”, erinnerte sich Aubry.
    “Ich hatte einen Unfall, ja. Eine Diele ist durchgebrochen.”
    “Und der Sheriff erschien genau im richtigen Moment und hat Sie gerettet, das stimmt doch so, oder?”
    “Ja, glücklicherweise war er in der Nähe.”
    Er spießte sie fast auf mit Blicken. Aber Darcy fühlte sich nicht eingeschüchtert, eher herausgefordert.
    “Ist doch irgendwie merkwürdig, finden Sie nicht?”
    “Was ist merkwürdig?”
    “Na, dass der

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