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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Sheriff gleich zur Stelle war”, sagte Aubry ungeduldig.
    “Was ist daran merkwürdig? Er wusste, dass ich in der Bibliothek war, um zu recherchieren. Da ist es doch nur normal, wenn er sich erkundigen will, wie ich vorankomme. Und zwar am besten in seiner Mittagspause. Ich finde daran nichts ungewöhnlich.”
    “Halten Sie es für möglich, dass Ihnen ein Geist von Melody House in die Bibliothek gefolgt ist, aus Angst vor dem, was Sie entdecken könnten, und dass er Sie angegriffen hat, damit Sie aufhören, sich einzumischen?” fragte Aubry.
    Sie lachte laut auf. “Also wirklich, ich bitte Sie, Mr. Aubry! Die Dielenbretter waren morsch, weil an dieser Stelle irgendwer etwas verschüttet hat! Das hat das Holz angegriffen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Geist von Melody House herübergeschwebt kommt, sich mit einer Dose Cola in die Bibliothek schmuggelt und sie auf dem Boden ausschüttet.”
    Aubry wurde sichtlich verlegen.
    “Aber hatten Sie nicht trotzdem Angst?”
    “Als plötzlich der Boden nachgab? Natürlich.”
    “Und jetzt haben Sie keine mehr?”
    “Warum sollte ich denn?”
    “Weil der Geist denkt, dass Sie sich einmischen.”
    “Mr. Aubry, ich kann mich nicht erinnern, Ihnen irgendetwas von einem Geist erzählt zu haben. Davon abgesehen, dass es für einen Geist gar keinen Grund gäbe, sich gestört zu fühlen.”
    “Aber Matt Stone hat Sie doch offensichtlich gerufen, weil es in seinem Haus spukt!” widersprach Aubry heftig.
    “Mr. Stone hat Harrison Investigations den Zutritt zu seinem Haus gestattet, weil es dort ein paar unerklärliche Phänomene gibt. Wir haben Nachforschungen angestellt, genau wie ich Nachforschungen angestellt habe, als ich die Geschichte von der armen Amy hörte, was dazu führte, dass ich dann den Schädel fand, Mr. Aubry. Das ist leider alles, was ich zu dieser Angelegenheit zu sagen habe.”
    “Und was sagen Sie zu der Tatsache, dass viele dieser unerklärlichen Phänomene erst in den letzten Jahren aufgetreten sind? Halten Sie es für möglich, dass man in Melody House Geister erfindet, nur um Touristen anzulocken?”
    “Da Matt Stone nicht an Geister glaubt, würde er wohl kaum welche erfinden.”
    “Er glaubt zwar nicht an Geister, aber Melody House verschlingt Unsummen”, sagte Aubry. “Früher, als er noch mit Lavinia Harper verheiratet war, konnte er sich das Haus leisten, weil Lavinia reich war, aber nach seiner Scheidung hat sich seine finanzielle Situation dramatisch verschlechtert. Das könnte also eine Erklärung für die unerklärlichen Phänomene sein. Geldprobleme. Man braucht nicht an Geister zu glauben, um sie zu erfinden.”
    “Ich bin fest davon überzeugt, dass Matt so etwas nie tun würde, Mr. Aubry. Und jetzt darf ich Sie bitten, mich zu entschuldigen. Falls Sie noch weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Mr. Adam Harrison, meinen Chef. Er ist ebenfalls hier.”
    “Aha. Und wo?” fragte Aubry scharf.
    “Er war vorhin drüben beim Priester”, erwiderte Darcy, auf die Kirche deutend.
    “Danke!” sagte Aubry.
    Darcy lehnte sich gegen den Stamm der alten Eiche. Sie fühlte sich merkwürdig erschöpft und – wieder einmal – verunsichert. Aubry hatte es deutlich ausgesprochen.
    Matt Stone hatte Geld geheiratet. Dann war die Ehe geschieden worden. Er brauchte Geld.
    Seine Frau war verschwunden.
    Aber es war nicht seine Frau, sondern seine Exfrau – die Ehe war geschieden worden. Und warum hätte er seine Exfrau ermorden sollen?
    Wütend darüber, dass jemand es schaffte, ein derartiges Misstrauen in ihr zu säen, knirschte sie mit den Zähnen. Zumal die Vorwürfe haltlos waren. Denn selbst wenn Matt nicht an Geister glaubte, hatte sogar er den Verdacht, dass in seinem Haus irgendetwas nicht stimmte.
    Andererseits hatte es Lavinia in seinem Leben gegeben, und er hatte sie geliebt. Ihre Beziehung war leidenschaftlich – und später hasserfüllt – gewesen.
    Genauso wie sie es in dem Traum gesehen hatte, von beiden Seiten …
    “Lachhaft!” sagte sie laut. In dem Moment, in dem sie das Wort aussprach, brach das Unwetter los. Zuerst zerplatzten nur ein paar dicke Regentropfen auf dem Boden. Dann aber kam ein Wind auf, der so stark war, dass man hätte meinen können, Gott höchstpersönlich hätte den Sturm entfesselt. Das Wasser brach nun in einem wahren Sturzbach vom Himmel, und binnen Sekunden bildeten sich auf dem Friedhof riesige Pfützen.
    Darcy rannte unter der alten Eiche hervor. Die Autos standen auf der anderen

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