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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Typ mit dem gemeißelten Gesicht fest im Blick behielt.
    Plötzlich ärgerte sie sich über sich selbst, weil sie sich von diesen good old boys hatte einschüchtern lassen. Himmel. Sie hatte schließlich lange genug in einer ganz ähnlichen Umgebung gelebt, um solche Typen einschätzen und ihnen Kontra geben zu können. Und mit Skeptikern, die glaubten, sie mit Hohn und Spott überschütten zu können, hatte sie auch genug Erfahrung. Im Übrigen war sie hier niemandem Rechenschaft schuldig.
    Sie beschloss, dass sie jetzt umgänglich genug gewesen war.
    “Entschuldigen Sie bitte, meine Herren, aber ich muss leider gehen. Ich werde mit Mr. Stone einen neuen Termin vereinbaren.”
    “Ich weiß nicht, aber irgendwie kommt es mir so vor, als ob ich Sie von irgendwoher kenne”, sagte Grübchengesicht plötzlich. Und grinste wieder träge. “Ich könnte schwören, dass ich Ihr Gesicht schon mal irgendwo gesehen habe.”
    Darcy zögerte. Jetzt brauchte sie bloß noch zu erzählen, dass sie während ihres Studiums für eine bekannte Kosmetikfirma Werbung gemacht hatte, dann würde sie hier überhaupt niemand mehr ernst nehmen.
    “Ich bin mir sicher, dass wir uns nie getroffen haben”, sagte sie jedoch nur höflich. “Besten Dank, aber entschuldigen Sie mich bitte.”
    “Ah, ich habs. ‘Original Sin’“, sagte Grübchengesicht triumphierend. Dann grinste er ein bisschen verlegen. “Am Ende hab ich mir doch tatsächlich das After Shave gekauft. Ihr Gesicht lächelte von allen Plakatwänden.”
    Sogar hier, in diesem Kaff?
hätte sie fast gesagt, aber dann schämte sie sich für ihre Arroganz.
    “Das war nur vorübergehend”, sagte sie und zwang sich, ruhig zu bleiben. “Während meines Studiums. Ich habe an der NYU amerikanische Geschichte und Soziologie studiert.”
    “Soweit ich weiß, wollte Adam Harrison persönlich kommen”, bemerkte das gemeißelte Gesicht.
    Darcy musste sich beherrschen, um nicht deutlich mit den Zähnen zu knirschen. “Ja, das wird er auch irgendwann im Verlauf meiner Untersuchung, aber im Moment hat er noch in London zu tun.”
    Sie wollte gerade aufstehen, als der vierte Mann am Tisch – der mit dem ordentlichen Haarschnitt – sich plötzlich vorbeugte und ihr eine Hand hinstreckte. “Bitte entschuldigen Sie, wir hätten uns vorstellen sollen, besonders ich. Ich bin David Jenner von Jenner Equipment. Ich soll Ihnen Aufnahmegeräte zur Verfügung zu stellen. Ein Herr aus Ihrer Firma hat mich angerufen.” Er zuckte die Schultern, während er mit einem Blick in die Runde fortfuhr: “Damit hier endlich mal was vorwärts geht.”
    “Freut mich, Sie kennen zu lernen, David”, sagte sie. “Ja, das war Justin, unser Geschäftsführer. Er hat mir erzählt, dass er sich mit Ihnen in Verbindung gesetzt hat.”
    “Sie haben keine eigene Ausrüstung?” fragte das gemeißelte Gesicht.
    “Selbstverständlich haben wir einige sehr spezielle Geräte”, zwang sie sich höflich zu erwidern. “Aber die Videokameras und Tonaufzeichnungsgeräte leihen wir uns, wenn es geht, immer vor Ort aus. Auf diese Weise versuchen wir dem Verdacht vorzubeugen, wir könnten irgendetwas manipuliert haben. Mr. Stone weiß, wie wir vorgehen – er hat unser Informationsblatt zugeschickt bekommen.”
    Das gemeißelte Gesicht legte den Kopf schräg, und sie wünschte sich, seine Augen sehen zu können. Warum musste dieser Idiot auch in einer verqualmten Kneipe eine Sonnenbrille aufhaben? “Freut mich zu hören, dass Sie hier bei uns alles bekommen, was Sie brauchen – eine Ausrüstung, die Ihren Ansprüchen genügt, meine ich.”
    “Wir sind im ganzen Land tätig – und im Ausland”, erwiderte sie kühl “und wir haben überall sehr gute Kontakte.”
    “Klingt ja wirklich beeindruckend.”
    Als Darcy die Stimme hinter sich hörte, drehte sie sich um und sah, dass der Billardspieler, den jemand Carter genannt hatte, hinter sie getreten war. Er war noch größer, als sie anfangs gedacht hatte, dabei war sie selbst ziemlich groß und trug außerdem auch noch hohe Absätze. Er hatte einen Bart und leuchtend grüne Augen. Und unter seinem ausgewaschenen Flanellhemd schien er in einem außergewöhnlich guten Zustand zu sein. Auf jeden Fall hatte sie das Gefühl, rechtzeitig zurücktreten zu müssen. Wenn er eine Uniform angehabt hätte, hätte man ihn glatt für einen Wiedergänger von General Jeb Stuart halten können. In seinem Blick lag eine merkwürdige Aufrichtigkeit, als er sagte: “Es passiert eben

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