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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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trat ans Fenster und schaute nachdenklich nach draußen.
    Brachte er Darcy in Gefahr? Sollte er ihr nicht wenigstens sagen, warum es ihm so wichtig gewesen war, die Untersuchungen in Melody House anstellen zu dürfen?
    Das geht nicht, dachte er mit einem Aufseufzen. Noch nicht. Er durfte sie in keiner Weise beeinflussen oder ihr womöglich Hinweise geben, die sie auf eine falsche Fährte führten. Er musste einfach abwarten. Vielleicht kam bei der Hypnose ja etwas heraus.
    Er warf einen nervösen Blick auf seine Uhr. Darcy war noch immer nicht zurück. Er hätte sie begleiten sollen.
    Darcy war froh, direkt zu Marcia Cuomo gefahren zu sein. Kaum dass sie an die Tür des alten viktorianischen Hauses in der Altstadt von Stoneyville geklopft hatte, wurde ihr geöffnet.
    Die Frau, der sie sich gegenüber sah, schien noch relativ jung zu sein. Sie war mittelgroß, mit dunklen Haaren, blauen Augen und einer hübschen Figur. Man konnte ihre einstige Schönheit noch erahnen, aber ihr Gesicht wirkte verhärmt, als hätte sie in ihrem Leben mehr einstecken müssen, als sie verkraften konnte. “Kann ich Ihnen irgendwie helfen?” fragte sie freundlich
    “Das hoffe ich”, sagte Darcy. Sie zögerte und fuhr dann fort: “Mein Anliegen ist vielleicht nicht ganz alltäglich, denn … Ich gehe rational nicht erklärbaren Phänomenen nach.”
    Das Lächeln auf Marcia Cuomos Gesicht gefror. Ihrer Körpersprache nach war sie drauf und dran, Darcy die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
    “Bitte! Warten Sie und hören Sie mich an. Ich … ich … Mrs. O’Hara hat mir Ihre Adresse gegeben, und ich brauche Ihre Hilfe. Bitte!” Sie biss sich auf die Unterlippe. “Glauben Sie mir, Sie sind nicht die Einzige, der in Melody House merkwürdige Dinge widerfahren sind.”
    Marcia schwankte einen Moment, dann gab sie sich einen Ruck und öffnete die Tür. “Na schön, kommen Sie herein.”
    Darcy betrat das Haus. Es machte einen verarmten, aber sehr gepflegten Eindruck.
    “Möchten Sie Kaffee? Oder lieber Eistee? Schließlich haben wir ja Sommer, nicht wahr? Etwas Alkoholisches habe ich leider nicht im Haus.” Sie war immer noch abwehrend, aber als sie die Anteilnahme in Darcys Augen entdeckte, gab sie sich mit einem Aufseufzen geschlagen. “Ich bin zu den Anonymen Alkoholikern gegangen – weil ich nie wieder jemandem einen Grund geben wollte, an meiner Glaubwürdigkeit zu zweifeln. So hatte das Ganze dann wenigstens doch noch sein Gutes.” Marcia zuckte mit den Schultern. “Direkt nachdem es passiert ist, habe ich mir eine Gruppe gesucht. Wie finden Sie das?”
    “Wenn Sie wirklich Alkoholikerin waren, finde ich das großartig”, sagte Darcy ernst. “Ich bin für Eistee.”
    Ein paar Minuten später saßen sie mit ihren Gläsern in dem viktorianisch möblierten Wohnzimmer. Marcia deutete auf ein paar Antiquitäten und erzählte Darcy, dass das Haus um 1870 herum erbaut worden war. “Das ist nicht besonders alt, vor allem nicht hier in der Gegend. Und weil es ein Ururgroßvater von mir gebaut hat, versuche ich es irgendwie zu erhalten. Ich habe hier selbst eine Menge renoviert, und ab und zu kommt mein Sohn von New York runter und macht die schwereren Sachen.”
    “Sie haben einen erwachsenen Sohn?” fragte Darcy überrascht.
    Da lächelte Marcia wieder. “Ja, er ist zweiundzwanzig. Ich war leider eins von diesen Mädchen, die Mutter werden, obwohl sie praktisch selbst noch Kinder sind, und saß bereits mit zwanzig mit einem vierjährigen Kind da. Ich fürchte, ich habe mir viele Chancen verbaut im Leben. Dannys Vater hat mir immer ein bisschen über die Runden geholfen, aber dann kam er ein paar Jahre nach Dannys Geburt bei einem Arbeitsunfall ums Leben. Trotzdem … jetzt habe ich ein gutes Leben, und Danny ist ein wundervoller Sohn. Er hatte das Glück, ein Stipendium zu bekommen, und jetzt arbeitet er bei NBC. Deshalb … hilft er mir manchmal. Aber Geld will ich von ihm nicht annehmen, jedenfalls nicht, solange es irgendwie anders geht.”
    “Wie wundervoll”, sagte Darcy.
    “Nett von Ihnen, dass Sie das sagen. Aber Sie wollten mit mir sicher nicht über lecke Leitungen und Schimmel an den Wänden reden.”
    Darcy lachte und schaute ihr offen in die Augen “Das stimmt. Ich bin hier, weil ich fest davon überzeugt bin, dass im Lee-Zimmer eine arme Seele keinen Frieden findet, und ich würde gern hören, was Sie dort erlebt haben.”
    Marcia hielt ihrem Blick stand, dann zuckte sie mit den Schultern. “Wissen Sie, das

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