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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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irgendeinem Grund sträubte er sich dagegen.
    Adam hatte nie verlauten lassen, wie lange er und Darcy in Melody House zu bleiben beabsichtigten. Er konnte sich nur erinnern, dass Adam gesagt hatte: “Es ist kein Anstreicherjob. Ich kann beim besten Willen nicht voraussagen, wie viele Tage wir brauchen werden. Aber machen Sie sich keine Gedanken deswegen. Wir werden uns alle Mühe geben, Ihnen nicht in die Quere zu kommen.”
    Ha!
    Na schön, bei seinem normalen Tagesablauf kamen sie ihm tatsächlich nicht in die Quere, und so sehr ihm sein Büro in den vergangenen Tagen zu einem Ort geworden war, an den er sich zurückziehen und Abstand gewinnen konnte, verspürte er nun doch so ein eigentümliches Gefühl – keine dumpfe Ahnung und auch keine Eingebung –, das ihn nach Hause zog.
    Er setzte sich in sein Auto und fuhr los, dann wählte er die Nummer von Melody House. Penny nahm nach dem vierten Klingeln ab.
    “Hallo”, meldete er sich.
    “Hallo. Ist irgendwas passiert?” Penny klang besorgt.
    “Nein, ich … Ist Darcy in der Nähe?” fragte er schließlich knapp.
    “Ja, sie trinkt gerade mit Adam Tee, und anschließend wollen sie rauf ins Lee-Zimmer gehen.”
    “Geht es ihr gut?”
    “Bestens.”
    “War sie den ganzen Tag zu Hause?”
    “Nein, als ich vom Einkaufen zurückkam, war sie unterwegs.”
    “Wo ist sie gewesen?”
    “Also ehrlich, Matt! Ich weiß es nicht. Oder glauben Sie vielleicht, ich frage jedes Mal, wenn sie das Haus verlässt, wo sie hingeht?”
    “Vielleicht sollten Sie das”, brummte er in sich hinein.
    “Was?”
    “Vergessen Sie’s. Ach, da fällt mir noch ein, rufen Sie doch mal den zuständigen Priester an und fragen Sie, ob er morgen eine kurze Totenmesse lesen kann, damit wir diese Gebeine endlich unter die Erde bekommen.”
    “Morgen schon, Matt? Das ist unmöglich. So schnell werden wir es nicht schaffen, Leute und die Presse einzuladen.”
    “Gut so.”
    “Matt!”
    “Penny.”
    Er hörte ein tiefes, frustriertes Ausatmen, dass Matt fast meinte, den Luftzug durchs Telefon zu spüren. “In Ordnung, Matt. Ganz wie Sie wünschen.”
    “Danke, Penny. Sie sind unbezahlbar.”
    “Und Sie sind ein Tyrann.”
    “Tut mir Leid.”
    “Was um alles in der Welt war das denn?” murmelte Penny.
    “Was denn?” fragte er und runzelte die Stirn.
    “Ich weiß nicht … da war so ein komisches Klopfen. Ich werde gleich nachsehen. Bis später, Matt.”
    “Penny, legen Sie nicht auf …”
    Aber die Leitung war bereits tot. Er versuchte noch einmal anzurufen, bekam jedoch nur den Anrufbeantworter. Fluchend drückte er aufs Gaspedal.
    Adam wusste, dass er ein guter Hypnotiseur war, allerdings wusste er auch, dass Darcy eine absolut einmalige Versuchsperson war.
    Nach ihrer Rückkehr am Nachmittag hatte sie ihm von ihrem Besuch bei Marcia Cuomo erzählt, was im Anschluss zu heftigen Spekulationen über das Mysterium von Melody House führte. Wieder und wieder hatten sie sich die einzelnen Vorkommnisse vergegenwärtigt und kamen überein, dass etwas an der Verzweiflung – und der Angst – des Geistes höchst sonderbar war.
    Am meisten aber beunruhigte Adam, dass Josh in diese Sphäre offenbar nicht eindringen konnte. Dabei war er immer Darcys geistiger Führer gewesen und wusste, dass sie sich ohne ihn manchmal verloren fühlte.
    “Es gibt da irgendeine Macht, die ihn fern hält, aber ich komme einfach nicht darauf, was es sein könnte”, erklärte Darcy, den Kopf schüttelnd.
    Adam schwieg einen Moment. Es gab immer noch so vieles, was er nie verstehen würde. Zwar hatte er nie über die Fähigkeiten verfügt, über die Josh verfügte und die er an Darcy weitergegeben hatte, dafür aber hatte er erstaunliche parapsychologische Sachkenntnisse, und er verstand es, diejenigen anzuleiten, die sich vor dem, was sie mitbekommen hatten, fürchteten.
    Er hatte Harrison Investigations nach dem Tod seiner Frau Carol gegründet. Josh hatte auf der Beerdigung seiner Mutter steif und fest behauptet, dass diese anwesend wäre, um ihnen zu sagen, dass sie Ehemann und Sohn nie wirklich verlassen hätte und immer bei ihnen sein würde. Weil Adam nach ihrem Tod fast am Leben verzweifelt wäre, hatte er mit seiner Frau selbst Verbindung aufnehmen wollen, aber es war ihm nicht gelungen. Trotzdem war er sich sicher gewesen, dass Josh die Wahrheit gesagt hatte, denn er erzählte Adam von Dingen, die nur Carol gewusst hatte. In der darauffolgenden Zeit hatte er es immer wieder mit Schwindlern zu

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