Das Geheimnis von Melody House
geschlossenen Augen auf dem Bett lag und tief atmete.
“Ist alles in Ordnung mit ihr?” fragte Penny.
“Es geht ihr gut.”
“Sind Sie sicher?”
“Penny, bitte, seien Sie still”, bat Adam.
“Müssen … vorsichtig sein. Auf jeden Fall vorsichtiger als ich. Ich kannte … das Mädchen. Ich glaubte … wegen dem Einfluss, dem Geld”, sagte Darcy mit gepresster Stimme.
“Wer? Bitte, du musst deutlicher werden”, drängte Adam sanft.
“Angst …”
“Du brauchst keine Angst zu haben”, sagte Adam.
Darcy begann sich zu winden.
“Adam!” sagte Penny.
“He, was zum Teufel ist denn hier los?” drang eine andere Stimme vom Flur ins Zimmer.
Clint war die Treppe heraufgekommen und stand hinter Penny.
Adam sprach leise, in ruhigem Ton. “Sie müssen beide entweder gehen oder still sein.”
“Aber …” begann Clint.
Adam machte eine Handbewegung, um die beiden zu verscheuchen. Darcy versank mehr und mehr in dem Gefühlssturm, den er in ihr entfacht hatte, aber er war sicher, dass sie kurz vor einem Durchbruch standen, und er wollte verhindern, dass die Verbindung, die sie zu dem Geist geknüpft hatte, abriss.
“Sie … sie sieht aber gar nicht gut aus!” sagte Clint tief besorgt. “Sie sollten aufhören.”
“Das werden wir”, gab Adam ruhig zurück. Er schaute Clint an. “Aber erst, wenn ich es sage.”
Clint hatte kein gutes Gefühl bei der Sache, trotzdem verkniff er sich jede weitere Bemerkung.
Darcy murmelte irgendetwas in sich hinein.
“Ich kann dich nicht verstehen”, sagte Adam, während er aus seinem Sessel aufstand und sich aufs Bett setzte.
Darcys Muskeln waren angespannt, auf ihrem Gesicht glänzte ein feiner Schweißfilm. Sie warf sich auf dem Bett herum, ihre Hände legten sich um ihren Hals.
Jetzt wurde es Clint zu viel. Er stürmte ins Zimmer. “Hören Sie sofort auf”, verlangte er.
“Hier, hier, hier”, murmelte Darcy.
Die Tür wurde so hart aufgestoßen, dass sie gegen die Wand krachte, und als Adam aufschaute, sah er Matt Stone mitten im Raum stehen.
“Was zum Teufel geht hier vor?” fragte Matt wütend.
Ein Windstoß von draußen drückte die Balkontüren auf. Adam wandte den Kopf und schaute nach draußen. Eine Sekunde später hörte er dicht neben der Tür irgendetwas gegen die Wand schrammen.
“Hier, hier, bei uns, ich muss weg … nein, es gibt nirgends Hilfe. Mir hilft niemand, ich bin allein, oh, bitte, wenn mich jemand hören kann … wenn ich mich jemand hören kann … Hilfe!”
Darcy stieß einen gellenden Schrei aus, umklammerte ihren Hals.
“Aufhören!” brüllte Matt.
Darcy wand sich, dann bäumte sie sich auf. Für einen Moment erschien es, als ob jemand sie vom Bett hochzerrte.
“Aufhören!” wiederholte Matt mit donnernder Stimme. Er machte einen weiteren Schritt auf das Bett zu.
Darcy gab diese schrecklichen erstickten Laute von sich, die sie bereits am Abend zuvor ausgestoßen hatte. Ihr Gesicht wurde immer röter und verfärbte sich immer weiter.
Adam sagte das Codewort, aber sie reagierte nicht und wand sich noch immer wie unter Krämpfen.
“Hier … hier … er ist hier! Seht ihr es denn nicht?” keuchte sie ängstlich.
Hier?
dachte Adam.
War es das? Lebten die beiden Geister hier in diesem Zimmer weiter, wobei das arme Mädchen seinen Tod immer wieder von neuem durchmachen musste?
“Hier!” schrie Darcy, dann begann sie verzweifelt nach Atem zu ringen.
Ihr Keuchen klang beängstigend laut in dem ansonsten stillen Zimmer, ihre Atemzüge wurden kürzer und kürzer … dann hörte sie auf sich zu winden und sank langsam aufs Bett zurück …
Als ob sie stürbe.
“Herrgott, aufhören! Hören Sie sofort auf!” brüllte Matt außer sich.
Das Keuchen war noch nicht verstummt.
“Adam!” schrie Matt.
Adam wiederholte das Codewort, lauter diesmal.
Daraufhin fiel Darcy so schlaff wie eine Flickenpuppe zurück aufs Bett. Alle Spannung fiel von ihr ab, die Röte, die ihr ins Gesicht geschossen war, verblasste genauso schnell, wie sie gekommen war.
Die Augen hielt sie weiterhin geschlossen. In diesem Moment wirkte sie fast so, als schliefe sie.
Matt bahnte sich seinen Weg zum Bett, schob einen Arm unter Darcy und hob sie hoch.
Leblos wie eine Puppe hing sie in seinen Armen.
Er tastete an ihrem Hals nach einem Puls.
“Darcy!”
Sie blinzelte und schaute, offenbar ohne zu begreifen, was um sie herum vorging, benommen von einem zum anderen.
“Darcy!” Matt bebte am ganzen Körper. “Darcy, ist alles in
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