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Das Geheimnis von Orcas Island

Das Geheimnis von Orcas Island

Titel: Das Geheimnis von Orcas Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bist.«
    »Charity.« Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar, nahm das Stirnband ab und ließ noch mehr Sägespäne tanzen. »Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll.«
    »Du brauchst gar nichts zu sagen. Ich hatte mir eine kleine Rede zurechtgelegt. Sie war sogar ziemlich gut … ruhig, verständnisvoll, mit einigen Spritzern Humor. Ich habe sie vermasselt.« Sie stieß ein Stück Holz in eine Ecke, bevor sie ans Fenster trat. Glockenblumen und Akelei blühten in einem Beet direkt darunter. Impulsiv schob sie die Scheibe hoch, um deren schwachen zarten Duft einzuatmen. »Es geht darum, dass wir nicht einfach so tun können, als hätte ich es nicht gesagt. Ich kann nicht so tun, als würde ich nicht so fühlen. Das bedeutet nicht, dass ich von dir dieselben Gefühle erwarte, wenn ich dir meine zeige.«
    »Was erwartest du dann?« Ronald stand direkt hinter ihr.
    Sie zuckte zusammen, als er ihre Schulter umfasste. Sie nahm all ihren Mut zusammen und drehte sich zu ihm um. »Dass du ehrlich zu mir bist.« Sie sprach nun hastig, und sie merkte nicht, dass er sich automatisch ein wenig zurückzog. »Ich weiß es zu schätzen, dass du nicht vorgibst, mich zu lieben. Ich mag zwar einfach sein, Ronald, aber ich bin nicht dumm. Ich weiß, es könnte leichter sein zu lügen und das zu sagen, was du glaubst, das ich hören möchte.«
    »Du bist nicht einfach«, murmelte er. Er hob eine Hand und berührte ihre Wange. »Mir ist noch nie eine verwirrendere, kompliziertere Frau begegnet.«
    Erstaunen kam zuerst, dann Freude. »Das ist das Netteste, was du mir je gesagt hast. Niemand hat mir je vorgeworfen, kompliziert zu sein.«
    Er hatte seine Hand senken wollen, doch sie hatte ihre bereits erhoben und seine ergriffen. »Ich hatte das nicht als ein Kompliment gedacht.«
    Das brachte sie zum Grinsen. Wieder entspannt, setzte sie sich auf das Fensterbrett. »Noch besser. Ich hoffe, es bedeutet, dass wir aufgehört haben, uns voreinander verlegen zu fühlen.«
    »Ich weiß nicht, was ich dir gegenüber fühle.« Er ließ die Hände an ihren Armen hinauf zu den Schultern wandern, dann wieder hinab zu den Ellbogen. »Aber verlegen ist nicht das richtige Wort.«
    Berührt – viel zu tief – stand sie auf. »Ich muss gehen.«
    »Warum?«
    »Weil es mitten am Tag ist, und wenn du mich küsst, könnte ich das vergessen.«
    Bereits erregt, zog er sie an sich heran. »Immer organisiert.«
    »Ja.« Sie legte eine Hand auf seine Brust, um Distanz zwischen sich und ihn zu bringen. »Ich muss einige Rechnungen durchgehen.« Mit angehaltenem Atem wich sie zur Tür zurück. »Ich will dich, Ronald. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich damit fertig werden kann.«
    Das bin ich auch nicht, dachte er, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Bei einer anderen Frau wäre er sicher gewesen, dass körperliche Erlösung die Spannung beendet hätte. Bei Charity wusste er, dass ihr Einfluss auf ihn sich nur verstärken würde, wenn sie miteinander schliefen.
    Und sie hatte bereits beträchtlichen Einfluss auf ihn. Es war an der Zeit, sich das einzugestehen und sich damit zu beschäftigen. Vielleicht hatte er so stark auf ihre Liebeserklärung reagiert, weil er befürchtete, wie er nie zuvor etwas befürchtet hatte, dass er sich in sie verlieben könnte.
    »Ronald!« Er hörte die Freude in Charitys Stimme, als sie ihn rief. Er öffnete die Tür und sah sie oben auf der Treppe stehen. »Komm hoch. Beeil dich. Ich möchte, dass du sie siehst.«
    Sie verschwand, ließ ihn mit dem Wunsch zurück, sie hätte ihn an jeden anderen Ort als in ihr unschuldig verführerisches Schlafzimmer gerufen.
    Als er ihr Wohnzimmer betrat, rief sie erneut, nun mit Ungeduld in der Stimme. »Beeil dich. Ich weiß nicht, wie lange sie noch da sind.«
    Charity saß auf dem Fensterbrett. Musik spielte – irgendetwas Vibrierendes und Leidenschaftliches. Wie kam es nur, dass er klassische Musik nie zuvor als leidenschaftlich empfunden hatte?
    »Verdammt, Ronald, du wirst sie verpassen. Steh nicht da im Türrahmen herum. Ich habe dich nicht gerufen, um dich an die Bettpfosten zu binden.«
    Weil er sich wie ein Dummkopf fühlte, ging er zu ihr.
    Sie hielt ein Fernglas in der Hand und deutete hinaus aufs Meer. »Sieh mal. Wale.«
    Er beugte sich aus dem Fenster und folgte ihrer führenden Hand. Er entdeckte ein paar Gestalten in der Ferne, die das Wasser kräuselten, während sie schwammen. Fasziniert nahm er Charity das Fernglas aus der Hand. »Es sind drei.« Erfreut

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