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Das Geheimnis von Orcas Island

Das Geheimnis von Orcas Island

Titel: Das Geheimnis von Orcas Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Werkstatt herzurichten, als er getötet wurde. In Ausübung seines Dienstes. Er war zweiunddreißig. Er hinterließ einen dreijährigen Sohn und eine schwangere Witwe.«
    »Ronald, es tut mir Leid.« Charity beugte sich zu ihm vor und nahm seine Hände.
    »Es hat etwas in mir abgetötet. Es ist mir nie gelungen, es zurückzubekommen.«
    »Ich verstehe.« Sie hielt ihn fest, als er zurückweichen wollte. »Wenn du jemanden verlierst, der so sehr Teil deines Lebens war, dann wird immer etwas fehlen. Ich denke immer noch dauernd an Pop. Es macht mich immer noch traurig. Manchmal macht es mich auch zornig, weil ich ihm noch so viel sagen wollte.«
    »Du lässt einiges aus. Denk daran, was ich war, woher ich kam. Ich war ein Dieb.«
    »Du warst ein Kind.«
    Er nahm ihre Schultern und schüttelte sie. »Mein Vater war ein Trinker.«
    »Ich weiß nicht einmal, wer mein Vater war. Sollte ich mich deswegen schämen?«
    »Es ist nicht wichtig, nicht wahr? Wo ich war, was ich getan habe?«
    »Nicht besonders. Mich interessiert mehr, was du jetzt bist.«
    Ronald konnte ihr nicht sagen, was er jetzt war. Zu ihrer eigenen Sicherheit musste er die Täuschung noch einige Tage aufrechterhalten. Aber da war etwas, das er ihr sagen konnte. Wie die Geschichte, die er soeben erzählt hatte, war es etwas, das er niemals zu einem anderen gesagt hatte. »Ich liebe dich.«
    Ihre Hände wurden schlaff in seinen, ihre Augen riesig. »Würdest du …« Sie holte tief Luft. »Würdest du das bitte wiederholen?«
    »Ich liebe dich.«
    Mit einem unterdrückten Schluchzen warf sie sich ihm in die Arme. Ich werde nicht weinen, sagte sie sich und presste die Augen gegen die drohenden Tränen fest zu. Sie wollte nicht weinerlich sein in diesem wundervollsten und aufregendsten Moment ihres Lebens. »Halt mich nur einen Moment fest, ja?« Überwältigt presste sie das Gesicht an seine Schulter. »Ich kann es noch nicht fassen.«
    »Da bist du nicht die Einzige«, sagte Ronald, doch er lächelte, während er ihr Haar streichelte. Es war gar nicht so schwer, es zu sagen, erkannte er. Er könnte sich sogar leicht daran gewöhnen, es mehrmals am Tag zu sagen.
    »Vor einer Woche kannte ich dich noch nicht einmal.« Charity lehnte den Kopf zurück, bis ihre Lippen sich trafen. »Und jetzt kann ich mir mein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen.«
    »Sag das nicht. Du könntest deine Ansicht ändern.«
    »Auf keinen Fall.«
    »Versprich es.« Überwältigt von einem plötzlichen Gefühl der Dringlichkeit, nahm er ihre Hände. »Ich will, dass du es mir versprichst.«
    »Also gut, ich verspreche es. Ich werde meine Ansicht darüber, dass ich dich liebe, nicht ändern.«
    »Ich binde dich an dieses Versprechen, Charity.« Er zog sie fest an sich. »Willst du mich heiraten?«
    Sie wich zurück, rang nach Atem. »Was? Wie bitte?«
    »Ich will, dass du mich heiratest – heute, jetzt.« Er war verrückt, und er wusste es. Es war falsch. Und doch, als er sie wieder an sich zog, wusste er, dass er einen Weg finden musste, sie zu halten. »Du musst doch jemanden kennen, einen Pfarrer, einen Friedensrichter, der es tun kann.«
    »Nun, ja, aber …« Sie legte eine Hand an ihren wirren Kopf. »Da ist der Papierkram, und die Genehmigungen. Oje, ich kann gar nicht denken.«
    »Denke nicht. Sag nur, dass du willst.«
    »Natürlich will ich, aber …«
    »Kein Aber.« Ronald presste den Mund auf ihren. »Ich will, dass du zu mir gehörst. Ich brauche es, zu dir zu gehören. Glaubst du mir das?«
    »Ja.« Atemlos berührte sie seine Wange mit einer Hand. »Ronald, wir sprechen über Heirat, über ein Leben lang. Ich beabsichtige, es nur einmal zu tun.« Sie fuhr sich mit der Hand durch das Haar und setzte sich wieder. »Vermutlich sagt das jeder, aber ich muss daran glauben können. Es muss mit mehr anfangen als mit ein paar Worten von einem Standesbeamten. Einen Moment, bitte«, sagte sie, bevor er sie unterbrechen konnte. »Du hast mich völlig verblüfft, und ich möchte, dass du mich richtig verstehst. Ich liebe dich, und ich kann mir nichts vorstellen, was ich mir mehr wünsche, als zu dir zu gehören. Es geht auch nicht darum, dass ich eine riesige, pompöse Hochzeitsfeier brauche.«
    »Worum geht es dann?«
    »Ich möchte Blumen und Musik und Freunde, Ronald.« Sie umschmiegte mit den Händen sein Gesicht. »Ich möchte neben dir stehen und wissen, dass ich hübsch aussehe, damit alle sofort erkennen können, wie stolz ich darauf bin, deine Frau zu werden.«
    »Wie

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