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Das Geheimnis von Orcas Island

Das Geheimnis von Orcas Island

Titel: Das Geheimnis von Orcas Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Mann, still zu bleiben.
    »Was sollen wir tun?«
    Ronald starrte nur auf die Waffe in seiner Hand. Sie war geladen. Er war geübt. Und er war hilflos.
    »DeWinter …«, mischte Conby sich ein.
    »Gehen Sie mir aus dem Weg!« Als Conby wieder zum Sprechen ansetzte, wandte Ronald sich ihm zu. »Gehen Sie mir aus dem Weg.«
    Ronald starrte zum Gasthaus. Er hörte Miss Millie leise weinen, als jemand sie zu einem Wagen trug. Die Gäste, die bereits evakuiert worden waren, wurden in Sicherheit gebracht.
    Charity.
    Er steckte die Waffe ins Halfter und drehte sich um. »Lassen Sie die Straße in einer Meile Entfernung in beiden Richtungen sperren. Wir halten das Gasthaus aus einer Entfernung von fünfzig Fuß umstellt. Er wird nachdenken«, sagte Ronald langsam. »Und wenn er damit anfängt, dann wird ihm klar, dass er eingekreist ist.«
    Ronald hob beide Hände und rieb sich das Gesicht. Er hatte schon Geiselnahmen erlebt. Er war dafür ausgebildet. Mit Zeit und einem kühlen Kopf standen die Chancen, eine Geisel aus einer derartigen Situation zu befreien, ausgezeichnet. Da die Geisel Charity war, war ausgezeichnet nicht annähernd gut genug.
    »Ich will mit ihm reden.«
    »Agent DeWinter, unter den gegebenen Umständen habe ich ernsthafte Vorbehalte, dass Sie diese Operation leiten«, erklärte Conby.
    Ronald wirbelte zu ihm herum. »Wenn Sie sich mir in den Weg stellen, hänge ich Sie in Ihrer Seidenkrawatte auf, Conby. Warum, zum Teufel, waren Ihre Männer nicht hinter Block postiert?«
    Weil Conbys Handflächen feucht waren, klang seine Stimme nur noch kühler. »Ich hielt es für besser, sie draußen bereit zu halten, für den Fall eines Fluchtversuchs.«
    Ronald bekämpfte die Woge des Zorns, die in ihm aufwallte. »Wenn ich Charity draußen habe, werde ich mich mit Ihnen befassen, Sie Bastard.« Er wandte den Kopf an Royce. »Ich brauche eine Verbindung. Können Sie sich darum kümmern?«
    »Geben Sie mir zwanzig Minuten.«
    Ronald nickte und drehte sich wieder zum Gasthaus um. Systematisch erwog und verwarf er vorhandene Zugänge.
    Charity verspürte ein gewisses Maß an Erleichterung, als Block das Messer von ihrer Kehle entfernte. Irgendwie wirkte die Pistole, die er nun auf sie richtete, weniger persönlich. »Mr. Block …«
    »Halten Sie den Mund. Halten Sie den Mund und lassen Sie mich nachdenken.« Er wischte sich mit einem fleischigen Arm den Schweiß von der Stirn. Es hatte sich alles so schnell ereignet, zu schnell. Bisher hatte er nur aus Instinkt gehandelt. Wie Ronald einkalkuliert hatte, begann er nun zu denken. »Die haben mich hier in der Falle. Ich hätte Sie benutzen sollen, um einen Wagen zu bekommen, hätte wegfahren sollen.« Dann lachte er und blickte sich wild in der Eingangshalle um. »Wir sind hier auf einer verdammten Insel. Man kann von keiner Insel wegfahren.«
    »Ich denke, wenn wir …«
    »Halten Sie den Mund!« schrie er. »Ich bin hier derjenige, der denken muss. FBI-Agenten. Der jammernde kleine Wurm hatte Recht, die ganze Zeit«, murmelte er und dachte dabei an Bob. »Er hat DeWinter schon vor Tagen durchschaut. Und Sie?« Während er fragte, griff er in ihr Haar, riss ihren Kopf zurück und hielt den Pistolenlauf an ihre Kehle.
    »Nein. Ich wusste es nicht. Ich verstehe es immer noch nicht.« Sie konnte nur einen unterdrückten Schrei von sich geben, als er sie gegen die Wand stieß. Sie hatte noch nie Mord in den Augen eines Mannes gesehen, aber sie erkannte es. »Roger … Mr. Block, überlegen Sie doch. Wenn Sie mich umbringen, haben Sie nichts mehr, um zu verhandeln.« Sie schmeckte Angst auf der Zunge, als sie die Worte hervorzwang. »Sie brauchen mich.«
    »Ja.« Er lockerte seinen Griff. »Bisher waren Sie nützlich. Sie müssen einfach weiterhin nützlich sein. Wie viele Ausgänge gibt es hier?«
    »Ich … ich weiß nicht.« Charity rang nach Atem, als er erneut grausam an ihren Haaren zog.
    »Sie wissen sogar, wie viele Balken dieses Haus hat.«
    »Fünf. Es sind fünf Ausgänge, die Fenster nicht mitgerechnet. Die Eingangshalle, der Gesellschaftsraum, die Außentreppe zu meinen Zimmern, eine Suite im Ostflügel und der Hinterausgang, durch den Allzweckraum hinter der Küche.«
    »Das ist gut.« Er keuchte ein bisschen, während er die Möglichkeiten in Betracht zog. »Die Küche. Wir nehmen die Küche. Dort habe ich Wasser und Essen, falls es eine Weile dauert. Kommen Sie.« Er behielt eine Hand in ihrem Haar und die Pistole in ihrem Nacken.
    Den Blick auf den Gasthof

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