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Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier

Titel: Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gitty Daneshvari
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benutzen, bewegliche Daumen innerhalb von hundert Jahren komplett verschwinden. Lulu hielt sich ihr pochendes linkes Auge, während sie ihren Vater tippen hörte, und machte sich die ganze Zeit Sorgen, dass sie vielleicht zu »Übungen« gezwungen wurde, bei denen kleine, enge, fensterlose Räume eine Rolle spielten.

    »Woher wisst ihr, dass ich in diesem Ferienlager nicht gequält werde? Nicht in Wandschränke gesperrt werde?«, fragte Lulu mit zittriger Stimme.
    »Lucy Punchalower, ich erwarte von meinen Kindern, dass sie vernünftig denken. Bitte enttäusche mich nicht«, sagte Mr Punchalower streng, ohne von seinem BlackBerry aufzuschauen.
    »Kennt ihr denn jemanden, der in diese komische Schule gegangen ist?«, wollte Lulu wissen.
    »Diese Einrichtung ist uns von Dr. Guinness wärmstens empfohlen worden. Sie ist außerordentlich exklusiv «, betonte Mrs Punchalower stolz. »Dein Vater und ich erwarten, dass du dort dein Bestes gibst. Verstanden, mein Fräulein?«
    »Na, super«, schnaubte Lulu. »Was habe ich dir über diesen Ausdruck gesagt?«, fragte Mrs Punchalower aufgebracht.
    »Soll das vielleicht heißen, dass ich weder das Wort ›na‹ noch das Wort ›super‹ sagen soll, oder nur nicht beide zusammen?«, fragte Lulu sarkastisch.
    »Noch eine einzige freche Antwort und ich werde die Schule persönlich anweisen, dich in einen Wandschrank zu sperren«, sagte Mrs Punchalower ohne jeden Funken Humor.
    Lulu schloss die Augen, um Ruhe vor ihren Eltern zu haben. Sie blendete das Tippen ihres Vaters aus und konzentrierte sich auf das Geräusch des Fahrtwindes. Ihre Eltern aus ihren Gedanken zu verbannen, war
kein Problem für Lulu, aber mit ihren Ängsten war das etwas ganz anderes.
    Fragen wirbelten ihr durch den Kopf und verstärkten das Klopfen hinter ihrem Auge. Wenn nun das Bad kein Fenster hatte? Wenn ihr Schlafzimmer ein umgebauter Wandschrank war? Wenn es einen Aufzug gab? Lulu sehnte sich in ihr Zimmer nach Providence zurück. Wenn sie zu Hause war, vergaß sie völlig, dass sie an Klaustrophobie litt.
    Jetzt fuhr die Familie Punchalower die idyllische Hauptstraße von Farmington entlang, die einem Bild von Norman Rockwell glich. Das schwarze Taxi hielt um genau 8.57 Uhr vor dem Busbahnhof. Als Lulu ausstieg, fiel ihr ein Junge auf, der hysterisch weinend seine Mutter umschlang. Es war eine verzweifelte Umarmung voller Gefühl, wie man sie meist nur in dramatischen Liebesfilmen sieht. Lulu war schockiert von dem Schauspiel. Die Steifheit von Lulus Eltern hatte bewirkt, dass sie selbst nie weinte und ihr tränenreiche Ausbrüche ein Gräuel waren, sodass sie um den schluchzenden Jungen einen großen Bogen machte.
    »Lass mich nicht hier!«, schrie Theo. »Das sind Verbrecher!«
    Lulu hielt inne, als sie das Wort »Verbrecher« hörte, weil ihr klar wurde, dass der weinende Junge vielleicht nicht nur faselte: Sie hatte keine Ahnung, was sie hier erwartete.

7
    Jeder hat vor etwas Angst: Didaskaleinophobie ist die Angst vor dem Schulbesuch
    U m 9 Uhr morgens war der Busbahnhof von Farmington vollkommen leer, bis auf Madeleine, Lulu, Theo, ihre jeweiligen Eltern und Garrison. Dieser saß allein auf einer Bank und las ruhig in seiner Baseball-Zeitschrift, um Madeleines Starren ausblenden zu können. Mr und Mrs Masterson standen neben ihrer Tochter und gaben sich alle Mühe, gleichmäßig zu atmen, während sie große Mengen von Insektenspray versprühte. Die Eltern Punchalower saßen auf einer Bank gegenüber Garrison und machten ernste Gesichter, während Lulu sich auf Theos bebende Wangen konzentrierte. Sie fand es unverzeihlich, in der Öffentlichkeit zu weinen. Sie war eine echte Punchalower. Und Punchalowers weinten nicht. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie überhaupt Tränendrüsen hatte.

    Die hölzerne Rundbogentür des Busbahnhofs öffnete sich mit einem lauten Knarren. Alle vier Kinder drehten sich um und rechneten damit, einen weiteren Schüler des Phobinasiums zu sehen. Ihre Augen fielen zuerst auf dunkelbraune Cowboystiefel, wanderten dann an einer khakifarbenen Hose hinauf und blieben schließlich an einem gewaltig großen Pistolenhalfter hängen. Theos Herz klopfte schnell, wie immer, wenn gefährliche Waffen in der Nähe waren. Er wollte schon losschreien, da fiel ihm ein glänzendes Abzeichen auf der Brust des Mannes auf: Es war der Sheriff. Er war so etwa fünfundvierzig Jahre alt und hatte einen langen Schnurrbart, der ihm über die Mundwinkel herabhing. Der Sheriff räusperte

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