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Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier

Titel: Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gitty Daneshvari
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Mittwochmorgen Dr. Ernestina Franklin anrief. Nachdem er nach dem Phobinasium gefragt hatte, erwartete er entweder das Amtszeichen oder das übliche Dementi, aber stattdessen hörte er etwas ganz anderes.
    »Ja.«
    »Sie haben tatsächlich schon einmal vom Phobinasium gehört?«, wiederholte er erstaunt.
     
    Kaum zwanzig Minuten später hielt die Familie Feldman vor dem malerischen gelben Haus von Dr. Franklin.
Als sie die gebrechliche alte Dame an der Tür sahen, war ihnen klar, dass sie sowohl der Senilität als auch dem Tod nahe war. Sie begrüßte Garrison herzlich mit einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange. Dieses überschwängliche Verhalten der alten Dame erklärte sich Sekunden später, als sie »Freddy« fragte, warum er denn seine Grandma nicht früher besucht hätte.
    Garrison, der verzweifelt Hilfe suchte, lächelte und umarmte seine neu gefundene Grandma. Dann lenkte er die Unterhaltung unauffällig in Richtung des berüchtigten Phobinasiums. Dr. Franklins Verhalten änderte sich, als sie die geheimnisvolle Institution vage erklärte. Garrison nahm ihre Informationen begierig auf und versuchte Fragen zu stellen, aber die Therapeutin beantwortete keine einzige. Sie war jedoch bereit, für »Freddy« - der, wie Mrs Feldman erklärte, lieber bei seinem zweiten Vornamen, Garrison, gerufen wurde - ein Empfehlungsschreiben zu verfassen.
    Die Familie war schon mit dem Brief in der Hand auf dem Weg zur Tür, als Dr. Franklin sie noch einmal aufhielt.
    »Warten Sie!«, rief die alte Dame und zog die Schublade des kleinen Tischs neben dem Sofa auf.
    Sie hielt eine verblasste Fotografie hoch. Die Feldmans näherten sich zögernd, weil sie keine Ahnung hatten, was auf sie zukam. Beim Anblick eines Mannes mit verzerrtem Gesicht schnappte erst Mr Feldman,
dann Mrs Feldman und zuletzt Garrison nach Luft. Dicke Knubbel aus schuppigem Fleisch übersäten das grausame Gesicht. Fast noch schlimmer als seine Haut waren seine Augen, die nicht etwa schwarz waren, wie grauenerregende Augen oft sind, sondern bananengelb, was noch viel verstörender war.
    »Sobald Sie dieses Empfehlungsschreiben abschicken, wird er Sie beobachten … wo immer Sie hingehen, was immer Sie einkaufen, wen immer Sie anrufen, er wird es wissen. Er weiß alles«, sagte Dr. Franklin unheilverkündend.
    »Wer?«, fragte Garrison leise.
    »Munchhauser.«

6
    Jeder hat vor etwas Angst: Hippopotomonstrosesquippedaliophobie ist die Angst vor langen Wörtern
    B eseelt von dem Wunsch, seinen zu abfälligen Bemerkungen neigenden Vater zu beeindrucken, hatte Garrison darauf bestanden, allein mit dem Bus zu fahren. Mrs Feldman fand es zwar gefährlich, einen dreizehnjährigen Jungen, allein reisen zu lassen, aber Mr Feldman meinte nachdrücklich, der Junge müsse sich an die strikten Leitlinien halten, die sowohl für die National Baseball Association als auch für die National Football League galten: »Kein Zutritt für Babys« und »Keine schwächlichen Versager«. Dies waren laut Mr Feldman goldene Regeln, nach denen man sein Leben ausrichten konnte. Und er zitierte sie Garrison gegenüber mindestens dreimal am Tag. Er sah es als seine elterliche Pflicht an, den Jungen abzuhärten, denn weder auf dem Spielfeld noch im Leben war Babys oder Versagern Erfolg beschieden.

    Garrison freute sich auf einen Sommer ohne Kränkungen und Sportverein-Regeln und las im Bus still die Zeitschrift Baseball Today .
    Mr Masterson, der ein paar Reihen hinter Garrison saß, konnte nicht anders, als den Jungen beim Lesen zu beobachten. Mrs Masterson neben ihm kämpfte mit dem Schlaf und bemühte sich verzweifelt, die Augen offen zu halten. Alle paar Sekunden senkten sich langsam ihre Lider, ehe die schick angezogene Frau sie wieder aufriss. Als Mrs Masterson wieder bei vollem Bewusstsein war, beugte sich Mr Masterson zu ihr herüber und flüsterte seiner Frau etwas ins Ohr.
    »Glaubst du, der Junge fährt auch dorthin ?«
    »Ich kann mir keinen anderen Grund dafür vorstellen, dass man schon in aller Hergottsfrühe in Pittsfield mit dem Bus unterwegs ist«, antwortete Mrs Masterson.
    »Er sieht so normal aus«, fuhr Mr Masterson fort, während er das Äußere des blonden Jungen betrachtete.
    »Liebling, Ängste zeigen sich nicht immer in einer so offenkundigen Weise wie bei unserer Madeleine«, sagte Mrs Masterson und schon wieder fielen ihr die Augen zu.
    »Ganz recht«, sagte Mr Masterson und blickte zu seiner verschleierten Tochter hinüber.
    Garrison bekam von diesem

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