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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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Meeresgrund, während Cole sie einholte. Noch immer konnte sie nicht fassen, was sie da sah. Das Gras konnte sich nicht in der kurzen Zeit seit ihrem letzten Besuch so erholt haben! Eine Woche, nachdem das Unwetter den Grünpflanzen fast den Rest gegeben hatte, war das Gras praktisch wieder wie neu. Es war von einem kräftigen Grün, wirkte gesund und widerstandsfähig. Nein, sie war nicht an der falschen Stelle getaucht, denn das Wrack war exakt dort, wo es sein sollte. Manny hatte sie genau an der richtigen Position abgesetzt.
    Kopfschüttelnd näherte sie sich noch ein Stück. Das hier war nicht das Gras, dessen Entwicklung sie und Daria über Monate hinweg verfolgt hatten. Es war Schildkrötengras, das war offensichtlich, aber jemand musste es nach ihrem letzten Tauchgang gepflanzt haben.
    Cole gestikulierte, um sie zu fragen, was geschehen war, und sie gab ihm zu verstehen, dass das alte Gras gegen neues, gesundes ausgetauscht worden war. Er schüttelte den Kopf, dann schwamm er hin und her, als suchte er nach jemandem, der sie aus einem Versteck beobachtete.
    Vorsichtig, um weder Sand noch Schlick aufzuwirbeln, drehte sich Bree kopfüber und schwamm ein Stück näher an das Gras heran, zog dann einmal einen Kreis um die bewachsene Fläche und überquerte sie aus verschiedenen Richtungen. Cole hielt in der Zwischenzeit ihre Kamera fest und schaute ihr zu.
    Das war zu ordentlich und zu frisch, entschied sie. An verschiedenen Stellen hatte jemand versucht, die Ränder etwas unregelmäßiger aussehen zu lassen. Große Grasbüschel waren mit äußerster Sorgfalt scheinbar zufällig eingepflanzt worden, um den Bewuchs natürlicher aussehen zu lassen. Und die Wiese war etwas kleiner als das, was man ausgetauscht hatte. Das hier musste von einer ganz anderen Stelle im Golf oder sogar aus dem Atlantik stammen.
    Woher kam das Gras? Und wichtiger noch: Wer besaß das Wissen, das Geld und die Dreistigkeit, um es hier einzupflanzen? Für wen stand genug auf dem Spiel, dass er zu solchen Maßnahmen griff, noch bevor sie ihren Bericht vorlegen würde? Das gesamte, wichtige Projekt war womöglich vergebens gewesen, und Darias Andenken würde ebenso geschadet werden wie Brees Geschäft und Ruf.
    Sie war drauf und dran, diesen Eingriff aus Trotz zu ignorieren, weil ihr Bericht den Beweis lieferte, wie schlecht es um das Gras bestellt war. Wer immer das hier inszeniert hatte, würde es nicht wagen, ihren Fakten zu widersprechen und sich auf diese Weise zu verraten. Aber ihre Behauptungen ließen sich auf der Stelle entkräften, wenn jemand anders tauchte und das hier fand. Von Cole und Manny abgesehen wusste sie nicht, wer die genauen Koordinaten sonst noch kennen sollte. O nein, verdammt! Sie hatte den Gedenkkranz auf dem Wasser ausgesetzt.
    Zitternd nahm sie Cole die Kamera ab und begann, das Gras aus verschiedenen Winkeln zu fotografieren, wobei sie sich vor allem auf die ungewöhnlich sauberen, algenfreien Halme und die glatten Ränder um die Wurzelballen konzentrierte. So wie üblich machte sie Nahaufnahmen, dann schnitt sie ein Büschel heraus, das Cole in seinen Händen hielt, als sie wieder aufstiegen.
    „Hast du bekommen, was du wolltest?“ , rief Manny ihr zu, als sie auftauchten.
    „Nicht das, was ich haben wollte oder was ich erwartet hatte, dafür aber weitere Beweise, dass jemand einen Grund dafür hat, den Bericht möglichst positiv ausfallen zu lassen. Quasi über Nacht sieht die Grasfläche aus, als hätte sie sich von selbst wiederbelebt. Derjenige, der Darias Tod zu verantworten hat, muss einen Schnellkurs in Tiefseegärtnern genommen haben, nachdem er mich mit seinem Schraubenschlüssel nicht aufhalten konnte.“
    Zurück im Geschäft wurde es noch schlimmer. „Manny, du bist nicht zufällig an diesem Computer gewesen?“ , fragte sie, als sie sich die vorherigen Fotos der Seegraswiese ansehen wollte. Die neuen Aufnahmen hatte sie ohne Probleme auf den Rechner kopiert, aber ihr Bildbearbeitungsprogramm machte auf einmal Schwierigkeiten.
    „Du weißt, ich hasse diese Apparate. Da geh ich nicht ran. Was ist denn los?“
    „Ich glaub das einfach nicht – oder vielleicht doch. Jemand hat die Bilder gelöscht. Auch Darias letzte Aufnahmen, die ich erst vor fünf Tagen auf den Rechner kopiert habe.“
    Sie suchte in anderen Ordnern, sah Dokumentenlisten durch, suchte nach Dateinamen – aber nichts. War Darias Zimmer durchwühlt worden, um vom Verschwinden der Bilder abzulenken? Sie war nicht auf Darias neues

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