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Das Geheimnis von Vennhues

Das Geheimnis von Vennhues

Titel: Das Geheimnis von Vennhues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holtkoetter Stefan
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irgendetwas einfällt, dann ruf mich bitte an.«
    »Das mache ich.«
    Hambrock hatte sich schon abgewandt, als ihm noch eine Frage einfiel. Er drehte sich nochmals zu Bodenstein um.
    »Zu diesen Ewiggestrigen, von denen du gesprochen hast, gehörte Josef Kemper auch dazu?«
    Bodenstein lachte freudlos. »Über Josef würde ich mir keine Gedanken machen. Er fand schon immer, dass die Polizei zu lasch ist und zu liberal. Doch ein Mord? Weshalb sollte er so ein Verbrechen begehen? So weit ging sein Abscheu gegen Kai nun auch wieder nicht.«
    »Nein. Wahrscheinlich hast du Recht.«
    Hambrock verabschiedete sich und lief zurück zum Parkplatz. Er musste sich schnell etwas überlegen, um Elli versöhnlich zu stimmen. Er konnte nur hoffen, dass sie in der Zwischenzeit nicht die Lust auf einen Ausflug verloren hatte.

18
    Sie hatte Spaghetti mit Tomatenketchup gemacht. Ein Essen, das die Kinder über alles liebten. Normalerweise kam das nur selten auf den Tisch. Die Kinder sollten sich nicht zu sehr an so ein Essen gewöhnen. Doch heute ging es darum, die beiden abzulenken. Gertrud musste in Ruhe über ihren Plan nachdenken. Da störten die Kinder nur.
    Doch anstatt sich jubelnd und schreiend auf das Essen zu stürzen, rutschten die Kinder nur still auf die Bank und blickten wortlos zu der vollen Schüssel. Ohne Appetit stocherten sie in den Nudeln herum, und den Ketchup ließen sie achtlos auf die Decke tropfen.
    Was war nur los mit ihnen? Freuten sie sich denn nicht über das Essen? Gertrud verstand gar nichts mehr. Doch sie konnte keine Rücksicht darauf nehmen. Heute nicht.
    Die Kinder würden eine Zeit lang alleine zu Hause bleiben müssen. Sie wusste nicht, wie lange. Nach dem Essen wollte sie sich heimlich davonschleichen. Aber vielleicht würden die beiden es ja nicht einmal bemerken. Sie würde die Kinder heute früher ins Bett schicken, und dann würde sie aufbrechen.
    Sie wusste nun, was sie zu tun hatte.
    Es war ihre Pflicht als gute Mutter.
    Sie würde den Weg durch das Moor nehmen. Das war eine gute Idee. Auf diese Weise würde er sie nicht kommen sehen.
    Mit dem Beginn der Dämmerung fielen die Temperaturen. Wieder bildete sich Nebel auf den Wiesen rund um Vennhues. Anfangs lag nur etwas Dunst in der klaren Abendluft. Doch bald verdichtete er sich zu losen Nebelbänken, die schnell undurchdringlich wurden, sich über Straßen und Elektrozäune schoben und schließlich das gesamte Dorf im dichten Grau verschwinden ließen.
    Norbert Osterholt stand vor der gläsernen Haustür und blickte hinaus. Eine von Bauer Trostdorfs Kuhwiesen grenzte an sein Grundstück. Die Herde, die sich wegen des ungewohnt warmen Herbstes noch draußen auf der Weide befand, war längst vom dichten Nebel verschluckt worden. Ein streunender Hund oder ein Fuchs musste auf der Wiese aufgetaucht sein, denn Unruhe brach unter den Kühen aus, und sie begannen zu brüllen. Es waren markerschütternde Schreie, die einen glauben ließen, ein Schlachter stünde mit gezücktem Messer unter ihnen. Doch die Tiere machten nur den Hund auf sich aufmerksam und orientierten sich im Nebel. Norbert Osterholt hatte bereits von diesem seltenen Verhalten gehört. Dabei gewesen war er allerdings noch nie.
    Ein schauriges Phänomen, dachte er.
    Das Telefon riss ihn aus seinen Gedanken. Er wandte sich ab und griff nach dem Hörer. Die Stimme am anderen Ende war ihm vertraut. Mit wachsender Besorgnis lauschte er dem, was sie sagte. Seine Frau erschien in der Küchentür und blickte ihn fragend an. Doch er beachtete sie nicht.
    »Wo, sagst du, hast du sie gesehen?«, fragte er und starrte ins Nichts. »Ich werde mich sofort darum kümmern. Danke, dass du angerufen hast. Es ist gut, wenn alle die Augen offenhalten.«
    Er legte auf, ging zur Garderobe und griff nach seiner Daunenjacke.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Annette und trat besorgt hinter ihn. »Wer war das gerade?«
    »Das war Gertrud«, sagte er. »Sie hat eine Handvoll Jugendliche gesehen, die auf unserer Wiese am Moor randalieren. Offenbar schießen sie Flaschen von einem Zaunpfahl und klettern auf dem Gatter herum. Die Wiese ist voller Scherben, und der Zaun ist ramponiert.«
    »Auf unserer Wiese?«, fragte Annette. »Etwa die Jungs aus dem Dorf?«
    »Das kann ich mir kaum vorstellen. Vielleicht kommen sie ja aus Winterswijk oder aus Bocholt. Weiß der Himmel.«
    Annette trat vor und knöpfte ihrem Mann die Jacke zu.
    »Was macht denn Gertrud überhaupt dort draußen?«, fragte sie.
    »Keine

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