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Das Geheimnis von Winterset

Das Geheimnis von Winterset

Titel: Das Geheimnis von Winterset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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wiederzusehen."
    „Ich finde, dass ihr beide euch sehr klug verhalten habt", meinte Anna. „Ihr solltet unbedingt zurück nach London fahren. Nur muss ich euch gestehen, dass ihr mir sehr fehlen werdet."
    „Wirklich?" Alex strahlte über das ganze Gesicht. „Sie sind tatsächlich erste Klasse, Anna!"
    Con nickte zustimmend. „Von unseren Schwestern abgesehen, sind Sie die erste Frau, die uns mag."

    „Nun übertreibt mal nicht - so schlimm waren die meisten Frauen doch auch wieder nicht, die ihr bislang kennengelernt habt."
    „Oh doch, das waren sie", vertraute Alex ihr an. „Und einige furchtbare Männer waren auch darunter. Kyria musste sich des einen oder anderen Verehrers entledigen, weil er uns nicht mochte."
    „Da könnt ihr einmal sehen, dass Kyria eben weiß, worauf es ankommt. Und nun, meine beiden - darf ich euch zum Abschied umarmen, oder seid ihr dafür schon zu groß?"
    Statt einer Antwort fielen ihr die Zwillinge gleichzeitig in die Arme. Tränen traten in Annas Augen, und sie war ein wenig bestürzt bei der Erkenntnis, wie sehr ihr die Jungen fehlen würden.
    „So, nun müssen wir aber langsam aufbrechen", meinte Reed schließlich. „Warum geht ihr zwei nicht schon einmal zu euren Ponys nach draußen, während ich mich noch kurz von Miss Holcomb verabschiede?"
    Widerspruchslos gingen seine Brüder auf den Vorschlag ein. Anna dachte, dass sie seit dem Fund des toten Mannes bedrückt wirkten und viel ruhiger und gehorsamer waren als sonst - wenngleich „ruhig und gehorsam" bei den Zwillingen wohl stets als relativ zu ihrem üblichen Verhalten zu sehen war.
    „Ich hoffe, dass die beiden sich von dem schrecklichen Erlebnis wieder erholen", bemerkte Anna, als die Jungen den Salon verlassen hatten. „Es wäre furchtbar, wenn sie einen bleibenden Schrecken davontragen würden."
    „Die beiden sind recht unverwüstlich, und ich glaube, dass sie darüber hinwegkommen", erwiderte Reed. „Kyria und Rafe werden ihnen dabei sicher auch eine große Hilfe sein. Aber es war natürlich ein furchtbares Erlebnis, und ich ... ich wollte
    mich auch vergewissern, dass Sie sich von dem Schock ebenfalls gut erholen."
    „Danke, ja - ich denke, dass ich das tue. Während der letzten beiden Nächte hatte ich allerdings Albträume, doch ich vermute, dies ist in Anbetracht der Umstände nicht ungewöhnlich. Die zweite Nacht war jedoch nicht mehr so schlimm wie die erste." Anna sah Reed an und erinnerte sich daran, wie beruhigend es gewesen war, sich an ihn zu lehnen und zu spüren, wie seine starken Arme sie beschützend umfingen. Sie wusste, dass sie sich auch jetzt sogleich besser fühlen würde, wenn er sie nur umarmte ...
    Rasch sah Anna beiseite und hoffte, dass ihre Gedanken sich nicht in ihrem Gesicht spiegelten. „Haben Sie etwas Neues über die Morde gehört?"
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, Anna. Doch ich ... ich werde herausfinden, wer für den Tod dieser Menschen verantwortlich ist." In Reeds Stimme schwang eine Überzeugung mit, die keinen Zweifel an seinen Worten ließ.
    Erschrocken sah Anna ihn an und blickte in seine entschlossenen grauen Augen. „Aber warum?", stieß sie hervor.
    „Ist das nicht die Aufgabe des Konstablers?"
    „Das ist es zweifellos. Nur ist er bereits beim ersten Mord nicht weitergekommen, und nichts deutet darauf hin, dass es diesmal anders sein wird. Er ist Fälle dieser Art einfach nicht gewohnt - ein Wachtmeister in einem kleinen Dorf ... " Reed runzelte skeptisch die Stirn. „Ich vermute, dass er jede Art von Unterstützung brauchen kann, die ihm geboten wird."
    Anna nickte, denn sie kannte Konstabler Wright besser als Reed und wusste, dass er ein einfacher Mann war, der daran gewöhnt war, sich mit einfachen Problemen zu befassen. Sie musste sich eingestehen, dass die Morde der letzten Woche ihn schlichtweg überfordern würden.
    „Ich möchte verhindern, dass noch jemand zu Schaden kommt", fuhr Reed fort - und urplötzlich wurde Anna bewusst, dass er ihretwegen die Morde aufzuklären wünschte. Er befürchtete, sein Traum könne bedeuten, dass sie selbst zum Opfer des Mörders wurde! Sie erschauderte. Zugleich rief sie sich in Erinnerung, dass Reed ihr versichert hatte, sie nicht mehr wie einst zu lieben - aber sicher bedeutete sie ihm noch etwas, wenn er sich um sie sorgte? Sogleich schalt sie sich für ihre verwerfliche Selbstsucht, weil diese Erkenntnis ihr ganz warm ums Herz werden ließ.
    „Sie vermuten, dass die beiden Verbrechen etwas mit mir zu tun haben

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