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Das Geheimnis

Das Geheimnis

Titel: Das Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Joh Rowland
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linker Schulter und dem rechten Unterarm.
    »Das stammt von Schwertkämpfen mit einem Verräter, der den Shôgun angegriffen hat, und mit einem Meuchelmörder, der mich zu töten versuchte.«
    Ohne dass Sano es auszusprechen brauchte, wusste Reiko, dass er beide Gegner besiegt hatte. Seine Triumphe beeindruckten sie – wie auch sein Mut, sein Leben in die Waagschale zu werfen, um seine Pflicht zu erfüllen.
    Doch anders als erwartet wirkte Sano betroffen; er schien gar nicht stolz auf seine Taten zu sein. »Es tut mir Leid, dass mein Anblick dich abstößt.«
    »Nein, nein! Ganz und gar nicht!«, versicherte ihm Reiko rasch. Die hässlichen Narben waren Symbole für sämtliche Eigenschaften, die sie an Sano schätzte, doch sie wusste, dass Worte ihn nicht überzeugen würden. Sie vergaß ihre Schüchternheit und zog ihren Kimono und den Unterkimono aus und bot ihren nackten, schlanken Körper und ihre kleinen, spitzen Brüste seinen Blicken dar. Dann nahm sie Sanos Hand und legte sie an ihre Taille.
    Erleichterung, Dankbarkeit und Verlangen mischten sich in Sanos tiefem Seufzer und seinem ernsten Lächeln. »Du bist wunderschön«, sagte er.
    Der Stolz ob dieses Kompliments ermutigte Reiko noch mehr. Sie zupfte an Sanos Lendenschurz. Der dicke Stoffstreifen aus weißer Baumwolle widersetzte sich Reikos unbeholfenen Bemühungen, sodass Sano ihr half. Als die letzte Hülle fiel, starrte Reiko zum ersten Mal fasziniert auf ein steifes männliches Glied. Seine Größe erschreckte und erregte sie zugleich. Als sie zaghaft die Finger darum legte, pulsierte es in ihrer Hand, steif und hart unter warmer, weicher Haut. Sie hörte Sanos leises Stöhnen. Dann umarmte er sie und zog sie auf den Futon hinunter.
    Die Wärme und Leidenschaft der intimen Berührungen erschreckte Reiko, wie auch die Unterschiede zwischen ihrem Körper und dem Sanos. Er war hart, wo sie weich war und stark, wo sie schwach war. Er begann, ihre Brüste zu streicheln, ihre Brustwarzen, ihre Oberschenkel. Reiko, in unbekannte Höhen der Lust gehoben, erwiderte jede seiner Berührungen; das Gefühl der Fremdheit schwand, als ihrer beider heftiger Atem sich vermischte und das Verlangen sie zu Gleichen machte. Reiko stöhnte, als Sanos Lippen sie am Hals liebkosten und er sein steifes Glied an sie presste. Seine Finger streichelten sie zwischen den Beinen.
    Dann legte Sano sich auf sie und drang vorsichtig und sanft in sie ein, doch trotz seiner Behutsamkeit spürte Reiko einen stechenden Schmerz. Sie sog zischend die Luft ein, und ihr Körper wurde steif.
    »Verzeih«, sagte Sano.
    Doch aus Reikos Schmerz wurde rasch fordernde Begierde. Sie bog den Rücken durch, drückte Sano den Unterleib entgegen und flüsterte: »O ja … ja …«
    Sano bewegte sich in ihr, immer heftiger und wilder, und rasch bewirkten Reikos Körperfeuchtigkeit und ihre Begierde, dass das schmerzhafte Zerren und Reiben nachließen. Ihr Inneres schien zu schmelzen, und sie öffnete sich Sano ganz und gar, umklammerte ihn in ekstatischer Lust, genoss den Anblick seiner geschlossenen Augen, den leicht geöffneten Mund und sein wohliges Stöhnen. Reikos Umarmung wurde fester; sie fühlte Sanos Narben auf ihrer weichen Haut. Es war, als hielte Reiko all ihre Samurai-Helden zugleich in den Armen. Dann rissen die Wogen der wachsenden Erregung jeden bewussten Gedanken hinweg; Reiko stieg einen Berg aus reiner Lust hinauf, immer höher und höher, angetrieben von Sanos drängenden Stößen, bis sie den Gipfel erreichte, wo der Höhepunkt sich in einem wilden Schrei Bahn brach, während ihr Körper von einer lustvollen Verzückung geschüttelt wurde, wie Reiko sie nie zuvor empfunden hatte.

    Sie war ein Wunder, das Sanos Träume in den Schatten stellte, eine Mischung aus Kraft und Zerbrechlichkeit; ihr schlanker Körper erinnerte ihn an biegsamen, in Seide gehüllten Stahl. Immer fester, immer drängender stieß er das Becken vor.
    Ohne dass Reiko es wusste, war diese körperliche Vereinigung auch für Sano eine neue Erfahrung: Nie zuvor war er der erste Liebhaber einer Frau gewesen. Deshalb befürchtete er, Reiko Schmerzen zuzufügen; er war nicht sicher, ob er bei ihrem ersten Geschlechtsakt lustvolle Empfindungen bei ihr erwecken konnte. Weil er lange keine Frau mehr gehabt hatte, hatte Sano befürchtet, seinen Höhepunkt nicht lange genug hinauszuzögern zu können, sodass auch Reiko Befriedigung fand. Nun verspürte er ein Glücksgefühl, das weit über bloße Körperlichkeit hinausging.

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