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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Zimmern durch Temperatur, Beleuchtung und entsprechende Luftfeuchtigkeit die notwendigen Verhältnisse schaffe.“ Stolz schwang in seiner Stimme mit, als er fortfuhr: „Ich habe Kreuzungen und Weiterzüchtungen erreicht, wie Sie sie sonst in ganz England nicht zu sehen bekommen!“
    „Das muß doch eine Menge Geld kosten?“
    „Ich lebe sehr sparsam, Mister Clifton.“
    „Und allein!“
    „Ja. Ursprünglich gehörte das Haus dem Mann meiner Schwester. Sie wurde sehr früh Witwe... Ihr Mann fuhr zur See und kam eines Tages nicht zurück... Immer wenn ich Ferien machte, das heißt, die beiden Monate, die ich nicht auf dem Turm war, habe ich ein Stück Haus angebaut.“
    „Für neue Kakteen!“
    „Meine Schwester hat sie versorgt. Sie war eine gute Kraft... Ein Jahr nach meiner Pensionierung starb sie. So ist das Leben. Ein ständiges Kommen und Gehen... Kennen Sie sich in Kakteen aus?“
    Perry Clifton bedauerte: „Leider nein. Aber ich kann mir gut vorstellen, daß eine solche Freizeitbeschäftigung viel Spaß macht.“
    „Ich sitze manchmal stundenlang vor einem Kaktus und warte darauf, daß sich die Blüte öffnet. Es gibt für mich kein größeres Abenteuer als das Aufbrechen einer Kaktusblüte.“ Und so, als sei sein Besucher eigens zur Besichtigung gekommen, fragte er: „Soll ich Ihnen mal die Karibik zeigen?“
    „Karibik?“
    „Meine Zimmer haben verschiedene Namen. Afrika... Südafrika... Südostasien und so weiter... Das letzte, das ich eingerichtet habe, heißt Karibik...“
    „Vielleicht ein anderes Mal, Mister Aston „Stimmt“, die Miene des alten Mannes verdunkelte sich wieder, „Sie sind ja wegen anderer Fragen gekommen. Also, was wollen Sie wissen?“
    Clifton schlug seine Schreibmappe auf. Dabei sagte er: „Bei der Versicherung erzählte man mir, daß Sie der einzige Augenzeuge des Unfalls gewesen seien.“
    Aston fuhr sich über die Stirn. Es sah aus, als wolle er mit dieser Handbewegung böse Erinnerungen verwischen. „Ja. Ich stand nur wenige Meter davon entfernt.“
    „War Nebel?“
    „Nicht die Spur. Hier oben ist selten Nebel. Und zu dieser Jahreszeit schon gar nicht.“
    „Man sagte mir auch, daß es bis heute ein Rätsel geblieben sei, was Mrs. Burton in dieser doch immerhin ziemlich abgelegenen Gegend zu suchen hatte. Angeblich habe sie ja zum Fährschiff nach Dover gewollt.“ John Aston hatte längst zu schaukeln aufgehört.
    „Es dämmerte... Ich war auf dem Weg zu den Felsen... Jeden Abend gehe ich dorthin... Oder fast jeden Abend. Ich brauche das. Wenn man über zwei Drittel seines Lebens aufs Wasser geguckt hat, dann kann man nicht plötzlich von einem Tag auf den anderen damit aufhören. Es ist wie bei Sportlern... Ja, plötzlich hörte ich hinter mir ein Auto auf diesem Weg... Stellen Sie sich das vor. Ich dachte, das muß ein Verrückter sein... Aber es war kein Verrückter — es war eine Verrückte! Sie sagte, daß sie mit der letzten Fähre nach Frankreich wolle... zu einer Hochzeit. Aber sie hätte noch Zeit, um von hier aus einen Blick über den Kanal zu werfen. Und sie fragte, ob das der richtige Weg sei.“
    „Welchen Wagentyp fuhr sie, Mister Aston?“
    „Wenn Sie wissen, daß sie verunglückt ist und daß ich Leuchtturmwärter war, werden Sie wohl auch wissen, welches Auto sie fuhr, oder?“ Aston machte keinen Hehl aus seinem Ärger über diese ziemlich überflüssige Frage. Und Perry Clifton tat, als sei dieser Ärger durchaus berechtigt.
    „Entschuldigung, Mister Aston. Sie haben recht. Das war natürlich eine dumme Frage. Bitte, fahren Sie fort!“
    „Ich sagte ihr, daß der Weg zum Felsengürtel für Autos nicht besonders geeignet sei, und bot ihr an, sie hinzufüh r en. Es gibt Abkürzungen, die man jedoch nur zu Fuß benutzen kann. Ich sagte ihr auch, daß das Licht keine gute Weitsicht mehr erlaube. Aber sie beharrte auf ihrem Vorhaben.“
    „Und sie wollte wohl auch nicht zu Fuß gehen?“
    „Nein! Auch das lehnte sie ab. Es würde sie zu viel Zeit kosten. Ein Unsinn das, da sie ohnehin ganz langsam fahren mußte. Ich marschierte los, und sie fuhr hinterher.“
    „Warum sind Sie denn nicht zugestiegen?“ wunderte sich Perry Clifton.
    „In diesen engen Kasten? Darin wäre ich ja erstickt!“
    „Und dann?“
    „Wir kamen zum Aussichtsplatz, und sie stieg aus... Es herrschte an diesem Tag ziemlich heftiger Wind, und das Meer gischtete laut und brüllend gegen die Felsen und Riffe. Das hat sie ziemlich erschreckt. Jedenfalls kroch sie

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