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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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ein kleiner Fisch bleiben würde.
    Auch Forster schwieg. Doch war es bei ihm mehr Beklemmung darüber, mit welcher Kaltblütigkeit Roger Püttely die Einkreisung von Claire Burton vornahm.
    „In einer Viertelstunde sind wir in Pforzheim!“ verkündete Püttely in diesem Augenblick. Zufrieden mit sich und der Reaktion seiner Genossen auf den Schachzug mit der telefonischen Anfrage...

    Kurz nach 7 Uhr war Perry Clifton erwacht. Und sofort spürte er wieder die gleiche Unruhe, mit der er eingeschlafen war.
    Er duschte kalt und begab sich hinunter zum Frühstück. Der Elegante an der Rezeption — heute im hellbeigen Flanellanzug — machte ihm aus der Entfernung eine Verbeugung, und Perry rief ein „Guten Morgen“ hinüber. Der Kellner kam sofort auf ihn zu. Sichtlich stolz darauf, den Gast in dessen Muttersprache bedienen zu können, sprudelte er fröhlich in fließendem Englisch: „Ich hoffe sehr, Mister Clifton, daß Sie eine angenehme Nacht hinter sich haben.“
    „Danke, ich habe ausgezeichnet geschlafen!“ antwortete der Detektiv mit der halben Wahrheit und fügte ebenso freundlich hinzu: „Frühstück bitte wie immer!“
    Der Kellner zählte auf: „Drei Eier auf Speck gesetzt, eine Pampelmuse, Toast, Butter und eine Kanne Tee!“
    Perry Clifton nickte und wurde bei der Vorstellung des Kellners unwillkürlich an den Gedächtniskünstler Adolf Sutter erinnert. Von Sutter zu Colette Salier war es nur ein kleiner Schritt und von ihr zum bevorstehenden Besuch beim Uhrmacher Ehrmann ein ebensolcher.
    Warum war er so unruhig?
    Hatte er nicht allen Grund zur Freude?
    Hatte er nicht in dem schon verlorengeglaubten Spiel plötzlich neue Trümpfe in die Hand bekommen?
    Das Frühstück, gut wie immer, wollte ihm nicht schmecken. Mißmutig und gedankenverloren stocherte er in den braun und knusprig gebratenen Speckeiern herum, bis er schließlich den Teller zur Seite schob und sich dem Tee widmete.
    „Nanu, ist was nicht in Ordnung, Mister Clifton?“ Der Kellner war gleich einer Katze auf Samtpfoten herangetreten und musterte mißtrauisch das, was er vor kurzem erst als „Eier auf Speck“ serviert hatte und das sich nun darbot, als hätte Perry Clifton darin nach einer Stecknadelkuppe gesucht.
    „Es liegt nicht an der Zubereitung“, beschwichtigte Clifton. „Ich habe nur plötzlich keinen Hunger mehr.“
    Der Kellner nickte verständnisvoll und nahm den Teller mit den zerstückelten Eiern vom Tisch. „Ist mir auch schon passiert! Hundert Kilometer bin ich mit dem Auto gefahren, um einen ganz besonderen Wildschweinbraten zu essen. Und als ich dort war, war mir so schlecht, daß es nur für drei Korn mit Sprudelwasser gereicht hat.“ Er machte „Haha“, und Clifton machte ebenfalls aus Höflichkeit „Haha“. Dann winkte er den Weißberockten näher. „Könnten Sie den Chef der Rezeption bitten, unauffällig an meinen Tisch zu kommen?
    „Selbstverständlich!“ hauchte der Kellner (er hieß übrigens Hans, wie Clifton aus einem Zuruf entnehmen konnte) wie ein Verschwörer zurück und entschwand (samt den mißhandelten Speckeiern) in Richtung Rezeption.
    Eine Minute später tauchte ein Schatten auf.
    „Sie haben einen Wunsch, Mister Clifton?“ Hellbeiges Flanell neben ihm, eine gedämpfte Stimme.
    Clifton deutete auf den Stuhl an seinem Tisch gegenüber. „Bitte, wenn Sie Platz nehmen wollen. Ich glaube, das fällt weniger auf.“
    Der Vornehme setzte sich. Seine Miene drückte mehr anteilnehmende Neugier als zurückhaltendes Mißtrauen aus. Aber das konnte natürlich auch Beherrschung oder Schauspielkunst sein. Einige Sekunden lang belustigte Perry Clifton die Vorstellung, sein Gegenüber könne ihn für zahlungsunfähig halten.
    „Ich bin Detektiv und in dieser Eigenschaft auch hier in Basel“, begann er. Seine Eröffnung verursachte keinerlei Veränderung in dem freundlichen „Hotelgesicht“. Nicht einmal das Hochziehen einer Augenbraue ließ sich registrieren. Perry fuhr fort: „Die Komplizen (Zweck-Lüge) jener Person, hinter der ich her bin, haben sich nun ihrerseits auf meine Spur gesetzt und bewachen das Hotel. Es wäre für mich von großem Vorteil, wenn ich das Haus durch einen rückwärtigen Ausgang verlassen könnte.“
    Der Chef der Rezeption nickte kaum merkbar. Leise erkundigte er sich: „Wann soll das sein?“
    „Kurz vor halb elf Uhr!“
    „Sobald Sie aus dem Fahrstuhl treten, werde ich die Rezeption verlassen. Sie folgen mir unauffällig, und ich führe Sie zur richtigen

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