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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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schon längst vergessen, als plötzlich Frau Lamatin mit ihrem Gepäck auftauchte und die Rechnung verlangte. Sie war blaß und aufgeregt. Und sie gab mir diesen Brief für Sie.“
    „Hatte sie viel Gepäck?“
    „Eine Tasche und einen großen Koffer!“
    „Sie mußten ihr wahrscheinlich ein Taxi bestellen.“
    „Ein Taxi?“ Der Portier sah plötzlich betroffen drein. „Ein Taxi... jetzt, wo Sie mich danach fragen, komisch... nein, ich habe ihr kein Taxi bestellt... Sie ist zu Fuß weggegangen!“
    „Und während der ganzen Zeit war Dr. Tonin in dem Zimmer, das Sie für Dr. Bertrand reserviert hatten.“
    „Ja... das heißt, ich nehme es an... Vielleicht zwei oder drei Minuten nachdem Frau Lamatin das Haus verlassen hatte, erschien auch Dr. Tonin. Er sagte, daß es ihm zu lange dauere. Er ginge jetzt essen und käme in einer halben Stunde wieder.“
    „War er ebenfalls aufgeregt?“
    „Aufgeregt?“ Der Portier dachte über diese Frage nach und schüttelte dann den Kopf. „Aufgeregt nicht. Er hatte es nur furchtbar eilig...“
    Perry Clifton lächelte wissend: „Und es hat sich weder der Dr. Bertrand noch der Dr. Tonin wieder sehen lassen. Stimmt’s?“
    Sein Gegenüber sah ihn erstaunt an. „Stimmt! Kurze Zeit später wurde von Dr. Tonin angerufen und das Zimmer abbestellt. Er sagte, daß Bertrand mit ihm nach Genf fliegen müsse. Sollten uns Kosten entstehen, dann sollten wir das seinem Büro in Rechnung stellen. Und dann hat er aufgelegt.“
    „Ohne zu sagen, um welches Büro es sich handelt!“
    Der Portier lächelte überrascht: „Sie sind ein Hellseher!“
    „Ich bin Detektiv. Da gehört eine Prise Hellseherei zum Beruf. Können Sie mir diesen Dr. Tonin beschreiben?“
    „Hm... Ich würde ihn auf Mitte Dreißig schätzen, vielleicht einsachtzig groß und dunkelblond. Er trug einen Trenchcoat. Ja, und er sprach deutsch wie ein Franzose.“
    In diesem Augenblick näherten sich vom Hof her laute Stimmen, die Tür öffnete sich, und zwei heiter-beschwipste Männer schoben sich herein. Dem Alter und der Ähnlichkeit nach zu schließen mußte es sich um Vater und Sohn handeln. Perry Clifton trat etwas zurück, und der Portier reichte ihnen die Schlüssel. Ein freundlicher Wortwechsel schloß sich an. Anscheinend handelte es sich um Stammgäste.
    Clifton nutzte die Zeit und schrieb eine Telefonnummer auf einen Zettel. Als sich die beiden entfernten, zog der Portier mit den Worten: „Da fällt mir etwas ein!“ eine Schublade auf, suchte kurz darin und hielt dann dem Detektiv eine hellgraue Karte entgegen. „Die hat dieser Dr. Tonin im Zimmer 7 vergessen!“ Und Perry Clifton las:
    „Claire Lamatin, München, Hotel am Hofgarten.“
    Er drehte die Karte um. Es war die typische Geschäftsinformation, aus der zu ersehen war, daß Ludwig Ehrmann in Basel fast alle Uhrenfabrikate führte und daß er über eine der modernsten Reparaturwerkstätten verfügte.
    Das war es also...
    Er reichte dem Mann hinter dem Tresen die Karte zusammen mit seinem Zettel: „Bitte...“ Und der Portier sagte mit gerunzelter Stirn: „Wissen Sie, der Name Ehrmann kommt mir bekannt vor, aber ich kann mich nicht erinnern, wo ich ihn unterbringen soll.“
    „Ehrmann war der Absender eines kleinen Päckchens, das an Frau Lamatin gerichtet war und in dem er ihr eine reparierte Uhr nachgeschickt hat. Und der Mann, der sich bei Ihnen als Dr. Tonin vorgestellt hat, ist ein Gauner internationalen Formats.“
    „Aha“, sagte der Hotelportier. Nachdem er diesen Brocken hinuntergeschluckt hatte, fügte er hinzu (seine Stimme klang eine Spur rauher): „Dann bin ich ja froh, daß er weg ist.“ Und er wollte wissen: „Was ist das für eine Zahl, die Sie mir aufgeschrieben haben?“
    „Das ist eine Telefonnummer in London. Wenn Sie mir diese Verbindung bitte herstellen könnten. Und dann wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie sich nach einer Flugverbindung München — Wien morgen früh erkundigen würden... Übrigens, ich erwarte noch ein Gespräch aus London.“
    „Ist gut“, sagte der Portier, legte sich den Zettel zurecht und griff nach dem Telefonhörer...
    21 Uhr 40.
    „Hier ist die Nummer, die Sie mir gegeben haben. Es hat sich noch niemand gemeldet!“
    Perry Clifton hörte jetzt selbst das Rufzeichen.
    Da endlich, atemlos, gehetzt: „Hallo?“ Es war nicht die Stimme von James Pieter Burton.
    „Hier spricht Clifton!“
    Pause. Nur heftiges Atmen in der Leitung. „Kann ich Mister Burton sprechen, Henry?“
    „Er ist nicht

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