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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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trinken.“ Sie deutete an einen Platz.
    Sie erblickten nun die Wirklichkeit der Landschaft, die Wüste und mitten im Sand ein Fleckchen mit Palmen und Gras.
    „Ist doch wieder so ein Vater Dingsda...“, meinte Thomas. „Ich jedenfalls bleibe hier und lasse mich nicht wieder reinlegen. Geht und zieht euch eine Runde Sand rein. Aber ohne mich.“ Sprach’s und setzte sich zum Trotz in den heißen Sand, aber nicht lange, denn mit einem spitzen Schrei sprang er wieder auf und rieb sich seinen Hintern. „Ich bleibe trotzdem hier“, sagte er starrsinnig.
    Die restliche Gruppe eilte auf die Oase zu und stellte fest, dass sie der Realität entsprach. Sie labten sich im herrlichen Wasser und aßen von den Früchten der Bäume. Thomas sah dem Treiben zu und lachte. Er ging näher heran. „Ist es schön? Ihr Schauspieler, ihr legt mich nicht herein.“ Er schlenderte in die Oase, immer noch im Glauben, es sei eine Vorspiegelung falscher Tatsachen.
    „Setz dich doch zu uns“, forderte Rexina ihn einladend auf.
    „Damit ich mir noch einmal den A... verbrenne“, schmollte Thomas, rieb sich seinen Allerwertesten und wunderte sich, warum sie sitzen konnten. Er legte seine Handfläche auf den Boden und merkte die Feuchtigkeit des Grases, nichts hielt ihn mehr, mit einem lauten Hurra sprang er in das Wasser. Er bekam nicht genug, darin herumzutollen.
    Sie beschlossen, die Nacht hier zu verbringen. Für die Übrigen eine ruhige, aber für Vinc wieder eine mit Albträumen geladene.
    Die gläserne Stadt beherrschte seine Fantasie und brachte ihn ins Schwitzen. Er sah sich in etwas Tiefes fallen und er erblickte sich in einem Spiegel und wie er von diesem schwer verletzt wurde. Mit einem Schrei erwachte er.
    Die anderen sprangen auf, um zu sehen, was ihn dazu trieb. Er erzählte von seinem Traum. „Alles, was ich träumte, ging bisher in Erfüllung“, sagte er zu den Aufgeschreckten.
    „Dann müssen wir auf dich Obacht geben“, beruhigte Thomas, seine Sorge nicht verleugnend.
    Rexina meinte: „Das wird der Spiegel der Zeit in deinem Traum gewesen sein.“ Da sie nun einmal wach waren, entschlossen sie sich, weiter zu gehen. Bei anbrechender Helligkeit war es noch ziemlich kühl, das Wandern machte nach ihrer Stärkung eigentlich Spaß, wenn da nicht ständig die Gefahr im Hinterkopf wäre.
    Außer, dass sich zeitweise die Landschaft veränderte, aber dieses deuteten als Trug, ereignete sich nichts Aufregendes.
    Sie erreichten das Tal der Verwirrungen. Rexina nannte es das Gefährlichste und wie Recht sie hatte, sollten sie bald erfahren. Eine Gefahr, die schlimmer sein konnte, als die Bedrohung ihres Lebens, denn sie war verborgen und unberechenbar.
    Sie wanderten schon eine ganze Weile, als Thomas plötzlich Vinc einen Kinnhaken verpasste. Verdutzt schauten sie den Jungen an, der benommen auf der Erde lag und sein Kinn rieb.
    „Ich bin der große Zantox!“, rief Thomas. „Ich habe euch die ganze Zeit getäuscht. Ich werde euch vernichten.“ Er versuchte, Zubla die Kehle zuzudrücken.
    Vinc gab noch im Liegen mit den Beinen Thomas einen Schubs.
    „Kommt schnell zu mir!“, rief Rexina. Als sie dicht bei ihr waren, sagte sie: „Kreuz des Lebens, Kreuz des Heils, Kreuz der himmlischen Macht, beschütze uns!“ Sie umgab das bläuliche Licht des Schutzes.
    Thomas versuchte sie erneut anzugreifen, doch er prallte daran ab.
    „Hoffentlich geht das bei ihm vorüber, bevor der Zauber aufhört“, sagte Rexina und versuchte sie noch enger an sich zu ziehen. „Er kann nichts dafür. Er ist verwirrt. Deshalb nennt man es das Tal der Verwirrungen“, erklärte sie ihren Schützlingen.
    Sie wussten jetzt um die Gefährlichkeit dieser Senke. Sie beobachteten Thomas, der immer wieder laut schreiend wie ein Wahnsinniger versuchte, den Mantel der Sicherheit zu durchdringen.
    „Hey, Thomas! Wir sind es, deine Freunde.“ Vinc versuchte ihn durch einen beruhigenden Ton zur Vernunft zu bringen, doch nichts besänftigte ihn.
    „Ich glaube, ich weiß, wie man ihm helfen kann“, sagte Zubla und erweckte sogleich die Neugier der Freunde. „Ich habe noch soviel Kraft, einen Blitzzauber zu sprechen, nur kenne ich nicht die Stärke. Wie ich erzählte, habe ich die ganze Wurzel gegessen, als ich die Zwergin befreite und das verursachte einen enormen Bums. Ich meine, durch solch einen Schock könnte Thomas wieder zur Vernunft kommen. Aber ich weiß nicht, ob er ihn überlebt. Ich kann diesen Zauber nicht kontrollieren. Dazu muss aber der

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