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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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von dem wütenden Thomas, der Vinc einholte, da dieser durch das Tragen von Zubla langsamer war.
    Thomas, der inzwischen einen Ast unter einem der Bäume fand, versuchte auf Vinc von hinten einzuschlagen, doch der Hieb ging daneben, ein Glück für Zubla, der ihn wahrscheinlich in aller Härte abbekommen hätte. Thomas erhob die Waffe im Lauf noch einmal, fast hinter Vinc, und wollte zuschlagen. Der Ast fiel ihm aus der Hand und zwischen die eigenen Beine, wodurch er stolperte und mit einem leichten Aufschrei zu Boden fiel. Er stand wieder auf, um ihn erneut zu nehmen. Nach einigen Schritten der Hatz sah er ihn verwundert an und warf ihn weg und lief hinter den anderen her.
    „Wartet doch mal! Ich kann nicht mehr!“, rief er noch in einiger Entfernung.
    Sie blieben stehen und sahen voller Argwohn, wie er sich näherte. „Vor was laufen wir eigentlich weg?“, fragte er noch außer Atem.
    „Vor dir“, sagte Vinc.
    „Und ich? Vor wem laufe ich weg?“
    „Du verfolgst uns“, meinte Rexina und fuhr fort: „Das ist der Beweis. Ein bestimmtes Gebiet macht einzelne von uns wirr, wenn wir es verlassen, dann hört es auf.“ An Vinc gewandt fragte sie: „Welche Sonne meintest du?“
    „Schon gut. Ich habe vorhin drei Sonnen gesehen. Ich glaube, sicherheitshalber sollte jemand von euch die Führung übernehmen.“
    Sie entschlossen sich, es Rexina zuzutrauen, da sie erfahrener war in Bezug auf das Zauberland bzw. Arganon.
    Nach einer gewissen Zeit ohne Zwischenfälle erreichten sie eine kleine Hügelkette.
    „Die kenne ich. Das sind die sieben Hügel der Vernunft. Hier haben wir nichts zu befürchten. Sie zeigen uns, dass wir aus dem Tal der Verwirrung heraus sind.“
    Sie waren froh, diese unheimliche Gegend doch noch heil überstanden zu haben.
    „Hinter diesen Hügeln liegt die gläserne Stadt“, sagte Rexina.
    Alle waren erleichtert und froh über ihre Worte.
    „Seht ihr dort rechts auf dem einen Hügel in etwas weiterer Entfernung den Turm? Das ist die Behausung von Xexarus. Er kontrolliert damit das gesamte Gebiet um die gläserne Stadt.“ Rexina zeigte auf einen riesigen Turm, der in der Ferne wie ein schwarzer Zeigefinger in den Himmel ragte, so als drohe er den Mächten des Alls.
    „Sieht aus wie ein warnender Finger“, stellte Thomas fest.
    „So soll er auch wirken“, meinte Rexina.
    „Kannst du uns mehr über die Stadt erzählen?“, wollte Vinc wissen.
    Rexina nickte und meinte, man solle sich sowieso etwas ausruhen, was nach diesen Strapazen von Nöten wäre.
    „Die gläserne Stadt“, hub sie anzusprechen, „ist das Symbol der Reinheit. Sie ist der Mittelpunkt des Zauberlandes und somit ein neutraler Treffpunkt aller Gattungen. Hier trafen sich früher Magier, Zauberer, Hexen, Seher und andere. Sogar Geister. Es geht kein Zauber, keine Magie oder eine andere Kunst des Übernatürlichen. Wer aber diese Stadt besitzt und beherrscht, ist Herrscher über das gesamte Zauberland. Mein Vater war ein gewählter König, deswegen lebte er in dieser Stadt, auch ich sowie andere Zauberer und deren Kinder, die wir in der Festung Gerasons befreit hatten. Nun, ihr könnt euch wohl denken, wem dies ein Dorn im Auge war und wer gerne der Herrscher sein wollte.“
    „Xexarus!“, kam es wie aus einem Munde der Zuhörer.
    „Genau. Er brachte es fertig, mit einer Übermacht seiner Anhänger meinen Vater zu überwältigen und in der Stadt einzusperren. Denn raus konnte er ihn nicht nehmen, da sonst mein Vater ihn, mit seiner hohen Zauberkunst, vernichtet hätte. Einige Zauberer konnten mit ihren Kindern fliehen und versteckten sich. So tobt rund um die Stadt ein Krieg der Zauberer gegen die Magier. In der Spiegelung haben wir das ja schon gesehen. Die Stadt ist sehr groß und hat mehrere Etagen, bis hinunter in das tiefe Erdreich. Ich nehme an, Vater wird ganz weit unten gefangen gehalten.“ Sie schwieg einen Augenblick und aus dem Auge kullerte eine Träne und lief die Wange hinunter gleich einer Perle. „Hoffentlich ist er noch am Leben“, sagte sie geplagt von Sorge und Leid.
    Vinc versuchte sie zu trösten, aber er wusste, dass er durch seine Unkenntnis wohl nicht allzu viel beitragen konnte. Sie merkte seinen hilflosen Versuch und sagte: „Lass es gut sein. Ich glaube einfach fest daran, dass er noch lebt.“ Ein Selbsttrost, aber doch eine kleine Hoffnung.
    Sie beschlossen die Nacht abzuwarten, bevor sie das Gelände erkunden wollten. Sie sehnten sich nach Lombard und den fliegenden Augen der

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